Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2398 - Aufbruch nach Hangay

Titel: 2398 - Aufbruch nach Hangay
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
während sich MOTRANS-OC2 direkt beim Sonnendodekaeder befand. „Wir müssen wohl oder übel davon ausgehen, dass Zerberoff über sie Bescheid weiß."
    Jarett Varasin nickte nachdenklich. „Wir können nicht einmal vermuten, wie lange sie an ihrem Standort noch sicher ist. Sollte die Terminale Kolonne über ausreichend RTV-Traitanks in der Hinterhand verfügen, woran ich nicht zweifle, wird sie die Mobile Transmitter-Plattform binnen kürzester Zeit ausschalten."
    Der Oberst hatte recht. Mir blieb keine andere Wahl. Ich musste die MOTRANS-Einheiten unverzüglich in Sicherheit bringen, sie waren zu wichtig für den Fortbestand des Solsystems. Terra darf nicht fallen, hallten die Worte des Nukleus in meinem inneren Ohr. „Positronik, Befehl: Die MOTRANSO01 verlässt umgehend den Bereich von Omega Centauri, MOTRANS-OC2 fliegt so schnell wie möglich durch den Transmitter. Ausführen."
    „Verstanden. Die Anweisung wurde weitergegeben."
    „Bevor MOTRANS abgezogen wird, sollten wir noch Kurierschiffe ausschicken", sagte der Kommandant. „Einerseits über die Transmitterstrecke, andererseits nach Terra."
    „Danke für den Vorschlag. Positronik, Befehl weitergeben", sagte ich, wenn auch ziemlich geistesabwesend.
    Ich machte mir über etwas anderes Gedanken. Hatte ich den Befehl für die Auflösung der MOTRANS-Strecke etwa vorschnell erteilt? Das hatte zur Folge, dass die Hyperschwallfronten von Omega Centauri nur noch mit Schwierigkeiten zu befliegen waren. Und vermutlich mit Verlusten. Selbst mit genauer Kenntnis der ruhigen Enklaven hatten wir fünf Tage benötigt, um Omega Centauri zu durchqueren und nach Kharag vorzustoßen.
    Aber das eigentliche Problem dabei war ein ganz anderes. Mit der Errichtung der MOTRANS-Strecke waren zahlreiche Einheiten zum Sonnendodekaeder vorgestoßen, die vermutlich rein technisch gar nicht in der Lage waren, die komplette Strecke im Alleinflug zu bewältigen. Die PONTON-Tender wie ENTDECKER verfügten zwar über eine umfangreiche Spezialausstattung, denn das tödlich gefährliche Chaos, durch das sie sich bewegten, verlangte den Schiffsriesen alles ab. Aber die anderen, nicht so gut ausgerüsteten Schiffe ...
    Sollte ich jetzt etwa befehlen, damit zu beginnen, unter direkter Bedrohung der Traitanks und des Kolonnen-Forts Besatzungen dieser Schiffe auf andere umzuladen? Sollte ich wertvolle Einheiten einfach zurücklassen, nur weil sie im Alleinflug Omega Centauri nicht mehr verlassen konnten?
    Deine Entscheidung war richtig, weil sie die einzig logische war, beruhigte mich der Extrasinn. Es gibt andere Möglichkeiten, wie du die betreffenden Raumer in Sicherheit bringen kannst, und du kennst sie auch. Oder muss ich sie dir groß und breit erläutern?
    Nein, das musste der Logiksektor keineswegs. Ich räusperte mich. „Positronik, einen weiteren Befehl umsetzen. Alle Einheiten, die Omega Centauri nach Auflösung der MOTRANS-Strecke aus eigener Kraft nicht mehr verlassen können, werden umgehend durch den Sonnentransmitter nach Nagigal ausfliegen."
    Oberst Varasin sah mich überrascht an. „Wir haben es nicht mit einem quantitativen Unsicherheitsfaktor zu tun", fügte ich hinzu. „Entweder Immentri Luz bringt sämtliche Einheiten in Sicherheit oder gar keine. Es spielt keine Rolle, ob es fünf, fünfhundert oder fünftausend sind.
    Ich hoffe, dass auch für diese Schiffe Jiapho und die Spektralen Inselstaaten die Rettung sein werden."
    „Und wenn Luz sich weigert?", fragte der Oberst.
    Ich zuckte die Achseln. „In unserer derzeitigen Situation bleibt uns nichts anderes übrig, als einige Risiken einzugehen."
    Varasin schaute weiterhin zweifelnd drein. „Haben wir etwas übersehen?", fragte ich brüsk.
    Niemand antwortete. „Dann danke ich für dieses fruchtbare Gespräch." Ich erhob mich. „Kehren wir auf unsere Posten zurück."
    Bevor ich nach den anderen den Konferenzraum verließ, schaltete ich die helle und freundliche Beleuchtung aus. Ich befürchtete, dass sie ihren Zweck nicht erfüllt hatte. Sie hatte die dunklen Wolken nicht vertreiben können, die am Himmel dräuten und` Schatten auf eine Zukunft warfen, die mir ohnehin schon finsterer denn je vorkam.
     
    *
     
    Kaum hatte ich wieder in meinem Sessel in der Zentrale Platz genommen und die aktuellen Holos aufgerufen, konnte ich schon beobachten, wie sich die ersten kleineren Einheiten in Bewegung setzen.
    Ihr Ziel war die Haupt-Transmitterzone des Sonnendodekaeders.
    Ich kannte dieses Gebilde der alten Lemurer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher