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2376 - Tolle Tage in Terrania

Titel: 2376 - Tolle Tage in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ständig an seinem Appartement herum. „Versteh mich nicht falsch, ich persönlich finde es super. Ich gäbe viel dafür, so zu wohnen. Aber unsere Zuschauer könnten neidisch werden, und dann empfinden sie dich als unsympathisch. Das kann ich nicht brauchen, ich hab dich total positiv eingeplant. Hassen sollen sie den Musikkritiker, der die lieben Swoons als Dilettanten abqualifiziert."
    „Du überlässt nichts dem Zufall, was?"
    „Nur, wenn es gar nicht anders geht."
    Eigentlich hätte er darüber verärgert sein sollen, dass er in eine Rolle gezwängt und nicht einmal gefragt wurde, ob er damit einverstanden war. Da'inta Mitchu jedoch lachte ihn derart herzlich und entwaffnend an, dass man ihr einfach nicht böse sein konnte. „Gegen einen Panoramablick auf die Skyline", sagte sie mit weichem Timbre, „ist grundsätzlich nichts einzuwenden, im Gegenteil. Aber die Möbel in Kombination mit der transparenten Wand, das wäre zu viel des Guten. Hast du kein anderes, bescheidener dimensioniertes Fenster?"
    „Im Schlafzimmer gibt es einen kleinen Balkon."
    „Darf ich mir das mal ansehen?"
     
    *
     
    Also landeten sie im Schlafzimmer.
    Sparks entging nicht, dass die pikante Situation bei Siderip gewisse Säfte in Wallung brachte. Jedoch verhielt er sich wie ein perfekter Gentleman und machte weder dumme Bemerkungen noch Anstalten, ihr an die Wäsche zu gehen.
    Der Balkon, eher ein Erker von kaum zwei mal einem Meter, war für Da'intas Zwecke ideal. Er lag auf der anderen Seite des Wohnturms, der Stadtmitte zu. Gen Westen erstreckte sich schnurgerade bis zum Horizont die Thora Road, eine der wichtigsten Verkehrsadern der Metropole. 145 Kilometer lang, führte sie vom inneren Ostrand des Ringwalls um den Atlan-Port und Atlan-Village zum Terrania Space Port.
    Die Thora Road gehörte zu den Hauptrouten der Stadt und war entsprechend mit Hoch- und Gleiterstraßen ausgebaut. Frei schwebende Funkleitbojen des Terrania Traffic Control Systems regelten in Abstimmung mit dem Autopilotennetzwerk den Verkehr.
    Kontrolliert wurden sie, wie so vieles, vorn lunaren Hauptrechner NATHAN.
    Auf vier Ebenen waren achtspurige, durch Leuchtsignale markierte Flugkorridore als Antigravfahrzeugstrecken ausgewiesen.
    Dazu kamen auf den Standardhöhen von fünfzig, hundert, zweihundert, dreihundertfünfzig und fünfhundert.
    Metern Gleit- und Förderbänder, die große Wohnanlagen und Parks miteinander verbanden.
    Der Blick aus dem Arbeitszimmer nach Osten auf Rhuoshui-See, Universität, Waringer-Akademie und Atlan Village mochte gefälliger sein. Aber die Fernsicht vom Balkon bis weit in die Stadtteile Sirius River, Monggon-West und -Ost, zum Gobi-Park, Zoo und Alashan-Reservat raubte Sparks beinahe den Atem. „Whow", hauchte sie. „Von hier aus muss das Silvesterfeuerwerk ein Hammer sein."
    „Kannst ja am einunddreißigsten vorbeischauen, wenn du willst", scherzte Siderip. „Gib Acht, vielleicht bereust du diese Einladung noch. - Spürt man den Höhenunterschied auf Dauer eigentlich?"
    „Nein: Wir sind hier zwar auf fast zweitausend Meter über dem Meeresspiegel, aber innerhalb eines Prallfelds rund um den Wohnturm wird der Druckunterschied sukzessive reduziert."
    „Nobel, nobel."
    „Die Aussicht war aber nicht der Hauptgrund, weshalb ich mich für diese Wohnung entschieden habe. Von hier komme ich nicht nur in null Komma nichts auf die Universität, sondern dank der ausgezeichneten Anbindung auch fast ebenso rasch zum Rainbow Dome oder zur Raumakademie am Space Port."
    „Hältst du dort ebenfalls Vorlesun- gen?"
    „Gelegentlich laden sie mich ein, wenn bei Projekten meine Fachkenntnisse gefragt sind. An der Waringer-Akademie war ich zuletzt vor ein paar Monaten, weil weder die Techniker noch die zugezogenen Linguisten etwas mit einer Passage im Datenmaterial der Kybb-Völker anfangen konnten, das wir damals aus dem Sternenozean von Jamondi mitgebracht haben."
    „Hochinteressant. - Um wieder auf die Swoons zurückzukommen ..."
     
    *
     
    Welchen Unfug er im Detail von sich gegeben hatte, daran konnte sich Hajmo hinterher beim besten Willen nicht mehr erinnern.
    Da'inta Mitchu schien mit seinem Geschwafel hochzufrieden. Sie lobte ihn mehrmals und bezeichnete ihn als „ausgesprochen telegen", was Hajmo zugegebenermaßen freute.
    Beim Abschied stellte er die klassische Frage aller Interviewten - „Wann wird das gesendet?" -, dann fasste er sich ein Herz und sagte: „Mit dir zu reden war sehr angenehm. Hättest du Interesse,

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