Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
246 - Am Ende aller Zeit

246 - Am Ende aller Zeit

Titel: 246 - Am Ende aller Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
hielt nun ein altertümliches Gewehr in beiden Händen.
    »Wir werden diesen Verdammten finden und seinem unheiligen Leben ein Ende bereiten!«, brüllte Torture den Menschen mit silbern blitzenden Eckzähnen zu. Sein Gesicht strahlte. Der tiefe Bass des Rev’rends hallte über die Ebene wie Donnergrollen. In den Augen des Inquisitors lag ein Glanz, der Rev’rend Rage schaudern ließ. Er musste wieder an seinen Traum denken, den er vor wenigen Tagen in Waashton gehabt hatte und der ihn dazu veranlasste, seine Gläubigen gegen die Fabrikationsanlage in den Appalachen zu führen.
    Es war ein Engel Gottes, der mir im Traum erschien. Und habe ich nicht recht gehandelt? Die Dämonen sind besiegt und die Pforte zum Stützpunkt des Bösen steht weit offen! Ja, es gab Opfer. Doch die wurden gebracht für den großen Traum: Für eine bessere Zukunft ohne Dämonen und Ungläubige!
    Ja, er würde die Heiden von Waashton bekehren, auf dass sie ihren Hohen Richter Mr. Black davonjagten, und er würde die heilige Stadt Waashton neu erblühen lassen! Er würde die Feinde Gottes besiegen, das Böse ausmerzen und eine bessere Zukunft erschaffen!
    Mit langen Schritten ging er auf das geöffnete Tor zu. Der Herr war mit ihm. Heute würde diese elende Taratze Crow sterben!
    ***
    »Hacker an Left Arm One! Hacker an Left Arm One!« Wieder und wieder und versuchte der dunkelhäutige Computerspezialist über das Funkgerät eine Verbindung zu bekommen. Columbu stand mit dem Binokular neben ihm und suchte die Umgebung ab.
    »Hacker an Left Arm One! Wo steckt ihr, verdammt?« Verärgert und beunruhigt setzte Hacker das Funkgerät schließlich ab. »Was zur Hölle ist nur passiert?«
    »Eine Art EMP?« Columbu suchte den Himmel über den Fichten und Kiefern ab. »Wenn ja, ist der Gleiter vielleicht abgestürzt…« In der Vergangenheit hatte der Elektromagnetische Impuls, ausgelöst durch den Wandler (eine kosmische Wesenheit, die als vermeintlicher Komet »Christopher-Floyd« im Jahr 2012 die Erde traf) , zu einem weltweiten Versagen der Elektronik geführt. »Aber was sollte einen EMP verursacht haben?«
    In diesem Moment entdeckte Hacker neun Männer in WCA-Uniformen. Die Soldaten der World Council Agency hatten bei ihrem Panzer vierhundert Meter entfernt auf seine Anweisungen gewartet. Sie waren gemeinsam mit ihm und Columbu hierher beordert worden, um die »gläubigen Spinner auf ihrem heiligen Kreuzzug« im Auge zu behalten und einen Angriff zu koordinieren, den Black vom Gleiter aus führen wollte.
    Die Soldaten näherten sich mit raschen Schritten. Der älteste der Weltrat-Kämpfer führte sie an. Auf seiner Uniform trug er das Rangabzeichen eines Sergeants. »Sir, was geht hier vor?« Er sah so verwirrt und verstört aus wie die Männer hinter ihm.
    »Ich habe keine Idee, Sergeant, wirklich nicht«, entgegnete Hacker. »Die Roboter da unten sind nach dem Lichtblitz einfach stehen geblieben, und die Verbindung zum Gleiter ist abgerissen.«
    »Wie steht es um den Panzer?«, fragte Corporal Columbu angespannt.
    »Der Nixon ist ausgefallen, Corporal. Und der Fluss… Sie hätten den Fluss sehen müssen, Sir… und das Gelände dahinter… das Land zwischen den Bäumen…« Der Mann schauderte. »Das Land ist… falsch.«
    »Was ist damit?«, fragte Hacker alarmiert.
    »Kommen Sie mit, Sir, schauen Sie es sich selbst an.«
    Hacker blickte unschlüssig zu den Rev’rends und den Überlebenden ihrer Gemeinde hinunter, die eben in die unterirdische Fabrikationsanlage vordrangen. Momentan schien keine Gefahr mehr durch die U-Men zu bestehen.
    »Sergeant, da unten hätten wir vielleicht die Chance, Crow und seine Verbündeten bei den Eiern zu packen…«
    »Sir, bei allem Respekt, es ist notwendig, dass Sie sich das ansehen! Es verändert die gesamte Situation!«
    »Okay, ich komme mit. Beeilen wir uns.«
    ***
    Oberst Horstie von Kotter starrte fassungslos auf den schwarzen Monitor. Die gesamte Technik der Anlage war ausgefallen!
    »Was zur Hölle…«, setzte der weißhaarige Laurenzo an. Er war Botschafter und Leibarzt General Crows, ein ehemaliger Heiler aus dem Südland, der sich nach den Ereignissen auf dem Sklavenschiff EUSEBIA [2] dem ehrgeizigen General angeschlossen hatte. Nach seiner Ankunft in Meeraka hatte Crow versucht, die Herrschaft über Waashton durch Intrigen an sich zu reißen – und war gescheitert. Als man ihn aus Waashton vertrieben hatte, waren die beiden Männer – sowie Crows Adjutant Hagenau – mit ihm ins Exil

Weitere Kostenlose Bücher