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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rannten weiterhin unermüdlich gegen den Wall an, sie hatten damit nichts zu tun.
    Trotzdem musste Entscheidendes geschehen sein.
    „Wir erhalten Nachricht von den zehn GESETZ-Gebern bei Bi-Xotoring!", meldete die Funkzentrale.
    „KOLTOROC hat starke Truppenverbände in diesen Sektor beordert – unter ihnen die Finsternis!"
    Wie Schuppen fiel es Ki-Myo von den Augen. ARCHETIMS Plan hatte funktioniert, und das besser als erhofft.
    Mit der Finsternis war einer der wichtigsten und unberechenbarsten Machtfaktoren für geraume Zeit kaltgestellt.
    Das war der Grund für ARCHETIMS Überschwang. Vor dem Element der Finsternis empfand die Superintelligenz nicht nur Respekt, sondern größte Furcht. Nun war diese Bedrohung weit entfernt. Ausgezeichnet!
    Ki-Myo hätte nicht zu sagen vermocht, ob dieser Gedanke seiner eigenen Hoffnung entsprang oder zu ARCHETIM gehörte.
     
    *
     
    Unverändert zeigte die Passivortung die Formation der Raum-Zeit-Router.
    Drei Stunden lag der Durchgang der Traitanks zurück. Obwohl keine weiteren Raumschiffe im Bereich der roten Riesensonne materialisiert waren, hatten die Zapfstrahlen und das Transmitterfeld Bestand.
    „Es gibt keine erkennbaren Hinweise darauf, dass die Justierung des Transmitterfeldes verändert wurde." Daellian hatte das letzte Quant an Informationen zusammenkratzen und auswerten lassen. Es waren nicht berauschend viele Messwerte, die brauchbare Daten lieferten. Ganz zu schweigen von der Hoffnung auf Strukturschocks, die eine Lokalisierung des Zieles ermöglicht hätten. Angesichts der chaotischen Verhältnisse der Proto-Negasphäre musste schon das wenige Vorhandene als gute Ausbeute gesehen werden.
    „Dass das Transmitterfeld nicht abgeschaltet, sondern permanent weiterbetrieben wird, ergibt aus technischer Sicht durchaus Sinn", fuhr Daellian in seiner Betrachtung fort.
    „Energie steht in Tare-Scharm im Überfluss zur Verfügung. Problematisch dürfte es im weiten Umkreis um das Zentrumsgebiet eher sein, überhaupt eine Transmitterverbindung aufzubauen."
    Ein grimmiges Lächeln hatte sich um Rhodans Mundwinkel eingegraben.
    Nachdenklich massierte er die kleine Narbe an seinem Nasenflügel, dann nickte er beifällig.
    „Was würde geschehen, falls die JULES VERNE nach einer kurzen Überlichtetappe dicht vor dem Transmitterfeld in den Normalraum zurückfällt?", wollte er wissen.
    „Wie dicht?"
    „Eine oder zwei Lichtsekunden. Das hängt davon ab, was sich die Cypron zutrauen. Auf keinen Fall dürfen wir das Transmitterfeld verfehlen."
    Daellian hob die beiden Seitenarme seines Tanks in einer entsetzlich mechanisch, aber zugleich menschlich wirkenden Geste.
    „Das Transmitterfeld wird von den Raum-Zeit-Routern mit überlichtschnell arbeitenden Rechnersystemen gesteuert. Das ist Fakt, daran müssen wir nicht zweifeln. Es wäre also jederzeit möglich, das Entstofflichungsfeld vor der anfliegenden JULES VERNE abzuschalten, oder, weitaus bedrohlicher, unser Schiff mit veränderten Parametern auf eine Reise ohne Wiederkehr zu schicken."
    „Rechnersysteme ...", sagte Rhodan sinnend. Es war nicht schwer, vergleichbare Größenordnungen aus der Geschichte des Solaren Imperiums und der LFT zurate zu ziehen. Auch die Terminale Kolonne basierte nicht ausschließlich auf der Entscheidungsbefugnis hochgezüchteter Systeme. Hinter vielem, was geschah, standen Entscheidungsträger. Vor allem, wenn Ereignisse den Rahmen genormter Vorgaben sprengten.
    Das unerwartete Erscheinen eines nicht zur Kolonne gehörenden hantelförmigen Raumschiffs lag zweifellos außerhalb der Norm.
    „Mindestens eine Rückfrage wird fällig, die einen Verzögerungsfaktor ins Spiel bringt. Die Frage ist: Wie lange braucht eine entscheidungsberechtigte Person, vielleicht ein Dualer Kapitän, bis er erstens informiert ist, zweitens die Situation erfasst und drittens seine Entscheidung trifft?"
    „In der für uns ungünstigsten Situation ist er zeitgleich mit dem Auftauchen des Problems informiert", wandte Icho Tolot ein.
    „Vielleicht hätten wir es mit KOLTOROC zu tun", gab Daellian zu bedenken. „Über seine Reaktionszeit spekuliere ich nicht."
    „So nahe am galaktischen Zentrum erwartet niemand die Anwesenheit eines fremden Raumschiffs", führte Rhodan seine Überlegung fort. „Wir haben es auch nur mit Hilfe der Cypron geschafft. Ein Schiff, das nicht der Kolonne angehört, bringt also Klärungsbedarf. Eigentlich müssen wir nur schnell genug sein, dann sind wir durch, bevor uns irgendwer daran

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