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246 - Am Ende aller Zeit

246 - Am Ende aller Zeit

Titel: 246 - Am Ende aller Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Torture.
    Hacker fiel auf, dass die schwarzhaarige Stardust sehr nah am Inquisitor saß. Ihre Beine berührten wie zufällig seine Schenkel.
    Torture und Stardust. Was für ein verrücktes Paar. Er musste an Mr. Black und Alexandra Cross denken, an all die Menschen, die er unwiderruflich verloren hatte.
    Von Kotter verschränkte die Arme vor der Brust. »Also schön, Luder. Ihr Narren seht es vielleicht selbst nicht so, aber ihr braucht unsere Hilfe, um euer Dorf aufzubauen. Und wir werden euch helfen. Gleich morgen früh suchen wir einen Platz, an dem das Dorf stehen soll, und dann machen sich die Warlynnes an die Arbeit, den Dschungel an dieser Stelle niederzubrennen. Gärgase sind ausreichend vorhanden. Es sollte möglich sein, die Fläche innerhalb weniger Tage vorzubereiten.«
    Rage schien über seinen schnellen Sieg überrascht zu sein. Er sah den Oberst misstrauisch an. »Sie helfen uns? Warum?«
    »Mir liegt nichts daran, Sie hier drinnen zu haben, und eine Bastion vor der Anlage könnte durchaus von Nutzen sein.«
    Der Rev’rend lächelte. »Gesegnet seien die Wege des HERRN. Auch wenn wir Feinde waren und es im Glauben noch sind, nun arbeiten wir doch zusammen und erfüllen eine heilige Aufgabe!«
    Laurenzo verdrehte die Augen. »Glauben Sie doch, was Sie wollen, Luder.« Er blickte zu Hacker. »Wo werden Sie und ihre Soldaten bleiben, wenn dieses Dorf gebaut ist?«
    Hacker zögerte. »Das überlasse ich jedem der Männer selbst.« Er wusste, dass einer der WCA-Kämpfer sich in eine der Rev’rend-Anhängerinnen verliebt hatte. Vermutlich würde er mit ihr gehen wollen.
    »Und Sie?«, fragte nun auch Rage und musterte ihn wie ein störendes Insekt. »In unserem Dorf werden die Regeln des HERRN gelten, und nur jene, die sich auch daran halten, sind dort willkommen.«
    Hacker versuchte sich vorzustellen, mit diesem Haufen gläubiger Spinner zusammen in einem Dorf leben zu müssen, in dem von morgens bis abends zu Gebeten und Enthaltsamkeit aufgerufen wurde.
    »Ich würde es vorziehen, in der Anlage zu bleiben und von hier aus Forschungen zu betreiben«, meinte er kühl. »Offen gestanden kann ich Sie ebenso wenig riechen wie sie mich, Luder. Ich habe keine Lust, auf einem Scheiterhaufen zu enden, weil ich einem ihrer Rev’rends schöne Augen gemacht habe oder beim Beten zu leise war.«
    Der Rev’rend schien mit dieser Antwort zufrieden zu sein. »Dann ist es beschlossen. Wir gründen ein neues Godsville. Eine Bastion für den HERRN!«
    Die Gläubigen applaudierten freudig. Hacker sah die Hoffnung in ihren Augen. Ein neuer Anfang wartete auf sie.
    Und was wartet auf mich? Wieder sah er Columbus toten Körper vor sich, das schneeweiße Gesicht. Er musste eine Entscheidung treffen. Entweder wurde er zum Forscher und Einsiedler – oder er folgte seinem Freund. War dieses Leben noch lebenswert? Hacker seufzte und stand auf. Er verließ die Halle der Rev’rends als Erster.
    ***
    Rage stürzte sich in die neue Aufgabe. Bald war ein Stück Land ausgewählt und die Warlynnes begannen mit den Räumarbeiten. Sie brannten die Fläche frei, besorgten holzartige Stämme und schnitten sie zu Brettern und Pfählen zurecht. Täglich gab es Fortschritte und zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in der Zukunft herrschte eine nahezu ausgelassene Stimmung unter den Anhängern der Rev’rends. Alle hielten zusammen, Ängste wurden gemeinsam bekämpft, man spendete sich gegenseitig Trost und machte einander Mut.
    Dieses Dorf wird ein heiliges Dorf sein, dachte Rage freudig. Endlich werde ich im Sinne GOTTES herrschen können. Es werden nur die Regeln des HERRN gelten, wie ich es mir für Waashton immer wünschte.
    Gemeinsam mit Torture und seinen gläubigen Brüdern und Schwestern würde er sich seinen Traum erfüllen und dem Wunsch Gottes folgen. Er war die rechte Hand GOTTES. Ein Vollstrecker im Dienste des HERRN. All seine Träume würden wahr werden.
    ***
    Es wird Zeit. Der ältere Chasta regte sich. Er kappte die Verbindung zu den Nervenbahnen. Wir müssen das Trägertier jetzt verlassen. Der Moment ist günstig.
    Der Junge verstand nicht, woran der Ältere den günstigen Augenblick festmachte, doch er stellte keine Fragen. Das hatte ihm der Ältere inzwischen abgewöhnt.
    Die Augen des Trägertieres waren geschlossen. Der junge Chasta konnte nicht sehen, was das zweibeinige Wesen gerade tat. Vermutlich lag es auf einem Gegenstand, den es Bett nannte.
    In seiner Hülle waren viele der Seinen versammelt, und der Plan war

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