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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Hangay geführt, denn unser Austrittspunkt aus dem Halbraumtunnel lag – wie das Jiapho-Duo – unterhalb der Hauptebene dieser Galaxis. Nicht einmal das ist uns möglich! Die Lage ist schwer, beinahe aussichtslos. Trotzdem werden wir einen Weg finden, in die Negasphäre einzudringen, weil es uns gelingen muss. Aber was dann?"
    Wieder ließ ich meinen Blick schweifen. Diesmal lächelte mir Dr.
    Indica aufmunternd zu, und in den Augen der Delegationsmitglieder glaubte ich ein Gemeinschaftsempfinden und beginnende Entschlossenheit zu erkennen.
    „Vorausgesetzt, der Sprung ins Zielgebiet gelingt tatsächlich – ab dieser Sekunde benötigen wir ESCHER! Die Parapositronik muss, ich betone, muss uns helfen, die Modalitäten einer wie auch immer veränderten Physik zu berechnen. Vielleicht treffen wir auf veränderte Realitäten, die unser Geist nicht fassen kann. ESCHER wird dazu in der Lage sein. Ohne ESCHER haben wir in Hangay nicht den Schimmer einer Chance. Wir würden von vorneherein auf verlorenem Posten stehen und uns in den Bedingungen der entstehenden Negasphäre schlicht verlieren."
    Ich beendete die Ansprache und wartete auf Reaktionen.
    „Anzunehmen", ergänzte Dr. Indica, „dass wir alle ohne ESCHER zum Tod verurteilt sind."
    Gerade von ihr das zu hören überraschte mich. Nun wusste ich endgültig, dass sie die Lage ähnlich beurteilte wie ich. Trotz aller Skepsis gegenüber ESCHER waren wir auf die Parapositronik angewiesen. Wir konnten sie nicht abschalten. Selbst wenn es ein Spiel mit dem Feuer, womöglich gar mit dem Teufel war.
     
    *
     
    Die Delegation verließ das Besprechungszimmer. Wir blieben zu fünft zurück; Trim Marath, Startac Schroeder, Dr. Indica und Domo Sokrat waren nun meine Vertrauten in Sachen ESCHER.
    „Was glaubst du, wie sich deine Ablehnung auf die Stimmung an Bord auswirken wird, Atlanos?", fragte der Haluter.
    „Um das vorauszuberechnen, brauchte es wohl mehr als ESCHERS gesamte Kapazität", versuchte ich die Situation durch einen Scherz zu entspannen. „Aber egal was kommt, ich werde meine Entscheidung nicht ändern, und ich hoffe, ihr steht hinter mir. Wir dürfen nicht anders entscheiden. Wir müssen mit der Parapositronik klarkommen, wenn wir eine Chance haben wollen, die Milchstraße zu retten."
    „Um jeden Preis?", fragte Dr. Indica skeptisch.
    „Gleichzeitig ergreifen wir sämtliche nur möglichen Sicherheitsvorkehrungen. ESCHER darf keinen Zugriff auf die Schiffskontrollen erlangen. Die Parapositronik wird nicht ins Rechnernetzwerk der BURTON integriert. Sonst wäre es allzu leicht möglich, dass ESCHER die Kontrolle über das Schiff übernimmt. Im Extremfall darf er keine Einflussmöglichkeit auf das Schiff haben, falls wir ihn eines Tages abschalten müssen."
    Du vergisst eins, Narr, meldete sich der Logiksektor zu Wort. Wie willst du ESCHER ohne seine Zustimmung abschalten? ESCHER 3 als technische Peripherie enthält zwei Reaktoren zur autarken Energieversorgung.
    Wenn du der Parapositronik von der BURTON aus den Saft entziehst, wird ESCHER sich von seinen Reaktoren versorgen lassen. Aber selbst wenn du dieses Problem irgendwie lösen solltest – wie willst du dann vorgehen?
    ESCHER abzuschalten, wenn die Parapositronik nicht freiwillig mitspielt, ist ein Ding der Unmöglichkeit.
    Niemand im Raum bemerkte, dass ich innere Zwiesprache mit dem Extrasinn führte. Es gibt einen, der sehr wohl dazu in der Lage ist. Dr. Laurence Savoire, der Erste Kybernetiker.
    Er hat die Vollmacht dazu.
    Vergisst du wirklich, dass sich Savoire bei eurem letzten Gespräch uneinsichtig zeigte? Er teilt die Bedenken nicht, und er wird seine Meinung wohl kaum ändern.
    „Wie man es dreht und wendet", sagte ich laut und antwortete damit gleichzeitig dem Extrasinn, „ESCHER ist eine zweifelhafte Gabe. Die Hälfte der Besatzung, die die Petition unterzeichnet hat, hat leider völlig recht.
    Und doch werden wir auf ESCHER vertrauen müssen. Er ist in Hangay unsere einzige Chance. Unser einziges Hilfsmittel."
    „Nicht das einzige", brachte Domo Sokrat in Erinnerung und sah mich fragend an.
    Ich nickte. Dr. Indica wusste bislang nichts von dem, was Mondra Diamond erbeutet hatte. Ich sah jedoch keinen Grund, es weiterhin vor ihr zu verbergen. Die Umstände hatten sie zur Vertrauten werden lassen.
    Domo Sokrat setzte mit dröhnender Stimme zu einer Erklärung an. „Wir verfügen über eine Karte der Negasphäre. Zumindest vermuten wir, dass es sich um eine Karte handelt. Die Daten

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