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2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos

Titel: 2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Roboter schwebte heran und tastete Trim Marath mit seinen Tentakeln ab.
    „Alles in Ordnung, Atlan. Für Trim besteht keine Gefahr."
    „Vielleicht sollten wir ihm besser ein Schlafmittel verabreichen."
    Trim wehrte ab. „Ich muss wissen, was sich entwickelt."
    Gemeinsam starrten wir hinüber zum Hologlobus. Erneut führten die Zellen eine Standortversetzung durch. Über ihr Ziel gab es in der RICHARD BURTON keinen Zweifel mehr. Die Proto-Chaotischen Zellen näherten sich den 96 Kolonnen-Forts und der Kolonnen-MASCHINE.
    ESCHER hatte recht gehabt. Und Mondra Diamonds Karte war korrekt. Shiva-Bazal entwickelte sich zu einem Brennpunkt in der Genese der Proto-Negasphäre. Für Hangay und die benachbarten Galaxien war es ein bedrohlicher Vorgang, aber gleichzeitig faszinierte er uns alle, weil er die unglaubliche Macht und Gewalt aufzeigte, die hinter der Genese einer Negasphäre steckte.
    Meine Erfahrung über Jahrzehntausende lehrte mich, dass ein Gegner, den man kannte, einen Großteil seines Schreckens verlor.
    Man fand seine Schwachstellen, seine Handicaps und konnte darauf reagieren.
    Mit der entstehenden Negasphäre war es ähnlich. Wir studierten sie, suchten nach den Schwachstellen ...
    ... und kommen dennoch nicht vom Fleck! Der Spott des Extrasinns erwischte mich auf dem falschen Fuß.
    Mein mentaler Wutausbruch führte dazu, dass er sich für eine Weile nicht mehr bemerkbar machte.
    Selbstverständlich kamen wir vom Fleck. Im Vergleich mit der Neuen Kansahariyya erzielten wir immerhin erste Erfolge. Wir kannten das Geheimnis der Entropischen Zyklone und brauchten nur noch nach einem Weg zu suchen, um in ihr Inneres vorzudringen. Was uns einst bei der PAN-THAU-RA, dem Sporenschiff der Kosmokraten, gelungen war, konnte bei einem Zyklon nicht unlösbar sein.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die Kolonnen-Forts, die aneinandergekoppelt und in sich gewunden einem DNA-Strang ähnelten.
    Die Parallele zur Doppelhelix des Moralischen Kodes war nicht zu übersehen.
    Die Kolonnen-Forts als eine Art künstlicher Strang einer Helix? War es das? Der Strang als Mechanismus, die MASCHINE als Steueraggregat?
    „Der Strang aus Kolonnen-Forts muss der Katalysator sein, der die Ortsversetzungen hervorruft", sagte ich zu Trim und Startac, laut genug, damit auch die übrigen Männer und Frauen auf COMMAND es hörten.
    „Logisch wäre, wir würden nach einer Möglichkeit suchen, die Forts zu vernichten."
    Zum ersten Mal seit dem Eintreffen der Terminalen Kolonne in der Milchstraße nahmen wir in der Deutlichkeit wahr, dass die Forts eben nicht nur unüberwindliche Bastionen im Weltraum waren, mit deren Hilfe bisher freie Völker unterdrückt wurden.
    „Bisher ist es eine Vermutung", fuhr ich fort. „Unsere Techniker können sich schon einmal mit der Frage befassen, wie groß der Strukturriss eines Hyperdim-Resonators sein müsste, damit er alle 96 Forts auf einmal verschlingt."
    Da meine Worte in alle Abteilungen des Schiffes übertragen wurden, hob sicher der eine oder andere den Kopf.
    Was den einst von den Halutern zum Einsatz gebrachten Hyperdim-Resonator anging, hielt ich es theoretisch für möglich, dass es den Technikern des Geschwaders gelang, unter Mitwirkung von Domo Sokrat ein solches Gerät zu bauen.
    Ob es in der Praxis und unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz funktionierte, stand auf einem anderen Blatt.
     
    *
     
    Trim Marath brach mit einem Aufschrei zusammen. Gleichzeitig donnerte es aus den Ortergeräten, und auf den Monitoren bauten sich gewaltige Wellen zu tsunamiähnlichen Gebilden auf.
    Der LPV schaltete sicherheitshalber alle Geräte ab. Die Hyperschockwelle breitete sich mit Überlichtgeschwindigkeit aus, verlor dabei jedoch schneller an Energie als jener Teil, der verzögert durch den Normalraum raste. Die RICHARD BURTON begann zu dröhnen und sich zu schütteln. Sir Tephotos, der imartische Emotionaut unter seiner SERT-Haube, verharrte reglos und wartete auf sein Kommando.
    Mit einer Flucht in den Linearraum hätten wir das Schiff gerettet, wären aber auch Gefahr gelaufen, durch Zufall und trotz des Hypersturms entdeckt zu werden. Besser war, sich überhaupt nicht zu rühren und abzuwarten.
    Die Phänomene ebbten nach und nach ab. Eine halbe Stunde später war nichts mehr zu erkennen.
    Die Chaotische Zelle Alloxis hatte ihr Ziel erreicht. Sie lag zwei Lichtmonate von Shiva-Bazal entfernt im Leerraum, eine Sonne mit ihren Planeten, die nicht an diese Stelle gehörten.
    Zwölf

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