Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2385 - Im Mesoport-Netz

Titel: 2385 - Im Mesoport-Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
jetzt einfach glauben", murmelte Alexim, „wie so vieles andere auch."
    Der Steuermann führte das kleine Schiff tiefer in das System. Dabei suchten seine Ortungsanlagen nach Anhaltspunkten für einen Faktor, der das Mesoport-Netz beeinflussen konnte.
    Dann stießen seine Anlagen auf Hinweise, die auf eine technische Zivilisation deuteten. Die eine Zivilisation befand sich auf einem Sauerstoffplaneten, der nur eine der beiden Sonnen umkreiste, die andere auf einer zweiten Welt, die eine künstlich wirkende Achterschleife um beide Sterne beschrieb.
    Beim näher Heranfliegen entdeckten sie Städte und riesige industrielle Anlagen, von denen allerdings keine einzige betrieben wurde. Alexim staunte stumm. „Wie kann das alles sein?", fragte Lemaha den Steuermann. „Vielleicht wegen des Hyperschocks?"
    Sie wies auf die Städte, die für Millionen Bewohner ausgelegt waren. Sie breiteten sich auf den Planeten aus und fraßen sich überall in die Landschaft - aber sie gaben keinerlei Zeichen von Leben von sich. „Wenn nirgendwo Leben anzumessen ist", so fragte Lemaha weiter, ohne eine Antwort zu erwarten, „auf welche Weise ist dann dieses System für die Probleme im Mesoport-Netz verantwortlich?"
    Alexim kamen erneut Zweifel. Haben wir uns etwa geirrt und die ganze Zeit eine falsche Spur verfolgt? „Ich orte eine unterschwellige psionische Strahlung im gesamten System, die bei gewöhnlichen Wesen auf lange Sicht vermutlich Lethargie oder Ähnliches auslösen dürfte", meldete der Steuermann.
    Er hielt kurz inne, bevor er weitersprach. „Telomon sind jedoch aufgrund ihrer Hirnstruktur davon nicht betroffen. Es gibt keinen Grund für euch, dass ihr euch irgendwie bedroht fühlen müsst."
    Irgendwann registrierten die Orter der Mesoport-Fähre doch ein wenig Aktivität.
    Je näher die Fähre dem Sauerstoffplaneten rückte, desto klarer schälten sich insgesamt neun Zentren, gebremster Tätigkeit heraus, die in einer Art Schlaf-Modus arbeiteten.
    Sechs titanische Maschinenstädte wurden angemessen, dazu ein Pyramidendreieck mit zugehörigen subplanetaren Anlagen - und schließlich zwei Antennenringe von gewaltigem Ausmaß. „Die Energieemissionen", so meinte der Steuermann, „werden .mit hoher Wahrscheinlichkeit durch automatische Wartungsmechanismen erzeugt."
    Alexim überlegte, wo es eine Logik gab.
    Was immer sie entdeckten, war sicher hochinteressant - aber bislang trug es nicht zu einer Lösung ihres Problems bei. Denn Anlagen eines Technologie-Levels, das eventuell dem Mesoport-Netz eine Störung zufügen konnte, waren hier anscheinend nicht vorhanden.
    Der Steuermann bestätigte seine Überlegungen: „Die hiesige Technologie ist dafür noch immer zu schlicht. Das kann nicht die Ursache sein."
    Alexim überlegte weiter. Was wollten sie hier, wenn dies doch offenbar der falsche Ort war? Hatten sie vielleicht den langen Weg umsonst gemacht?
     
    *
     
    Tagelang erkundeten die beiden Händler die Umgebung, doch ohne Resultat. Der Holo-Steuermann deutete die roten Pyramiden als „technologisches Zentrum der Anlagen" aus. Die mittlerweile gelandete Fähre maß eine Reihe wirksamer Vorrichtungen zur Selbstverteidigung an - doch diese konnten den Bewohnern nicht viel geholfen haben.
    Denn Alexim und Lemaha entdeckten zu ihrem Entsetzen zahlreiche Tote zwischen den Komplexen. Hier musste etwas Grauenvolles geschehen sein, und zwar „über Nacht". Die Bewohner hatten keine Chance gehabt.
    Alexim schauderte. Die auf den ersten Blick vielleicht wunderbare Technik hat den Wesen hier kein Glück gebracht, dachte er. Er sehnte sich zurück zu der Welt, die er kannte, ohne Maschinen, ohne Tod...
    Ein Ausritt mit den Kamhalox führte die beiden Telomon durch schlichtere Siedlungen, wo sie erneut zahlreiche Tote fanden. Eine komplette Bevölkerung war auf dieser Welt anscheinend ausgelöscht worden.
    Die Mikro-Wissenden der beiden Telomon vermuteten, dass die Ursache beim Auftauchen des Orellana-Sternhaufens gelegen hatte. Alexims Wissender sprach von einer „hyperenergetischen Schockstrahlung", was immer das bedeuten mochte. „Für die Mesoport-Probleme sind die Toten aber ganz sicher nicht verantwortlich", sagte der Mikro-Wissender auf Nachfrage.
    Alexim schluckte diese Aussage, weil er ohnehin keine andere Wahl hatte.
    Lemaha blieb aber stur. „Wir sind auf eine noch nicht fassbare Weise dem Geheimnis auf der Spur", gab sie sich überzeugt. „Wir müssen nur dranbleiben und dürfen nicht aufgeben. Wenn wir nicht heute

Weitere Kostenlose Bücher