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246 - Am Ende aller Zeit

246 - Am Ende aller Zeit

Titel: 246 - Am Ende aller Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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gegangen. Seitdem der General mit Hagenau, einigen U-Men und Warlynnes und einem Fischwesen namens Agat’ol zum Südpol aufgebrochen war, um dort eine legendäre Superwaffe aufzuspüren, waren die beiden die einzigen lebenden Wesen in der unterirdischen Fabrikationsanlage. Sie stellten auf Crows Befehl weitere Warlynnes her, damit der General, wenn er von seiner Reise zurückkehrte, den unterbrochenen Angriff auf Waashton wiederaufnehmen konnte.
    »Es wird dauern, bis der Neustart samt Check durch ist. Falls das System überhaupt wieder anspringt.« Oberst von Kotter starrte auf den toten Bildschirm. Wenigstens funktionierte die Notbeleuchtung, sonst säßen sie hier im Dunkeln. »Denken Sie, die Warlynnes…«
    »Die werden ebenfalls ausgefallen sein. Und das Tor steht noch offen! Verbarrikadieren wir uns lieber, bevor diese irren Gottesfanatiker aus Waashton hier reinkommen und uns niedermetzeln!«
    »Wir müssen die Warlynnes schützen! Im deaktivierten Zustand könnte es diesen Verrückten tatsächlich gelingen, sie zu zerstören!«
    Von Kotter und Laurenzo hatten nicht alle der zweihundertfünfzig Kampfmaschinen in den Einsatz geschickt. Etwa hundert befanden sich noch in einer der Fabrikationshallen.
    Laurenzo sprang auf. »Ich verriegele die Halle manuell. Hoffen wir, dass diese Spinner uns genug Zeit lassen…«
    ***
    Erzbischof Rage drang mit einer Mischung aus Furcht und Erregung in die feindliche Anlage ein. »Holen wir ihn uns!«, stieß er heiser hervor. »Heute wird dieses Dämonennest ausgeräuchert!«
    Knapp zwanzig Menschen waren bei ihm und Rev’rend Torture. Sie stürmten mit erhobenen Waffen in die Anlage, rannten – sich selbst durch laute Schreie Mut machend – einen langen Tunnel hinunter. Doch schon bald endete ihr Vormarsch an verschlossenen Stahltüren.
    Rage hob das rote Holzkreuz und donnerte es gegen das Zwischenschott. »Öffnet, im Namen GOTTES!« Der HERR hatte ihnen bereits das Außenschott geöffnet und die Dämonenbrut vernichtet. Er würde ihnen auch diesen Triumph ermöglichen!
    Doch der HERR schien in diesem Fall nicht gewillt, ihnen zu helfen. Wütend hämmerte Rage auf das verschlossene Schott ein. Vergeblich.
    Eine Frau mit langen schwarzen Haaren und grünbraunen Augen wandte sich an Torture. Sie trug einen verblichenen schwarzen Lederanzug und hatte eine lange Wunde auf der Stirn davongetragen, mehr ein Kratzer, der bereits zu bluten aufgehört hatte. Auch sie trug ein erbeutetes Gewehr über der Schulter.
    »Rev’rend… Hier geht’s nicht weiter. Lassen Sie uns erst nach den Verwundeten draußen sehen.«
    Torture nickte nach kurzem Zögern. Seine Augen glitzerten kalt. »Gehen wir zurück. Vielleicht hat der HERR die Ungläubigen bereits gerichtet. Vielleicht sind sie alle tot.«
    »Er sandte uns ein Wunder!« Rev’rend Rage wandte sich endlich vom Schott ab. »Hast du die Zeichen am Himmel gesehen, mein Kind?«
    Die Schwarzhaarige nickte zögernd. Sie warf Torture einen bedeutsamen Blick zu. »Hab ich gesehen, ja… Und die Erde hat gebebt. Die Macht Gottes ist unermesslich.« Sie verstummte.
    Torture fasste sie an der Schulter. »Wie heißt du, mein Kind?«
    Rage fand, dass der Inquisitor die Frau einen Moment zu lange betrachtete. Sein Blick schien über Stellen zu wandern, von denen er besser lassen sollte. Andererseits hatte Torture einen Silberblick. Es war manchmal schwer auszumachen, wohin er gerade tatsächlich sah.
    »Stardust, Rev’rend Torture.« Die Frau grinste breit. »War mir ’n Fest, an Eurer Seite zu kämpfen.«
    »Komm, Schwester Stardust. Wir gehen hinaus zu denen, die das größte Opfer für die Sache des HERRN brachten.«
    ***
    »O verdammt!« Hacker betrachtete durch den Maximalzoom eines Binokulars die Vegetation außerhalb einer kreisförmig abgeschnittenen Fläche, die sich vor ihnen ausbreitete. Dort hätten staubtrockenes Land, Felsen und niedrige Krüppelkiefern dominieren müssen. Stattdessen wucherte in einer Entfernung von einem, höchstens anderthalb Kilometern Entfernung ein Dschungel.
    Der sonderbarste Dschungel zudem, den er je erblickt hatte. Rote, graublaue und schwarzviolette Pflanzen schimmerten hinter den diesseitigen Felsen und Fichten hindurch.
    »Shit, Shit, Shit!« Collyn wünschte sich, er hätte einen Rechner dabei und ein paar der Messinstrumente des Pentagon-Bunkers. Obwohl das Funkgerät wieder funktionierte, konnte er Mr. Black nicht erreichen; nur Rauschen kam aus dem Äther.
    »Was zur Hölle ist das?«

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