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2398 - Aufbruch nach Hangay

Titel: 2398 - Aufbruch nach Hangay
Autoren: Unbekannt
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war der eigentliche Kern. Dazu würde Immentri Luz niemals bereit sein. Ein Androide, der mitunter schon ohnmächtig wurde, wenn er lediglich Zeuge gewalttätiger Auseinandersetzungen wurde :..
    Geh nicht zu hart mit ihm ins Gericht, mahnte der Extrasinn. Bedenke seine Herkunft und Lebensgeschichte Ich knurrte unwillig. Hier stand das Schicksal aller Galaktiker auf dem Spiel.
    Von den Befindlichkeiten Einzelner durfte ich mich nicht aufhalten lassen. „Luz hat die Beförderung unserer Einheiten schon einmal abgelehnt", fuhr ich fort. „Aber unter anderen Voraussetzungen. Damals erbat ich Hilfe bei einer militärischen Operation, doch dieses Mal sind die Einheiten, um die es geht, auf der Flucht vor der Kolonne."
    Luz' Befindlichkeiten eröffnen dir gute Chancen, dass der harmoniesüchtige Androide dir deine Bitte diesmal gewährt, wisperte der Extrasinn süffisant.
    Am liebsten hätte ich über den gelungenen Seitenhieb laut aufgelacht, doch ich verzichtete darauf. Welchen Eindruck hätte das auf die anderen Konferenzteilnehmer gemacht? „Noch sind die Inselstaaten bei Jiapho vor Ort", sagte Oberst Varasin. „Wir könnten über die Justierungsstation Trixal Kontakt mit ihnen aufnehmen und Luz über das Eintreffen der Flüchtlinge informieren."
    Ich nickte. „Auf dem weiteren Zug der Inselstaaten sollte es kein Problem sein, die Flüchtlingsschiffe in der Milchstraße abzusetzen. Solange damit kein direkter Kampfeinsatz verbunden ist, wird sich Immentri Luz mit diesem Arrangement einverstanden erklären."
    „Die einzige andere Alternative wäre der Vorstoß zum Zhaklaan-Trio in Qoor", warf Rifkanka ein.
    Daran hatte ich auch schon gedacht. Qoor war eine 2100 Lichtjahre durchmessende Satellitengalaxis von Andromeda. Erst vor Kurzem war es uns gelungen, die Verbindung zum dortigen lemurischen Sonnentransmitter, eben dem Zhaklaan-Trio, zu aktivieren und den Justierungsplaneten problemlos in die Hand zu bekommen. Diese Strecke benutzten wir also bereits.
    Ich erlaubte mir, die Gedanken kurz schweifen zu lassen. Vor wenigen Tagen hatte alles noch ganz anders ausgesehen.
    Sogar ein Brückenschlag nach Andromeda war in greifbare Nähe gerückt, auch wenn wir keinen vergleichbaren Erfolg hinsichtlich einer Verbindung zum Gercksvira- beziehungsweise Nysoor-Sonnenfünfeck hatten erzielen können.
    Auch ob sich andere aus den Graunzer-Daten bekannte jSonnentransmitter in Andromeda reaktivieren ließen, musste vorläufig offenbleiben. Bislang hatte keine der Schaltstellen auf die Anfrageimpulse reagiert.
    Aber trotzdem: Wer hätte, als die Hyperimpedanz-Erhöhung über die Milchstraße hereingebrochen war und das Leben bis in die Grundfesten erschüttert, ja fast zum Erliegen gebracht hatte, damit gerechnet, dass die Galaktiker schon so bald wieder einen Fuß nach Andromeda setzen würden oder nach Hangay? Im Grunde war es unvorstellbar, welchen Neuaufschwung die galaktische Technik genommen hatte. Und diesmal waren die Terraner bei fast allen Entwicklungen federführend, und sie waren praktisch ganz ohne Anleihen bei den Technologien anderer Spezies ausgekommen.
    Von den Sonnentransmittern vielleicht einmal abgesehen.
    Ja, bis vor wenigen Tagen hatte alles noch sehr gut ausgesehen. Und jetzt? Alles Makulatur. Die Mission Hangay war aufs Äußerste gefährdet, TRAITOR stand vor einem bedeutenden Etappensieg.
    Noch ist nicht alles verloren, mahnte der Logiksektor.
    Natürlich nicht, erwiderte ich. Du musst nicht befürchten, dass ich mich in eine Depression steigere.
    Die kurze Abschweifung hatte dazu beigetragen, meine Gedanken zu klären. „Also gut", sagte ich. „Bordpositronik, notieren. Wir schicken unverzüglich ein Botenschiff in die Haupt-Transmitterzone von Kharag. Flug über Nagigal und Gulver zum Jiapho-Duo. Das Schiff überbringt folgende Befehle: All unsere Einheiten werden Nagigal und Gulver augenblicklich verlassen und zum Jiapho-Duo vorstoßen.
    Dort muss Immentri Luz so schnell wie möglich darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass wir in einer Angelegenheit auf Leben und Tod seine Hilfe brauchen.
    Positronik, ausführen."
    „Verstanden", antwortete der Bordrechner der HALLEY mit samtweicher Stimme.
     
    *
     
    Aber wir waren noch längst nicht fertig.
    Weitere Entscheidungen warteten darauf, getroffen zu werden. „Wir dürfen MOTRANS-OC1 nicht vergessen", sagte ich. Die Mobile Transmitter-Plattform sollte den Einflug nach Omega Centauri erleichtern und war beim Leuchtfeuerstern OC-1 positioniert,
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