2385 - Im Mesoport-Netz
die Lösung finden, schaffen wir es eben in einigen Wochen oder Monaten."
Die junge Telomon wollte und würde nicht aufgeben - und mit ihrer Begeisterung steckte sie Alexim schließlich wieder an.
Wenn sie herausfinden wollten, was das Mesoport-Netz beschädigte, mussten sie einfach weiterforschen. „Wir sollten ein Mesoport-Dorf als unsere Basis gründen", beschloss Alexim. „so, wie das einst die Erbauer des Netzes getan haben."
Der Holo-Steuermann willigte ein und übergab ihnen einen Mesoport-Keim. Nach kurzer Suche fanden sie als geeigneten Standort ein kleines, selbst für Telomon-Verhältnisse idyllisch gelegenes Wäldchen am Fuß eines Hügels, rund acht Kilometer westlich des Pyramidendreiecks.
Sie aktivierten den Keim, der sich zu einem dampfenden Bällchen entfaltete und schließlich als „Nebelbank" von fünf Metern Durchmesser verankerte. Aus hauchdünnen Fertigteilen, die sie mithilfe der Kamhalox transportierten, erbauten sie ein provisorisches Gemeinschaftshaus, wo ein Auge und ein Ohr der Andury, ein Wissender, Batterien und eine Nullschirm-Kombo aufgestellt wurden.
Ihr Dorf war damit gegründet. Alexim Afateh und Lemaha Eliyund gaben ihm den Namen Enduhaim.
In ihrer Sprache bedeutete dies „Hoffnung", denn ihre Hoffnung hatten die beiden noch nicht aufgegeben
7.
Alexim Afateh: Mitte 1333 NGZ
Wochen verstrichen, die Tage schnell und die Nächte quälend langsam. Immer wieder hatte Alexim grausame Träume von roten Schemen und Schwingen.
Ganz allmählich breitete sich ein seltsam träge machender Einfluss auf die beiden Telomon aus, als wäre es die Sonne, die sie müde machen wollte. Die beiden Telomon spürten diesen Einfluss, doch sie ließen ihn an sich abprallen.
In der Zwischenzeit blieben Alexim und Lemaha nicht untätig. Sie suchten weiter nach Hinweisen und Spuren, unterstützt vom Steuermann. Mithilfe ihrer Weiche stellten sie den Kontakt nach Dynh Abhwelt her, allerdings ohne Resultat.
Mehr Erfolg hatten sie mit ihren Heimatdörfern, deren Dorfminster ihrer Einladung folgten und ihr neues Dorf in Augenschein nahmen. Doch sie zeigten sich nicht glücklich darüber, eine Mesoport-Weiche in einem unbekannten System zu wissen, das zudem unter dem Einfluss der Tad de Raud stand.
Sie verschwanden allesamt mit guten Ratschlägen an Alexim und Lemaha. „Gefährdet durch eure übertriebenen Ermittlungen ja nicht die Existenz der Diskreten Domäne", hörten sie nicht nur einmal.
In dieser Zeit erschien es allerdings, als stabilisiere sich das Mesoport-Netz tatsächlich von ganz allein. Blockaden der Weichenpunkte kamen seit einiger Zeit nicht mehr vor. Und jeder Besucher, der zu ihnen kam, nahm den Gefährten tatsächlich das Gefühl, ohne Not ein gefährliches Spiel zu spielen.
Doch dann blockierte auf einmal die Mesoport-Weiche von Enduhaim. Völlig unerwartet gab es keinerlei Kontakte, und das für die Dauer von sechs vollen Tagen.
Die Überraschung war komplett.
Als sie endlich wieder funktionierte, erfuhren die zwei Telomon die noch größere Überraschung: Die Totalblockade hatte nicht nur ihre Weiche betroffen, sondern jeden Planeten, jedes einzelne Mesoport-Dorf der Diskreten Domäne. „Nein", sagte sich Alexim mit unterdrückter Wut, „es wird tatsächlich nicht besser." Lemaha hatte immer recht gehabt. Die Dinge wurden schlimmer - es war, als ginge das Netz auf sein Ende zu.
Die beiden Telomon befragten erneut den Holo-Steuermann. „Gab es in der fraglichen Zeit irgendeine Aktivität bei den Pyramiden?"
Seine Antwort war kurz und eindeutig: „Nein, da war gar nichts!"
In seiner Verzweiflung betete Alexim wieder zu seinem Gott. Doch auch von Taggilla erhielt er keine Antwort. „Dein Gott sagt dir also nichts?", spöttelte Lemaha freundlich. „Er spricht nicht mehr mit dir."
Alexim schluckte, aber er gab die Hoffnung nicht auf. Taggilla hatte ihm oft genug geholfen.
*
In der Folge geschah wenig. Es gab keine neuen Nachrichten und keine Spur, keinen Hinweis auf die schreckliche Katastrophe, die sich auf dieser Welt abgespielt und alle Bewohner da- hingerafft hatte.
Die beiden Telomon verloren fast schon das Interesse, schließlich gab es tagaus, tagein genügend andere Dinge zu tun.
Doch dann geschah das erhoffte Wunder.
Der Holo-Steuermann meldete sich. „In einem Bergmassiv unweit unseres Standorts habe ich soeben einen Hauch von Aktivität in einem ultrahochfrequenten Bereich des fünfdimensionalen Spektrums anmessen können."
Die
Weitere Kostenlose Bücher