Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
246 - Am Ende aller Zeit

246 - Am Ende aller Zeit

Titel: 246 - Am Ende aller Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
rote Stacheln abschossen!
    »Dämonenkäfer!«, schrie Torture und hieb mit dem Schwert in die Insekten-Wolke. Menschen schrien und wimmerten. »Die Hölle greift uns an!«
    Rage griff nach dem Holzkreuz und führte damit wilde Schläge. »In die Anlage! Wir müssen in die Anlage!« Er stolperte über seinen schwarzen Mantel, fing sich wieder und taumelte voran. Er wurde von panisch um sich schlagenden Waashtonern überholt, die über und über mit den Stacheln der roten Insekten bedeckt waren. Auch Rage fühlte an allen frei liegenden Hautstellen den Schmerz der Dämonenstacheln.
    Ist dies die Rache des HERRN?, schoss es durch sein Hirn. Aber welcher Sünde haben wir uns schuldig gemacht, dass er uns so straft?
    Verstört sah er einen grünbraunen Panzer plötzlich zwischen zwei weit auseinander stehenden Fichten auftauchen und über den Vorplatz der Anlage pflügen. Was geht hier vor?, schrie es in ihm, während er in den Schutz der in den Fels gebauten Fabrikationsanlage floh. Die Beine drohten ihm den Dienst zu versagen. Sein Gesicht und sein Hals brannten, als wären sie in Säure getaucht worden. Er brüllte wütend auf.
    Erst sendet der HERR seine rettenden Zeichen und Wunder, dann Vernichtung und Qual! War ich zu anmaßend?
    ***
    Hacker sprang auf. Das dreieckige Blatt löste sich von der Decke, hob eine der Spitzen an und feuerte eine hellrote Nadelsalve auf das Gesicht des schreienden Columbu ab. Auch die anderen fünf Infanteristen kamen hoch. Hacker konnte sich in dem engen Raum kaum mehr auf den Beinen halten. Mit der behandschuhten Rechten packte er das daumengroße Tier und zerquetschte es in seiner Faust. Er spürte schmerzhafte Stiche, als würden sich Hunderte von Nadeln in seine Hand bohren. Mit einem Aufschrei ließ er das Tier los.
    »Sir«, meldete der Panzerpilot. »Die Menschen vor der U-Men-Anlage werden angegriffen!«
    Hacker starrte auf den inzwischen wieder funktionierenden Monitor. Menschen rannten schreiend auf das offene Tor zu, während die Warlynnes nach wie vor deaktiviert auf dem Platz standen, etwa hundert reglose Kampfroboter. Drei Dutzend davon hatten die Rev’rend-Anhänger die Köpfe von den Schultern geschlagen. Zwischen den Kampfmaschinen liefen die kreischenden, wild um sich schlagenden Gläubigen umher. Rev’rend Rage deutete immer wieder in Richtung Tor und schien etwas zu rufen. Die Menschen stürmten panisch in die Anlage hinein. Die Verletzten trugen sie mit sich.
    »Fahren Sie durch das Schott!«, ordnete Hacker an. »So wie es aussieht, werden die Leute von Fluginsekten angegriffen!«
    Der Panzer rollte auf seinen Ketten behäbig in die Anlage hinein. Hacker versuchte noch immer zu begreifen, was hier überhaupt geschehen war. Vielleicht hatten General Crow und seine Besatzung Antworten. Waren sie für die sonderbaren Vorgänge verantwortlich?
    »Wir müssen das Schott irgendwie schließen«, meinte Columbu. Sein Gesicht sah Furcht erregend aus. Es war aufgequollen und teigig, die Haut war an einigen Stellen aufgerissen und blutete. Ein anderer Soldat kümmerte sich bereits um seine Verletzungen.
    Sein schönes Gesicht, dachte Hacker verstört. Ihm war, als sei die Entstellung Columbus ein Zeichen, ein Symbol für die verrückte und bedrohliche Situation, in die er hineingeraten war.
    »Kommen Sie, Sir!«, meinte einer der WCA-Kämpfer. Hacker folgte wie in Trance. Glücklicherweise folgten ihnen nur wenige der Insekten. Die meisten hatten sich wie ein flirrender Mantel um die Toten vor der Anlage gelegt. Trotzdem wollte Mr. Hacker das Tor so schnell wie möglich schließen. Die Insekten konnten jederzeit von den Gefallenen ablassen und sich wieder auf die Lebenden stürzen.
    Noch immer kämpfte Hacker gegen seine Übelkeit. Der Anblick der insektenumschwirrten Toten ließ ihn würgen.
    Sie stoppten den Nixon kurz hinter dem Schott und öffneten die Seitenluke des Panzers. In diesem Moment schloss sich das Tor hinter ihnen automatisch. Für einige Momente standen Hacker, die Soldaten und die schreienden und vor Furcht und Schmerz weinenden Bürger von Waashton in absoluter Dunkelheit. Dann flammte über ihnen eine lange Röhre auf und fahles künstliches Licht ergoss sich in die Halle.
    ***
    »Was ist geschehen?« Rev’rend Rage sah sich in dem fahlen elektrischen Licht um. »Woher kamen diese Dämonenkäfer?« Sein Blick fiel auf den geöffneten Panzer, aus dem Soldaten der WCA kletterten.
    Rage runzelte die Stirn. Er kannte den dunkelhäutigen Mann mit der

Weitere Kostenlose Bücher