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2462 - Der Fund von Amienolc

Titel: 2462 - Der Fund von Amienolc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dimensional verschobenen, verschachtelten, verwirbelten Infernos führte offenbar nicht der geradlinige Weg zum Ziel.
    Nach längerem Kreuzen schälte sich schließlich ein Objekt aus dem ortungstechnischen Nirwana: In ungefährer Flugrichtung befand sich ein gewaltiger Brocken Materie – umgeben von starken Strangeness-Effekten. Unverzüglich wies Trim Marath den Emotionauten an, fast genau auf Gegenkurs zu gehen.
    „Wie, zurück?", fragte Roman erstaunt. „Jetzt, da wir das Ding endlich auf dem Schirm haben?"
    „Ich fühle, wo es wirklich ist."
    Und in der Tat – obwohl sich die SOL scheinbar wieder von dem Objekt entfernte, brachte dieses Manöver sie direkt ans Ziel.
     
    *
     
    Vor ihnen im All trieb eine gigantische Raumstation, geformt wie ein Keil oder Splitter, mehr als hundert Kilometer lang.
    „Hui", sagte Viena Zakata. „Falls man von der Größe dieses Quartiers aufs Format seines Bewohners schließen kann, haben wir es eher nicht mit einem Zwerg zu tun, gelle? – He, das ist urwitzig. Ei der Daus, ei der Doppeldaus!"
    Er kicherte, immer hysterischer, bis sich die unmotivierte Heiterkeit zu einem wiehernden Gelächter steigerte.
    Fee Kellind sah ihn strafend an, dann griff sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Schläfe.
    Jetzt spürte es auch Roman Muel-Chen. Seine Gedanken begannen abzuirren, Purzelbäume zu schlagen, zu entgleisen. Er sollte endlich Sarah Bergom und Susi Almaggy davon überzeugen, dass sie zu dritt ...
    „Strangeness-Effekte!", rief er, während er alle Willenskraft zusammennahm und sich auf seine Pflichten konzentrierte. „Ich gehe wieder auf etwas größere Distanz!"
    Erneut gab Trim Marath ihm eine Richtung an, die der Emotionaut niemals selbst gewählt hätte: nämlich einen Kollisionskurs – der aber wie gewünscht den Abstand zum Riesengebilde vergrößerte.
    Der mentale Druck ließ nach. Er blieb bestehen, jedoch auf ein erträgliches Maß reduziert. Zakata und alle übrigen Betroffenen, Roman eingeschlossen, errangen ihre Selbstbeherrschung zurück.
    Die Ortungsabteilung lieferte erste Befunde. Der Brocken emittierte energetische Streustrahlungen in gewaltiger Menge, verteilt übers gesamte Spektrum, das die Kantor-Messwerke abbilden konnten; und offenbar noch weit darüber hinaus im ultra- und superhochfrequenten Bereich.
    SENECA beschrieb die Messungen als Störungs-Spektren: „Die Maschinen da drüben laufen nicht in ihrem Normalbetrieb, sondern mit extremen Leistungsschwankungen. Permanent kommt es zu Übersteuerungen, Defekten und Ausfällen."
    Immer wieder wurden laute Detonationen unterschiedlicher Intensität geortet. Ronald Tekener zog die naheliegende Schlussfolgerung: „Diese Behausung hat Feuer am Dach. Das Quartier ist nichts anderes als ein gigantischer, durchdrehender Maschinenpark!"
    „Den irgendjemand auf permanente Überlast geschaltet hat", ergänzte Blo Rakane. „Und der zweifellos in Kürze aufgrund der eigenen Energieentfaltung explodieren wird. Da die außer Kontrolle geratenen Aggregate zu einem gut Teil höherer Ordnung sind, verursachen ihre Fehlfunktionen die dimensionale Verwerfung."
    Fee Kellind klatschte in die Hände. „Okay. Das reicht. Haufenweise Gründe, den Rückzug anzutreten."
    Trim Marath hingegen war gänzlich anderer Meinung.
     
    8.
     
    Gold!
     
    WirHier beten nicht, weder zu Xrayn noch zu sonst einer Höheren Macht.
    Aber vielleicht hat ja einer von den verrückten Kleinen die Kosmischen Kräfte angefleht. Dann wurde er erhört.
    Ein Raumfahrzeug nähert sich dem Weltfragment, ein beachtlich großes noch dazu. Wie eine goldene Hantel sieht es aus.
    Seine Länge beträgt weniger als ein Zehntel unseres Quartiers. Es gehört mit Sicherheit nicht zur Neganen Stadt. Höchstwahrscheinlich ist es nicht einmal Teil der Terminalen Kolonne TRAITOR.
    Ein Schiff ähnlicher Bauweise wurde in unserer Chronik bisher nur einmal verzeichnet. Die kaum mehr als flüchtige Begegnung liegt viele Jahrmillionen zurück.
    Egal, das alles tut nichts zur Sache.
    Entsatz ist auf dem Weg.
    Aus den Daten, die WirHier von den wenigen noch intakten Passiv-Ortern des Quartiers erhalten, erstellt unsere Kaltrechner-Phalanx eine überaus günstige Prognose: Die Goldhantel strotzt geradezu vor biologischer Energie sowie zwar nicht sonderlich hoch entwickelter, doch leistungs- und widerstandsfähiger Technologie.
    Kurz: Sie stellt ein Ersatzteillager dar, wie WirHier es uns gar nicht zu erhoffen gewagt hätten!
    Allein mit den angemessenen mehr

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