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2462 - Der Fund von Amienolc

Titel: 2462 - Der Fund von Amienolc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wesentliches. Höchstens ... Bitte versteht mich nicht falsch. Zu behaupten, es habe geschlafen und sei inzwischen erwacht, wäre zu viel gesagt. Die Wesenheit ist immer noch hauptsächlich ..."
    Er rang nach Worten. „... mit sich selbst beschäftigt. Doch auch diese Analogie trifft’s nur im weitesten Sinn.
    Und nein, ich kann nichts von der Beschaffenheit der Entität erkennen."
    „Aber du spürst genau, wo sie sich befindet?"
    „Klar." Der kleine Mann mit den übergroßen Glupschaugen schaute so verdutzt drein, als handle es sich um eine Selbstverständlichkeit.
    „Schön. Dann lotse uns hin."
     
    *
     
    Marath ging quer durch die Hauptleitzentrale und stellte sich neben Roman.
    Das war unnötig, denn der Emotionaut hätte ihn ebenso deutlich verstanden, wenn er an seinem Platz geblieben wäre oder sich am Rand des Sees in der Erholungslandschaft der SZ-2 auf einem Handtuch unter der Kunstsonne geaalt hätte.
    Roman verzichtete dennoch auf einen Kommentar. Menschen suchten nun einmal körperliche Nähe, wenn sie zusammen eine schwierige Aufgabe in Angriff nahmen.
    „Was dagegen", fragte er über die Lautsprecher, „wenn ich es noch einmal mit dem Hypertakt-Modus probiere?"
    Fee Kellind signalisierte ihr Einverständnis. Roman fuhr sein Triebwerk hoch, nahm Fahrt auf, setzte zum Sprung an ...
    ... und scheiterte. Der Eintritt in das Transitions-Medium wollte nicht gelingen.
    Es war wie in dem bösen Traum, der Muel-Chen seine ganze Pubertät hindurch verfolgt hatte: Er lief, so schnell er konnte, und kam doch nicht vom Fleck.
    „Das stand zu befürchten", sagte Tekener und ordnete an: „Dann eben Unterlichtgeschwindigkeit."
    Ohne einen Finger zu rühren, leitete Roman die Energieströme innerhalb seines Schiffsleibs um. Seit Kirmizz die SOL aus Kolonnen-Beständen hatte aufrüsten lassen, wurden die Nugas-Schwarzschild-Hauptkraftwerke und Daellian-Meiler durch achtzehn sogenannte Energiekerne verstärkt.
    Dabei handelte es sich um je 14,3 Meter durchmessende, matt gelblich leuchtende Kugeln, deren Oberfläche das Aussehen von glattem Milchglas hatte. Ob es sich dabei um Speicher oder aber Erzeuger im Sinne eines Reaktors beziehungsweise Hyperzapfers handelte, wusste Roman genau so wenig wie sonst jemand an Bord. Es genügte, dass die verblüffend kleinen Kraftpakete die Gesamtleistung der SOL auf insgesamt 7,46 mal zehn hoch neunzehn Watt erhöhten.
    Das war eine Menge Holz, um die Protonenstrahl-Impulstriebwerke zu beheizen. Allerdings verbrannten die Konverter, in denen die Protonen mehrstufig verdichtet, gleichgerichtet sowie strukturumgeformt wurden, um dann durch die Felddüsen auszutreten, auch massig davon. Hinzu kam, dass das Strukturfeld für höhere Beschleunigungen größere Katalysatormengen und zur Stabilisierung zusätzliche Stützmasse benötigte.
    Die Gravotrons hätten beträchtlich weniger Energie verbraucht. Jedoch waren sie störanfälliger und viel empfindlicher für Umwelteinflüsse.
    Angesichts der hierorts abenteuerlich schwankenden Umgebungsparameter brauchte sich Roman nicht erst mit Ruud Servenking, dem Chefmaschinisten, kurzzuschließen. „Brutus", wie er allseits genannt wurde, hätte ganz sicher ebenfalls die robusteren Impulstriebwerke empfohlen.
    Roman startete und ließ seine Muskeln spielen, bis er die Maximalbeschleunigung von hundert Kilometern pro Sekundenquadrat erreicht hatte.
    Er flog in die bisherige Richtung; schnurgerade, wie er glaubte.
    Aber schon bald erhob Trim Marath Einspruch. „Wir driften ab." Mit sanfter Stimme sagte er Roman die Korrekturdaten an.
    „Bist du sicher?"
    „Absolut." Nun wirkte der kleine Mann hoch konzentriert, ganz und gar überzeugt von der Richtigkeit seiner Angaben.
    Da weder Tek noch die Kommandantin Maraths Autorität infrage stellten, befolgte Roman dessen Anweisungen auch weiterhin. Mehr als einmal erschienen ihm die Kursvektoren widersinnig, ja irrwitzig verwoben.
    Doch Trim war schließlich Kosmospürer und hatte seine Fähigkeiten oft genug unter Beweis gestellt. Die Archive der SOL führten ihn an prominenter Stelle und nicht erst, seit sie durch Datenaustausch mit der RICHARD BURTON aktualisiert worden waren.
    Maraths Leistungen standen außer Zweifel. Tekener, Kellind, ja alle an Bord vertrauten ihm. Zumal er nicht der Typ war, leere Versprechungen zu machen.
    Daher ließ sich Roman Muel-Chen ohne Widerrede zu Kursänderungen bewegen, die seinem eigenen Gefühl nach vollkommen unbegründet waren.
    Innerhalb dieses

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