2423 - Berserker in Not
retten."
Die vier Kreuzer und die Korvette beschleunigten mit Höchstwerten und rasten in Richtung Modulardock davon. Sekunden später entstand dort, wo sich das Heck des Scherenschiffs befand, eine grellweiße Sonne. Sie dehnte sich rasch aus, dann explodierte das Schiff in einer gewaltigen Leuchterscheinung.
Schade!, dachte Rhodan. Wir hätten uns früher um die Säule kümmern sollen.
Er schaltete einen Rundruf in alle fünf Schiffe. „Im Namen der Menschheit danke ich euch für euren Einsatz."
Mehr kam ihm nicht über die Lippen.
Es lag ihm nicht, in solchen Situationen große oder gar viele Worte zu machen.
Mit seinen Gedanken weilte er sowieso schon wieder ein Stück in der Zukunft.
Wie würden Kamuko und die anderen Verantwortlichen aus dem Treck des GESETZES den Einsatz der JULES VERNE bewerten?
Und wie ARCHETIM, wenn er jemals davon erfuhr?
*
„Möglicherweise handelt es sich um eine Langzeitwirkung, und die To s’amosa werden nie mehr klar im Kopf", sagte Lanz Ahakin, der wieder den Kommandantensessel der JULES VERNE übernommen hatte. „Unsere Exomediker können dazu keine gezielte Aussage machen, da wir den Originalzustand der Gehirne nicht kennen.
Wir können derzeit nur beobachten."
Rhodan stützte das Kinn in die Hand. „Das sind bisher zwei Stunden. Egal, Lanz. Sobald die Mediker ihre Untersuchungen abgeschlossen haben, übermitteln wir die Ergebnisse an die TAROSHI. Noch besser, wir leiten sie direkt an Schiffe der To s’amosa weiter, die nicht an diesem Einsatz beteiligt waren."
Weitaus wichtiger als Untersuchungen von Gehirnen und anderen Organen bewertete Rhodan das, was die To s’amosa akustisch von sich gaben. NEMO wertete pausenlos alles aus, was in den überdimensionalen Wassertanks der Kreuzer gesprochen wurde. Die Verwirrung bei diesen Wesen hielt an, brauchbare Aussagen fehlten bisher.
Exopsychologen unterstützten die Mediker bei dem Versuch, einen Teil der Berserker ruhigzustellen und gezielt zu befragen. Assoziationsketten sollten die Erinnerung der To s’amosa freilegen, aber es waren wohl die falschen Ketten. Keines dieser Wesen gab auch nur einen vernünftigen Satz von sich.
Nach sechs Stunden strichen die Exopsychologen die Segel und vertagten ihren Einsatz auf den nächsten Tag.
Vielleicht hatte sich der Zustand der SeepferdÄhnlichen bis dahin gebessert.
„Soeben kommt ein Hyperfunkspruch herein", sagte Lars Brock. „Er trägt die Kennung der TAROSHI."
„Leg ihn mir rauf!" Rhodan schwebte hinauf zum Galerie-Level und sank in seinen Sessel.
Das Holoabbild der Prinzipa wartete schon auf ihn.
„Ich grüße dich, Kamuko", sagte er.
„Einen Gruß erspare ich mir", lautete die knappe Antwort der Aeganerin.
„Hast du vergessen, dass ich für euch gebürgt habe? Das war kein Freibrief.
Ich hatte meine Bedingungen klar und deutlich formuliert, Rhodan."
„Du siehst mich sprachlos, Kamuko.
Was haben wir falsch gemacht?"
„Meine Anweisung an die JULES VERNE lautete, das Modulardock ANC 110 anzufliegen. Sonst nichts! Das Betreten einer Einheit, die unmittelbar aus einem Einsatz in der Negasphäre kommt, ist euch streng untersagt. Es ist verboten, Rhodan! Nicht genug, dass die Lanterns euer Schiff jetzt ein zweites Mal prüfen müssen, um eine Infiltration von Wesen der Negasphäre ins INTAZO zu unterbinden, ihr könnt darüber hinaus von Glück sagen, dass ihr die Explosion des Kreuzers der To s’amosa unbeschadet überstanden habt. Es versteht sich von selbst, dass jedes Schiff, das in den Negasphären-Einsatz geht, gegen das Eindringen von Fremden abgesichert ist. Und zwar bedingungslos!"
Rhodan runzelte die Stirn. „Darüber hattest du uns nicht informiert. Deine Anweisungen waren ausgesprochen allgemein und oberflächlich gehalten."
„Wie auch immer, Rhodan. Unter diesen Umständen lässt es sich kaum ermöglichen, dass ihr die Retroversion beobachtet. Ihr stellt ein zu großes Sicherheitsrisiko dar. ARCHETIM kann sich auf die JULES VERNE nicht verlassen."
„Um Hilfe zu leisten, brauchen Terraner keinen Befehl. Die Raumfahrer der JULES VERNE haben intelligente Wesen aus einem untergehenden Schiff gerettet, keine Fremden, sondern Helfer ARCHETIMS. Und das sehen wir jederzeit als unsere Pflicht an."
Kamuko unterbrach die Verbindung und sah nicht mehr, wie Rhodan seinen Sessel drehte und zu Mondra hinüberlächelte.
„Kamuko wusste genau, dass du in dem Schiff mehr wolltest als nur Leben retten", sagte Mondra.
„Sie ist wütend auf
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