Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verpuffte ins Leere. Er konnte Geduld aufbringen und antworten, dann kamen nur noch mehr Fragen. Er konnte schweigen, dann redete Unamato umso mehr. Er konnte es mit Ironie und Sarkasmus versuchen, aber das verfing bei Mom’Serimern einfach nicht.
    Nein, um Schluss mit der Plage zu machen, hatte sich der Arkonide dazu durchgerungen, in der kleinen Messe auf Deck drei regelmäßig eine offizielle Fragestunde für die hundert Mom’ Serimer abzuhalten, die nach und nach alle Fragen behandeln sollte. Unamato hatte ihm sein Versprechen und Ehrenwort eines Offiziers der Armee der NACHT gegeben, dass sich seine Kameraden daran halten würden.
    Der Arkonide holte noch einmal tief Luft, als sich das Schott öffnete und die ersten Gäste die Messe betraten, angeführt von Leutnant Unamato und Kadett Inteuker.
    „Bleib ruhig", flüsterte Indica ihm zu, die ihn auch in dieser schweren Stunde nicht im Stich ließ. „Denk immer daran, Atlan, es sind nur sechzig Minuten. Dann ist es erst einmal vorbei, das haben sie dir versprochen und ..."
     
    *
     
    Im TRAI-Versorger TRUCKER nahmen die Dinge währenddessen zügig Gestalt an.
    Ein großer Teil des technischen Innenlebens des Kolonnen-Fahrzeugs war bereits ausgebaut und zur Sicherheit vernichtet, damit von den Aggregaten keine Funkimpulse ausgehen und am Ende den Stützpunkt verraten konnten. Anstelle der alten Anlagen wurden, soweit möglich, terranische Geräte eingebaut. Insbesondere die Werkstätten der Terraner bewährten sich nun und lieferten millimetergenau angepasste Maschinen.
    Impulstriebwerke, Andruckabsorber, Fusionskraftwerke – sogar mehrere kleine Hawk-II-Linearkonverter, die eigentlich für den Einsatz in Beibooten gedacht waren. Eine eigene Positronik war schon installiert, zwei Käfigtransmitter, Lebenserhaltungsanlagen für Terraner, ein neu gestalteter Unterkunftsbereich und, und, und ...
    Das alles veränderte den typischen Orterreflex des Versorgers nicht nennenswert, worauf Atlan, der sich eher stündlich als täglich über den Fortgang der Arbeiten berichten ließ, gesteigerten Wert legte.
    Niemand konnte sagen, welche Rolle der TRAI-Versorger in den Plänen des Arkoniden spielte oder welche Pläne er überhaupt hatte. Keiner außer den dreien, die er eingeweiht hatte und die eisern schwiegen.
    Kein Mensch wusste etwas Genaues, aber jeder ahnte, dass Atlan über kurz oder lang eine Bombe platzen lassen würde – und dann war es besser, wenn sie gute Arbeit vorweisen konnten ...
     
    *
     
    Noch hatte der Unsterbliche allerdings andere Sorgen.
    „Du da ... rechts hinter Leutnant Unamato. Was möchtest du wissen?"
    Noch sprach er mit ruhiger Stimme, noch hielt er sich gerade auf dem Podest, das eigens für ihn hergerichtet worden war. Aus der einen Stunde, mit der Indica ihn hatte trösten wollen, waren fast drei geworden.
    An der Abfolge des Geschehens hatte sich allerdings seit dem Beginn der Fragestunde nichts geändert. Wenn Atlan eine Hand hob, erstarb das enervierende Geschnatter der hundert kleinen Monster und ihrer kreuz und quer durch die Messe schallenden Stimmen, die etwa so klangen wie das Durcheinandergekreische eines Dutzends von Mickymäusen in den ganz alten Walt-Disney-Filmen, an die sich der Arkonide noch bestens erinnern konnte.
    Die rechte Hand in die Luft – das hieß, dass er gleich einen Mom’Serimer bestimmen würde, der ihm seine Frage stellen durfte. Meist war es, egal wen er sich aussuchte, Leutnant Unamato, doch manchmal hatten auch andere Glück. Die Menge verstummte, starrte ihn an, richtete zweihundert Fühler auf ihn ...
    ... schwieg auch noch, wenn der Frager fragte ...
    ... absorbierte gebannt die Antwort der Legende auf dem Podest ...
    ... und schnatterte und schrie und quiekte und kreischte sofort wieder los. Finger und Arme flogen, schneller, als ihnen ein mechanisches Elektronenauge folgen konnte, es wurde gepufft und gestoßen, manche Mom’Serimer kletterten übereinander, damit sie nur ihren Arm hoch genug recken konnten, um für die nächste Frage ausgewählt zu werden.
    „Mein Name ist Dagonaver", rief es schrill und schnell. „Ist es wahr, Atlan, dass du hinter den Materiequellen warst? Ich meine, natürlich warst du das, das ist ja bekannt. Aber manche sagen auch, dass du es nicht warst und alles nur gelogen ist. Nicht, dass wir das glauben, Atlan. Ich meine, du warst doch ... oder warst du nicht? Ich meine, das musst du selbst wissen, aber überleg dir die Antwort genau. Ich meine, du ..."
    „Es ist

Weitere Kostenlose Bücher