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2462 - Der Fund von Amienolc

Titel: 2462 - Der Fund von Amienolc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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SENECA?"
    „Nahezu exakt ins Zentrum der Dimensions-Anomalie", erklang die Stimme der Hyperinpotronik. „Was recht erstaunlich ist angesichts der frappierenden Diskrepanz zwischen Fingerlänge und astronomischer Entfernung. – Hast du geschummelt?"
    „Nein, natürlich nicht!"
    „Schön", sagte Tekener, leicht genervt, wie es Tess Qumisha erschien.
    „Hübsches Kunststück, das gebe ich zu. Du hast also demonstriert, dass du die Wahrheit sagst. Was übrigens niemand bezweifelt hat. Aber ich bleibe dabei: Das reicht nicht."
    „Was willst du noch?"
    „Höchstmögliche Gewissheit, dass wir uns nicht leichtfertig in Teufels Küche begeben."
    Tek produzierte das kalte Lächeln, dem er seinen Spitznamen verdankte. „Wir machen Folgendes. Startac bringt dich auf die Medostation, wo dich Darla Markus auf Herz, Nieren und psychische Stabilität durchchecken wird. Dort bleibst du über Nacht, klar?"
    Tess ahnte, worauf der Smiler hinauswollte. Falls sie richtiglag, konnte sie ihrerseits die Nachtruhe vergessen.
    „Angeschlossen", fuhr Tekener fort, „an sämtliche Diagnosegeräte, die wir aufzubieten haben. – Benjameen?"
    „Ich höre."
    „Sobald Trim schläft, versuchst du, in seinen Traum zu gelangen. Eventuell kannst du, vorausgesetzt, die Verbindung bleibt aufrecht, über diese sogar dem mysteriösen Quartier und seinem mächtigen Bewohner auf den Zahn fühlen."
    „Psi-Talente zu kombinieren", warf Marath ein, „ist viel schwieriger, als man meinen möchte. Ich habe auf der BURTON immer wieder probiert, mit Major Karsmaq einen Block zu bilden.
    Es hat nie richtig funktioniert."
    „Ich sage ja, eventuell. Aber das ist nicht die Hauptsache. Vordringlich will ich sichergehen, dass keine unterschwellige Beeinflussung vorliegt.
    Kein Lockruf von Sirenen, die spitzgekriegt haben, dass einige von uns über besondere Gaben verfügen. Versetzt euch in die Gegenseite: Was würdet ihr an deren Stelle als idealen Köder für bekannt neugierige Störenfriede auslegen?"
    Trim überlegte, dann gab er kleinlaut zu: „Ein Phänomen wie dieses."
    „Eben. Terkan von Voosar ist bitte schön nicht irgendeine Knallcharge, sondern ein Progresswahrer der Terminalen Kolonne, zuständig für die Verwaltung und Lenkung aller Truppen in der gesamten Proto-Negasphäre; ausgenommen höchstens die Kernzone, wo vermutlich die Superintelligenz KOLTOROC residiert. Bisher sind wir davon ausgegangen, dass wir dem Progresswahrer schlicht zu unbedeutend sind. Aber was, wenn er nun doch seine Scharte auswetzen und die SOL wieder einfangen will? Mit all den Mitteln, über die er gebietet?"
    Betroffene Stille breitete sich in der Zentrale aus. Gerade Ronald Tekener, dem seit Jahrtausenden der Ruf eines Draufgängers anhaftete, warnte eindringlich vor einer Hauruck-Aktion.
    Der Smiler verzog den Mundwinkel. „Einstweilen behalten wir unsere Position bei. Für zwölf Stunden, die können wir allemal erübrigen. Haben wir danach ausreichend Klarheit gewonnen, dass das Objekt, das sie ›Quartier‹ nennen, nicht als Speck für uns Mäuse gedacht ist, bin ich bereit, es näher zu untersuchen. Ansonsten – tschüs!"
     
    *
     
    Tess Qumisha und Benjameen da Jacinta gingen zu Bett.
    Eng umschlungen hielten sie einander, bis Ben einschlief – und von ihr fortging. Auf geistige Wanderschaft, während Tess seinen der Seele beraubten Körper weiterhin streichelte und wärmte.
    Früher war sie ebenfalls psionisch begabt gewesen. Hätte sie ihr Talent noch besessen und als Telepathin Trim Maraths verborgenste Gedanken lesen können, wäre es ihr leichtgefallen zu eruieren, ob er beeinflusst wurde.
    Aber sie sah nicht mehr monochrom.
    Der Ara Zheobitt hatte sie geheilt, um ihr Leben zu retten. Mit der Zeit, rund zwei Jahre nach der aufwendigen Behandlung, die mittels genetischer Manipulationen bis dahin kaum genutzte Bereiche ihres Gehirn ausdifferenzierte, war ihre Welt bunt geworden.
    Und zugleich düsterer.
    Beklagte sie den Verlust des Parasinns, die Beschneidung, die zwangsläufige Beschränkung aufs Gängige, Durchschnittliche, Normale? – Nein.
    Ach, woher denn. Niemals.
    „Ein Mutant pro Familie", pflegte sie zu scherzen, „reicht vollauf."
    Tess betrachtete Benjameens schlaffes, liebes Gesicht. Obwohl er die Spange nicht abgelegt hatte, die sein langes, reinweißes Haar im Nacken raffte, stach die Ähnlichkeit mit Atlan da Gonozal ins Auge.
    Längst fragte Tess sich nicht mehr, ob sie sich in diesen Mann verguckt hatte, weil er wie ein

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