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246 - Am Ende aller Zeit

246 - Am Ende aller Zeit

Titel: 246 - Am Ende aller Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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schwarzen Umrisse des Dschungels. Gordie und Laurenzo taumelten darauf zu. Hacker sah keinen Warlynne, der sie begleitete.
    »Laurenzo!«, rief er dem Arzt nach. Der drehte sich nicht um. Hacker wollte ihm hinterherlaufen – und rutschte auf dem Betonboden aus. Seine Finger berührten eine nasse dünne Spur. Im Licht der Deckenröhre betrachtete er seine Fingerkuppen, die die Spur berührt hatten. Blut schimmerte darauf.
    »Ach du Scheiße!«, entfuhr es ihm entsetzt. Er wollte sich umdrehen und von Kotter zu Hilfe rufen, als er die Bewegungen in den Büschen und Bäumen sah. Der Dschungel vor ihm wogte in wilden Zuckungen. Auf einmal erhob sich ein Brausen, Tosen und Brüllen. Der Dschungel selbst schien sich gegen die Anlage zu richten.
    »Was…« Hacker wich zurück. In diesem Augenblick brach es aus dem Urwald hervor: ein Schwarm aus Echsenlibellen, anderen Tieren und solchen, die wie Pflanzen aussahen, aber keine waren – angeführt von zehn fischköpfigen Reptilien, die laut röhrend vorwärts trampelten. Sie näherten sich dem offenen Schott!
    Hacker warf sich gegen den Schließmechanismus des Tores. Gordie und Laurenzo waren verloren; er musste an sich und die anderen Menschen innerhalb der Anlage denken!
    »Von Kotter!«, brüllte er. Er sah das Schott sich schließen und hetzte los zur Kommandozentrale.
    WUMM! Der laute Schlag ließ ihn herumfahren. Zwischen die sich schließenden Torflügel hatten sich zwei mächtige Reptilien geworfen, als wüssten sie, dass sie diesen Eingang um jeden Preis offen halten mussten. Die Stahlplatten quetschten sie ein. Die Tiere brüllten und röhrten.
    Erste Anhänger der Rev’rends erschienen. »Zurück!«, schrie Hacker die Leute an. Sie hörten auf ihn und flohen zurück in ihre Halle.
    Über die Reptilien, die zwischen den Torflügeln ihr Leben aushauchten, setzten bereits weitere Tiere hinweg.
    Hacker rannte zum inneren Schott und schloss auch dieses. Nur einigen Libellenechsen gelang es, vorher noch durchzuhuschen.
    Hacker hastete in die Kommandozentrale. »Wir werden angegriffen! Ist die Außenschussanlage einsatzbereit?!«
    Horstie von Kotter holte die Bilder der Außenkamera auf die Monitore. »Verfluchter Wakudamist… was passiert da?!«
    »Die Außenschussanlage!«, drängte Hacker.
    Von Kotter fasste sich und legte einige Hebel um. »Ist aktiviert. Sie können zugreifen, Hacker.«
    Hacker schwang sich auf den Stuhl vor den Monitoren.
    Oberst von Kotter griff zum Mikrofon. »An alle Warlynnes! Wir werden angegriffen! Verteidigt den Zugang zur Anlage!« Seine Stimme wurde durch zahlreiche Lautsprecher übertragen. »Alle Einheiten der Ordnungsziffer 3 zur Verteidigung der Kommandozentrale!«
    Hacker richtete über den Computer die Schnellfeuerwaffen aus. Bald donnerten über die Außenmikrofone die ersten Schüsse in der Kommandozentrale. Hacker sah die Wellen der Angreifer. Zahllose Reptilien, größere und kleinere Tiere und Unmengen an Insekten. Er konzentrierte das Feuer auf die größten Tiere, die das Außenschott mit ihren massigen Körpern aufzustemmen versuchten, als würden sie von einer Intelligenz gesteuert.
    Dutzende Angreifer starben unter dem Sperrfeuer, doch die anderen ließen nicht von ihrem Ziel ab. Sie bahnten sich mit Gewalt einen Weg in die große Vorhalle. Würde das Zwischenschott ihnen standhalten können? Und wie sah es mit den Wartungs- und Lüftungsschächten aus? Etliche der Viecher waren so klein, dass sie mühelos hindurch passten, wenn erst die Gitter geknackt waren.
    »Zur Hölle!«, fluchte Hacker. »Wie können diese Mistviecher so zielgerichtet handeln?« Gab es in dieser Zukunft höher entwickelte Lebensformen, die ihnen bisher entgangen waren?
    Er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Solange noch Munition vorhanden war, musste er sich auf die Verteidigung der Anlage konzentrieren.
    ***
    »Die Dämonen greifen an!« Rev’rend Torture griff zu einem schweren zweihändigen Schwert. Seine Gefährtin Stardust sprang – nur mit einem Nachthemd bekleidet – ebenfalls auf die Beine und nahm das altmodische Gewehr neben ihrem Schlaflager an sich.
    »Dämonen!«, schrie auch Rev’rend Rage. Der Erzbischof fuchtelte wild mit den Armen. Er kam mit einer kleinen Schar Bürger in Nachtgewändern aus dem Gang gelaufen. »Wir müssen sie zurückdrängen!«
    Schon hörte man das Unheil verkündende Brummen, das schon einmal über sie gekommen war. Angreifende Libellenechsen schwirrten heran. Doch diesmal waren die Menschen

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