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2422 - Das verlöschende Volk

Titel: 2422 - Das verlöschende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr nach dem geheimnisvollen Nukleus fragen und woher euer Schiff kommt. Dafür verlange ich eine ausführliche Erklärung, welche Rolle ihr bei der Entführung und Rückgewinnung des GESETZ-Gebers CHEOSTAI gespielt habt."
    „Nichts leichter als das, Kamuko.
    Setz dich wieder. Es wird ein langer Bericht."
    Er benötigte über zwei Stunden, um die Geschehnisse im Detail so zu berichten, wie er und die Mannschaft der JULES VERNE sie erlebt hatten. Danach schwieg Kamuko erneut, aber diesmal nicht, weil sie nachdenken musste. Ihre Hände wanderten unruhig über die Tischplatte, meist seitwärts, wobei sich alle Finger bewegten.
    Sie erinnerten an Strandkrebse, die seitwärts liefen.
    Dachte sie über eigene Fehler oder Fehleinschätzungen in dieser Sache nach? Er versuchte in ihrem Gesicht zu lesen, aber sie ließ es nicht zu und präsentierte ihm eine undurchdringliche Maske.
    Nun gut, dachte er und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück, ich habe Zeit zu warten. Ob ARCHETIM sie hat oder du, das ist nicht mein Problem.
    Bis zum endgültigen Finale im Kampf gegen die Retroversion von Tare-Scharm würden nach seinem Wissen noch vier Jahre vergehen. In dieser Zeit konnte viel geschehen.
    Deshalb erwartete Rhodan keine Wunder vonseiten der Generalin, nicht einmal Zustimmung. Einfach nur Fairness.
    Und Kamuko schien allem Anschein nach dazu bereit zu sein.
    Als sie sich zum zweiten Mal erhob, sah er ihr an, dass die Unterhaltung für sie beendet war.
    „Ich danke dir. Du hast mir wichtige Erkenntnisse vermittelt. Du hast mir Dinge gezeigt, die weit jenseits meines bisherigen Horizonts lagen. Das allein zeigt, wie weit deine Welt von meiner entfernt ist. Ich erlaube euch, ins INTAZO einzufliegen. Aber ihr erhaltet keine Sonderbefugnis, keine Vorrechte.
    Ihr habt euch wie jede andere Flotteneinheit auch in die Ordnung der Truppen ARCHETIMS einzufügen."
    Es hieß im Klartext, dass sich ihre Beobachterrolle erst einmal auf Marginales beschränken würde. Außerdem würden sie keinen Schritt tun, ohne dass der Treck sie mit Argusaugen beobachtete. Rhodan war das vorerst egal, solange ihnen dadurch keine wichtigen Informationen entgingen.
    „Noch etwas, Rhodan. Ihr seid zwar Bestandteil des Trecks, aber dennoch keine Eingeweihten. Ihr werdet keinerlei Informationen über ARCHETIM und seinen Aufenthalt erhalten, keine über den Stand der Dinge in der Negasphäre und über die Retroversion.
    Dabei spielt es keine Rolle, wie dringlich ihr diese fordert."
    „Und natürlich wirst du persönlich permanent ein Auge auf uns haben."
    Rhodan erhob sich ebenfalls. „Ich danke dir für dein Entgegenkommen und wünsche dir einen angenehmen Heimflug."
    Sie stutzte, hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, so schnell und unbürokratisch hinauskomplimentiert zu werden. Möglicherweise hoffte sie auf ein paar persönliche Worte von seiner Seite, aber da würde er sie enttäuschen.
    Gemeinsam kehrten sie in den Hangar zurück. Ohne einen weiteren Gruß schritt Kamuko an ihrer Leibwache vorbei auf das Beiboot zu und verschwand auf der Rampe. Die Schohaaken und Roboter folgten ihr eilig. Kaum hatte sich die Rampe aufgelöst und die Luke geschlossen, hob die Walze ab und driftete in das Chaos hinaus.
    Wie aus dem Nichts stand plötzlich Gucky neben Rhodan. Der Ilt sah ihn mit gerümpftem Nasenfell an.
    „Die roch aber streng", sagte er.
    „Das tut sie immer", antwortete Rhodan belustigt. „Diesmal hatte es nichts mit mir zu tun."
    Ganz sicher war er sich aber nicht.
     
    *
     
    „Das sah nicht gut aus, Perry!"
    Rhodan trat an die Brüstung der Galerie. Von dieser Position aus konnten ihn fast alle sehen, sowohl auf dem Galerie-Level, auf dem er sich befand, als auch auf dem COMMAND-Level eine Etage darunter.
    „Der Eindruck täuscht, Lanz", sagte er. Ein unsichtbares Akustikfeld nahm seine Stimme auf und gab sie verstärkt wieder.
    Er informierte die Besatzung über den Inhalt des Gesprächs und die Entscheidungen der Generalin. Während das Beiboot die TAROSHI erreichte und einschleuste, hörten die Männer und Frauen in der JULES VERNE mit Staunen, was ARCHETIMS Prinzipa entschieden hatte.
    „Eigentlich ist es sogar mehr, als ich erwartet hatte", sagte Rhodan. „Kamuko verfügte bereits über Informationen zum GESETZ-Geber, und ich konnte diese sinnvoll ergänzen. Sie weiß jetzt, dass uns weder an den Vorgängen im Oa- noch im Quokan-System irgendeine Schuld trifft. Was bleibt, ist die Aura des Geheimnisvollen, die uns

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