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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Angaben liefert."
    Pal Astuin mischte sich mit völlig emotionsloser Stimme ein. „Das ist eine Behauptung mit weitreichenden Konsequenzen. ESCHER dient dieser Mission und sabotiert sie nicht. Die Erklärung für die mangelhaften Ergebnisse hat der Erste Kybernetiker bereits geliefert. Alles andere sind haltlose Spekulationen."
    Dr. Indica schwieg. Was sie einmal gesagt hatte, würde allen in Erinnerung bleiben. Sie hatte es nicht nötig, es zu wiederholen oder mit anderen Worten zu erklären.
    Und warum nur hatte ich das Gefühl, dass sie mit ihrem Vorwurf im Recht war?
     
    *
     
    Weniger als zwei Stunden später wartete ich in meinem Privatquartier auf die beiden Monochrom-Mutanten Trim Marath und Startac Schroeder.
    Um die Zeit zu nutzen, rief ich erneut die Personalakte von Dr. Indica auf. Nun, da ich sie persönlich kennengelernt hatte, würde ich manches vielleicht mit anderen Augen sehen.
    Als Expeditionsleiter musste ich genau über sie im Bild sein.
    Diese Frau interessiert dich, kommentierte der Extrasinn. Also schieb keine dienstlichen Gründe vor.
    Für solche trivialen Hinweise brauche ich keinen aktivierten Logiksektor, gab ich zurück. Wie wäre es, wenn du mir stattdessen das hier erklärst?
    Gleichzeitig dachte ich an den Hinweis, den ich vor mir auf dem Bildschirm sah und der angab, dass Dr.
    Indica mentalstabilisiert war.
    Die Antwort folgte prompt: Mentalstabilisiert aufgrund einer leitenden Funktion in der Vergangenheit. Das ist in der Tat keine ausreichende Erklärung, solange über die Art der leitenden Funktion keine Angabe gemacht wird.
    Das war dubios, zumal wenn man Dr. Indicas Biographie berücksichtigte. Ihre Heimatwelt, der freie Wissenschaftlermond An’Olbukan, hatte ebenso oft Arbeiten für die LFT wie für das Kristallimperium abgeliefert.
    Wo hatte Indica eine leitende Stellung innegehabt? Woher stammte die Mentalstabilisierung? Vonseiten der Terraner oder der Arkoniden? War am Ende Bostich persönlich dafür verantwortlich?
    Diese letzte Überlegung bedachte der Extrasinn mit dem spöttischen Hinweis, ich solle meine Phantasie im Zaum halten.
    Ich durchsuchte die Akte auf weitere Hinweise und wurde zu meiner Überraschung tatsächlich fündig.
    Was ich las, war ebenso nüchtern wie verblüffend: In Sachen Mentalstabilisierung fand sich an versteckter Stelle der Hinweis TLDgeprüft.
    Der terranische Geheimdienst hatte also ihre Unbedenklichkeit festgestellt. Das hieß nichts anderes, als dass Dr. Indica hundertprozentig vertrauenswürdig war und keinerlei Sicherheitsbedenken bestanden. Sonst hätte sie die Überprüfung niemals überstanden.
    Zum ersten Mal bereute ich, dass wir uns nicht mehr im Solsystem, sondern schon weit auf dem Weg nach Hangay befanden. Sonst hätte eine einfache Anfrage an den TLD-Tower genügt, mehr zu erfahren. Man hätte mir gewiss Auskunft gegeben. An Bord der RICHARD BURTON war das unmöglich.
    Mit dieser Unklarheit wirst du leben müssen, Beuteterraner, kommentierte der Extrasinn. Aber wie ich dich kenne, wird dich das nicht davon abhalten, in Sachen Dr. Indica persönliche Ermittlungen zu führen.
    Die Tatsache, dass meine Besucher in diesem Moment ankamen, erlöste mich von der Notwendigkeit einer Antwort.
     
    *
     
    Zu meiner Überraschung lachte Startac Schroeder, nachdem ich die beiden Monochrom-Mutanten auf die Problematik hingewiesen hatte. „ESCHER ist nicht der Einzige, der aufgrund irgendwelcher Erwartungen falsch eingeschätzt wird. Trim und mir geht es manchmal genauso.
    Seit wir auf der RICHARD BURTON sind, wurden wir schon ein paarmal mit großen Augen angestarrt, weil wir nicht mehr die Teenager sind, als die wir unsere ersten Abenteuer erlebten.
    Viele kennen die Berichte über unsere frühen Begegnungen mit Perry Rhodan und die ganzen Ereignisse im Zusammenhang mit den Monochrom-Mutanten. Irgendwie hat sich das in den Köpfen der Leute so festgesetzt."
    „Sie halten euch für Berufsjugendliche", sagte ich. „Dass ihr aber inzwischen ... Wie alt seid ihr eigentlich?"
    Startac Schroeder schüttelte den Kopf. „Ich will es selbst kaum glauben, aber Trim wurde vor einem Jahr 60 und ich vor zwei Jahren 70.
    Obwohl wir immer noch das meiste unseres Lebens vor uns haben, sind wir eben keine Teenies mehr."
    Ich genoss es, mit den beiden zusammen zu sein. Vor allem Startac zeigte erfrischende Direktheit, wenn er auch niemals seine Gefühle offenbarte; Trim hingegen war eher ein in sich gekehrter Mensch, den man aus der Reserve locken

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