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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind bislang unverständlich, und wir hoffen, vor Ort weiteren Aufschluss zu erhalten. Die Daten stimmen nicht mit den Aufzeichnungen über Hangay überein, aber durch die physikalischen Veränderungen ist dort wohl nichts mehr so, wie es einst war. Diese Karte ist ein weiterer Trumpf, den wir nicht vergessen dürfen. Und wenn irgendwer in der Lage sein wird, die Karte vor Ort zu deuten, dann ist das ESCHER.
    Es bleibt also dabei: Wir sind auf die Parapositronik angewiesen."
    Ich beschloss, dem Thema eine gewisse Sicherheitsstufe zuzuweisen. „Was wir besprochen haben, wird diesen Raum nicht verlassen. Ab sofort seid ihr Geheimnisträger. Meine Meinung darf nicht publik werden und für weitere Unruhe sorgen. Ich gehe ab diesem Moment stillschweigend davon aus, dass ESCHER in gewissem Maß weiterhin falschspielt, wie es auch während seiner Entstehung oder Geburt auf Terra vor einigen Monaten der Fall war. Ich werde sofort mit Dr.
    Savoire Kontakt aufnehmen und ihm unsere Entscheidung mitteilen, dass ESCHER nicht mit den Schiffssystemen gekoppelt wird. Gibt es noch Fragen?"
    Alle schwiegen, bis Dr. Indica in ihrer gewohnt direkten Art Trim Marath ansprach.
    „Warum siehst du mich ständig an?
    Mir entgeht nicht, dass du ..."
    Trim hob die Hand und winkte ab. „Versteh das bitte nicht falsch! Es ist nur ... wie soll ich sagen. Deine Frisur."
    „Was ist damit?"
    „Du weißt, dass ich ein Monochrom-Mutant bin? Das heißt, ich vermag keine Farben zu sehen. Die Welt besteht für mich nur aus Abstufungen von Grau. Doch ich habe gelernt, Farbigkeit von echtem Schwarzweiß zu unterscheiden. Nun nimm es mir also nicht übel, dass mich deine Haarfarbe fasziniert. Schwarzes Haar mit langen weißen Strähnen – eine sehr ungewöhnliche Kombination und eine, die ich genauso wahrnehme wie jeder andere. Schwarz und weiß, du verstehst?"
    Ich genoss es auf gewisse Weise, Dr.
    Indica plötzlich verunsichert zu sehen. Auf diese Art und Weise im Mittelpunkt zu stehen schien ihr nicht zu gefallen. „Ich verstehe es nicht, zumindest nicht in vollem Maß. Ich kann mich wohl nicht in deine Lage versetzen, um zu erkennen, was das für dich bedeutet. Entschuldige, wenn ich schroff war."
    „Vergiss es", bat Trim.
    Wieder breitete sich Schweigen aus, das ich brach, indem ich mich an die beiden Monochrom-Mutanten wandte. „Ihr erhaltet hiermit den Auftrag, die Parapositronik im Auge zu behalten. Bleibt unauffällig. Mehr können wir im Moment nicht tun. Vergesst nicht, Pal Astuin und Merlin Myhr zu überwachen, soweit das möglich ist.
    Die Besatzung wird die beiden Avatare in höherem Maß als bisher anfeinden. Dennoch werden und können wir ESCHER nicht verbieten, sie auszusenden. Verstanden?"
    Die beiden Monochrom-Mutanten bestätigten.
    Ein wenig kam ich mir so vor, als würde ich die Weichen für einen internen Krieg stellen.
    Kurz darauf war ich mit Dr. Indica allein im Raum.
    „Darf ich dabei sein, wenn du Dr.
    Savoire über deine Entscheidung informierst?", fragte sie.
    „Ich wüsste nicht, was dagegen spräche. Seine Reaktion zu beurteilen wird möglicherweise wichtig werden.
    Ein aufmerksamer Zeuge kann also nur hilfreich sein. Lass uns keine Zeit verlieren."
    Über ein Kommunikationsterminal stellte ich eine Bildverbindung her.
    Savoire befand sich in der Gedankenkammer und hantierte am zentralen Pult. Wie passend, schoss mir der Gedanke durch den Kopf.
    Ich setzte ihn über den Inhalt der Petition in Kenntnis.
    „Es überrascht mich nicht", gab er zu. „Ich danke dir, dass du abgelehnt hast und auf meiner Seite stehst."
    Ob das tatsächlich so war, würde sich zeigen. „Ich habe allerdings besondere Sicherheitsmaßnahmen beschlossen. ESCHER wird keinen Zugriff auf die Systeme der RICHARD BURTON erhalten. Seine und die Schiffssysteme bleiben zu hundert Prozent getrennt."
    Der Erste Kybernetiker nahm es gelassen. „Damit haben weder ich noch ESCHER irgendwelche Probleme. Die Parapositronik hat daran ohnehin kein Interesse."
    Nach diesem kurzen und überraschend einvernehmlichen Gespräch verabschiedete ich mich.
    „Ich kann es leider nicht lassen, ein Haar in der Suppe zu finden", sagte meine Begleiterin. „ESCHER hat also kein Interesse daran, an die Schiffssysteme angeschlossen zu werden?
    Das kann ich mir vorstellen. Denn dann kann niemand über diese Schnittstellen versuchen, ESCHERS interne Vorgänge zu überwachen. So kann die Parapositronik in aller Ruhe ihr eigenes Süppchen kochen."
    „Auch wenn das, was du

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