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246 - Am Ende aller Zeit

246 - Am Ende aller Zeit

Titel: 246 - Am Ende aller Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Albträumen nicht vorgestellt hatte.
    Mit einem Schrei stieß der Rev’rend sein Schwert in den Leib einer Kreatur, die entfernt an einen riesigen Maulwurf mit Schuppenpanzer erinnerte. In den blinden Augen schimmerte rotweiße Flüssigkeit, die bei jeder heftigen Bewegung zu Boden tropfte. Der Inquisitor tötete das Tier und hörte gleichzeitig neben sich schwere Schritte.
    Ein schrankgroßes Reptilienwesen stampfte brüllend heran. Torture bückte sich, griff nach Stardusts Gewehr, das neben ihr am Boden lag, hob es auf und schoss. Obwohl er traf, rannte das fischköpfige Wesen weiter. Der massige Körper schleuderte ihn gegen die Wand. Torture stöhnte auf, als ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde und seine Rippen knackten.
    Ein großes Maul öffnete sich vor seinem Gesicht. Der Rev’rend roch die Verwesung, die daraus hervorquoll. Er schrie, als sich das Wesen in seine Schulter verbiss. Die Schmerzen waren unerträglich. Torture hob mit der freien Hand das Gewehr, rammte die Mündung in das Auge des Monsters und drückte ab. Das Tier brüllte auf und sackte zusammen.
    Es begrub ihn unter sich. Torture schwand das Bewusstsein, während mit dem Blut das Leben in pulsierenden Stößen aus seiner Schulterwunde floss. Er würde Stardust folgen.
    Nun wird niemand meinen Kampfnamen weiter tragen, dachte er noch mit Bedauern. Dann war es finster um ihn her.
    Rev’rend Rage wimmerte und umklammerte im Sitzen seine Beine. Er hatte Torture sterben sehen, halb begraben unter einem Monster. Und auch die anderen waren tot. Er war der letzte Überlebende auf diesem Schlachtfeld. Tot. Mein Volk ist tot. GOTT hat uns verlassen…
    Es war unglaublich schnell gegangen. Innerhalb weniger Minuten hatten die Dämonen des Dschungels seine Anhänger überrannt. Und GOTT hatte ihnen nicht beigestanden.
    Tränen liefen über Rages Gesicht. »Meine Zukunft… Mein Volk…« Er kauerte sich noch mehr zusammen und barg das Gesicht zwischen den Knien. Alles war sinnlos geworden.
    Auch die WCA-Männer waren tot. Leiche hatte an Leiche gelegen, dazwischen enthauptete Warlynnes. Die abgetrennten Köpfe trugen die Züge von General Arthur Crow. Dem Erzbischof war es vorgekommen, als würde der höllische General ihn verspotten.
    Rage presste sich die Faust an den Mund. Sie hatten höchstens zehn Minuten gekämpft, dann war es vorbei gewesen, der Kampf endgültig verloren. Die Bestien der fremden Welt hatten gesiegt.
    Und er, der Erzbischof der Rev’rends, hatte sich in eine kleine Kammer mit dicker Stahltür geflüchtet und sich zitternd darin eingeschlossen. So hockte er nun im schwachen Schein eines roten Notlichts und wiegte sich hektisch vor und zurück.
    »HERR«, wimmerte er. »O HERR, warum hast du mich verlassen?«
    ***
    Hacker verschoss die komplette Munition. Auf den Bildern der Außenkameras zeigte sich das ganze Ausmaß der Zerstörung. Zahllose Tierkadaver häuften sich vor der Anlage. Einige Tiere und… Geschöpfe – Hacker wusste nicht, ob es Pflanzen oder Tiere waren – hatten sich auf die toten Angreifer gestürzt und kämpften untereinander um deren Fleisch. Doch der Großteil der anstürmenden Streitmacht ließ sich davon nicht ablenken.
    Der Computerspezialist sah, wie sich immer mehr Tiere durch das meterbreit offene Außenschott quetschten und dahinter verschwanden. Alle Tiere des knapp achtzig Quadratkilometer großen Dschungels schienen sich für den Angriff hier versammelt zu haben.
    »Irgendjemand lenkt sie«, murmelte Hacker fassungslos.
    Inzwischen waren zwölf Warlynnes bei ihnen angekommen, die den Auftrag hatten, die Zentrale mit ihren Tak-02-Gewehren zu verteidigen.
    Hacker sah zum geschlossenen Eingang. »Ich sperre den Öffnungsmechanismus der Tür!«, rief er zu von Kotter hinüber und ließ seine Finger über die Tastatur huschen.
    Von Kotter reagierte nicht, und Hacker wandte sich ihm zu. Der Oberst stand reglos vor einem Monitor, der die Halle hinter dem Zwischenschott zeigte. Er starrte wie gebannt auf die flimmernden Bilder. Collyn Hacker trat näher – und wurde Zeuge, wie das Schott fiel. Ein kolossales Biest, eine Mischung aus Killerwal und Krokodil, hatte es mit seinem Körpergewicht aus der Verankerung gedrückt.
    Hacker wusste, dass nichts diese Kreatur aufhalten konnte; er hatte ihr bereits auf dem Vorplatz der Anlage kiloweise Munition in den Wanst gepumpt. Die Rev’rends und die WCA-Kämpfer standen auf verlorenem Posten.
    Der schwarze Computerfachmann trat an die Konsolen und

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