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2462 - Der Fund von Amienolc

Titel: 2462 - Der Fund von Amienolc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Normalraum zurück.
    Gemäß der verstrichenen Flugzeit befanden sie sich wenige Lichtsekunden vor Erreichen des Zielgebietes.
    Roman Muel-Chen wollte sein Schiff, sich, sofort wieder in den Hypertakt-Modus versetzen ... Doch das Manöver misslang.
    „Stopp!", befahl Tekener. „Triebwerke auf Stand-By. Passiv-Erkundung, mit höchster Obacht und Sorgfalt!"
    Roman betätigte ungern den Sensor, der die SERT-Verbindung trennte. Die Haube hob sich von seinem Schädel.
    Auf einmal war er wieder ein schwacher Mensch, zurückgeworfen in einen Körper, dessen Fußsohlen juckten.
    Er hatte sechseinhalb Stunden geschlafen, nur kurz aufgeschreckt von Tekeners Rundruf, als der Expeditionsleiter die Meinung der drei Obristen einholen wollte. Insofern bestand kein Anlass, die Steuerung an jemand anderen zu übergeben.
    „Sieht schlecht aus mit Ortung", meldete Viena Zakata. „Die Anzeigen spielen verrückt. Wir kriegen fast nichts Verwertbares herein. Auch die Traitanks außerhalb der Zone, die sich keinen Deut um Tarnung scheren und vorhin noch energetisch geleuchtet haben wie Weihnachtsbäume, sind kaum zu erfassen. Die Lokalisierung und Identifikation gelingt uns nur, weil wir bereits wissen, wo sie stehen."
    „Das hat auch sein Gutes", sagte Blo Rakane. „Der Umkehrschluss ist zulässig, dass die Kolonnen-Einheiten ihrerseits die SOL ebenfalls nicht oder nicht korrekt orten können."
    Zakata stimmte zu. „Und falls doch, dürften sie ziemliche Probleme haben, das Signal zu deuten. Wie ich die Burschen kenne, werden sie es einfach den Nebeneffekten der Anomalie zuschieben."
    Lange genug hatten sich Ganschkaren, wie sie an Bord der allermeisten Traitanks als Techniker fungierten, in den SOL-Zentralen herumgetrieben.
    Roman Muel-Chen dachte mit Grausen an die Vogelwesen, die ihn und die anderen Crewmitglieder permanent belauert hatten.
    „Ändern die Kolonnen-Schiffe ihre Position?", erkundigte sich Tekener.
    „Nein. Kein einziges bewegt sich."
    Die SOL war also wohl nicht als Feindeinheit erkannt worden. Obgleich seit den Ereignissen um Kirmizz’ Abgang bestimmt ein Steckbrief von ihr innerhalb der Terminalen Kolonne kursierte.
    „Was ist mit unserem Zielobjekt?"
    „Tja, da muss ich euch leider enttäuschen. Weder dieses ›Quartier‹ noch das Zentrum der Verwerfung lässt sich von diesem Standort aus ortungstechnisch erfassen. Wir wissen ungefähr, wo es sich befinden sollte, aber die Streustrahlung der Anomalie ist so hoch, dass wir nicht das geringste Signal herausfiltern können. – Sollen wir es mit Tastung versuchen?"
    Dies war eine der Situationen, in denen Roman sich glücklich schätzte, „nur" Pilot zu sein. Um nichts in der Welt hätte er mit dem Expeditionsleiter oder der Kommandantin tauschen mögen.
    Aktive Ortung einzusetzen brachte ein hohes Risiko mit sich, entdeckt zu werden. Unter normalen Umständen hätte man damit unweigerlich die relativ nahen Traitanks auf sich aufmerksam gemacht.
    Aber hier herrschten keine normalen Bedingungen. Daher einigten sich Tek und Fee nach einem kurzen Wortwechsel darauf, das Wagnis einzugehen.
    Sicherheitshalber setzte Roman die SERT-Haube wieder auf, um notfalls für einen Alarmstart bereit zu sein.
    Dann spürte er, wie Zakata das Schiff dazu anhielt, seine energetischen Fühler auszustrecken.
    Vergeblich.
    Das Resultat war ebenso nichtssagend wie zuvor bei Passiv-Ortung. Der Mittelpunkt der Dimensionsverwerfung und das ominöse Quartier blieben unauffindbar. Dass die Traitanks nicht reagierten, also vermutlich die Tastersignale der SOL nicht aufgefangen hatten, war nur ein schwacher Trost.
    „Wir befinden uns nunmehr an jenem Punkt", fasste der weiße Haluter zusammen, „an dem die Kolonnen-Einheiten ihr Vorhaben abgebrochen und umgedreht haben. Ich erinnere daran, dass es ihnen erst nach längeren Irrflügen gelang, die Zone wieder zu verlassen. Mein Planhirn warnt deshalb, dass auch die spärlich gewonnenen Messergebnisse trügerisch sein könnten."
    „Anders ausgedrückt, wir sehen fast nichts, und selbst dem bisschen ist nicht zu trauen."
    Tekener drehte sich zu den Pulten der Wissenschaftssektion, wo auch die drei Mutanten standen. „Trim?"
    Aller Augen wandten sich dem schmächtigen Mann in der abgetragenen Bordkombination zu, der linkisch von einem Fuß auf den anderen trat. „Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte der Kosmospürer leise. „Das Etwas ist deutlich näher gerückt."
    „Neue Eindrücke?"
    Marath zuckte die Achseln. „Nichts

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