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2434 - Die Halbraumwelt

Titel: 2434 - Die Halbraumwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die ihn formten.
    Vielleicht war es aber auch der Verlust seiner ehemaligen Lebensgefährtin Tafa, die ihn so hart, kantig und kompromisslos machte.
     
    *
     
    „Was ist seit Pan Ianas Tod geschehen?", hakte Randa Eiss nach. Er verfluchte seine Nachlässigkeit. Sofort nach der Ankunft auf Tarquina hätte er sich um die aktuellen Briefings kümmern müssen. Auch seine Adjutanten waren fahrlässig mit diesen wichtigen Informationen umgegangen. All ihr Augenmerk war stattdessen auf Perry Rhodan und den Dual gerichtet gewesen in der vagen Hoffnung, mit diesen beiden Wesen scharf geschliffene Waffen im Kampf gegen TRAITOR in die Hand bekommen zu haben.
    „Ich muss noch weiter zurückgreifen", sagte Bohalim Zsüs. Nach einem bösen Blick Randa Eiss’ fuhr er hastig fort: „Seit deinem Abflug haben die Isolationisten ihren Kurs weiter verschärft. Ihre öffentlichen Auftritte sind ... widerlich. Umso bedauerlicher ist es, dass ihnen so viele Cypron auf den Leim gehen. Deco Forlane tourt seit Monaten über die Kontinente und redet davon, dass der derzeitige politische Kurs nicht tragbar ist, dass unsere Arbeit als Kartografen der Negasphäre Schuld am Untergang unseres Volkes hat. Mittlerweile sagt er ganz offen, dass die Cypron die Tätigkeit für den Alliierten aufgeben und wir uns aus dessen ... Knechtschaft befreien sollen. Sein Slogan heißt: Selbständigkeit.
    „Und mit diesem einen Schlagwort punktet er?", fragte Randa Eiss amüsiert.
    „Man merkt, dass dir der Instinkt für die Politik abgeht. Mit ein paar schönen Worten kann man die Ziele des Alliierten durchaus durchs Brackwasser ziehen. Was wissen wir schon über ihn? Nur der jeweilige Ultimate Rat kennt seine Ziele. Kann es nicht sein, so argumentiert Deco Forlano, dass wir vom Alliierten und dessen Handlangerin, Pan Iana, ausgenutzt wurden, damit das Volk der Cypron bei einer sinnentleerten Aufgabe vollends ausblutet?"
    „Schluss damit!", brauste Randa Eiss auf. „Das ist lächerlich! Wir alle wissen seit dem Untergang Cyps, dass wir das Schicksal in die eigene Hand nehmen müssen. Wir sollten froh darüber sein, dass es einen Verbündeten gibt, der uns Hoffnung auf einen Sieg gegen TRAITOR macht."
    „Tut er das denn, der Alliierte?" Bohalim Zsüs schien es große Freude zu bereiten, die Rolle und Argumentationslinie der Isolationisten einzunehmen. „Das Volk weiß nichts über ihn, besitzt lediglich ein paar sehr allgemein gehaltene Informationen, die ebenso gut aus dem Reich der Märchen stammen könnten. Warum sollten die Cypron gegen eine Übermacht ankämpfen, wenn es eine einfachere Möglichkeit zu überleben gäbe?"
    „Und die wäre?" Randa Eiss kannte die Antwort. Doch er wollte sie hören, wollte das Entsetzen über den Haarflaum kriechen spüren, wollte sich in seinem Ärger suhlen.
    „Die Isolationisten schlagen vor, dass wir uns vollends aus Tare-Scharm zurückziehen und unsichtbar bleiben. Mit unseren Halbraumtechniken sollte dies gelingen. Gewinnt der sogenannte Alliierte, kommen wir nach dem Ende der Auseinandersetzungen wieder zum Vorschein.
    Doch dem Anschein nach kämpft unser derzeitiger Partner auf verlorenem Posten. TRAITOR ist unbesiegbar. Wir bleiben, wenn man Decos Vorschlägen folgt, in der Isolation der Halbraumblase und arrangieren uns mit der Negasphäre. Dass wir uns an widrige Umstände anpassen können, haben wir hinreichend bewiesen. Die Auswirkungen des Vibra-Psi beeinflussen uns, aber töten uns nicht.
    Darüber hinaus werden Stimmen laut, Fremdwesen auszuweisen. Sie schädigen die Volkswirtschaft, sagen die Isolationisten ..."
    „Hör auf!", brüllte Randa Eiss. Seine Stimme hallte von den hohen Glaswänden des Gebäudes wider und übertönte das Rauschen der Wellen.
    „Ich will diesen Schwachsinn nicht länger hören!"
    „Du wirst dich damit auseinandersetzen müssen, guter Freund." Bohalim Zsüs deutete mit seinem Mienenspiel ein bedauerndes Lächeln an.
    „Im Rat weht ein ganz neuer, ein kalter Wind. Die Mehrheit der Bündnis-Cypron wackelt. Umfragen sprechen von einem Erdrutschsieg der Isolationisten, wenn es ihnen nicht gelingt, Fakten auf den Tisch zu legen."
    „Fakten wollen die Isolationisten haben?", rief Randa Eiss mit etwas gedämpfter Stimme, aber immer noch völlig außer sich. „Bilder von den Geschehnissen in Tare-Scharm?
    Von den Schlachten, den Vernichtungen, den zerstörten Planeten? Reicht denn nicht die Erinnerung an die alte Heimat? An all unsere Partner im ehemaligen Sternenbund

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