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2469 - Das Paramorphische Feld

Titel: 2469 - Das Paramorphische Feld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augenblick spielte er mit dem Gedanken, das Schott vor ihnen mit brachialer Gewalt aufzusprengen. Aber noch bevor er ein Wort sagte, überlegte er es sich anders. Es ist einfach zu gefährlich, mahnte er sich mehrmals zur Besonnenheit, als müsse er seine Entscheidung rechtfertigen. Er konnte nicht vorhersagen, wie das Schiff – oder die Positronik, die es steuerte – bei einer so gewalttätigen Maßnahme reagieren würde. Bei einer Sprengung würde ihnen außerdem vielleicht das ganze Deck um die Ohren fliegen. Das konnte er nicht verantworten.
    Von seinen Leuten, von denen er getrennt worden war, mal ganz abgesehen.
    Vielleicht standen sie sogar auf der anderen Seite der Wand und versuchten durchzubrechen, und die Explosion würde sie töten.
    „Nicht auszudenken", murmelte er.
    „Aber warum bekommen wir keinen Kontakt zu ihnen?"
    „Was?", fragte Rellinje irritiert.
    Trainz riss sich zusammen. Er war mit seinen Gedanken bereits wieder ganz woanders. „Warum bekommen wir keinen Funkkontakt zu den anderen, und warum funktionieren unsere Waffen und Kampfanzüge nicht mehr einwandfrei?"
    „Vielleicht bombardiert man uns mit Störimpulsen. Irgendwie von außen."
    „Großartig. Warum hilft uns Dantyren nicht?"
    Rellinje stieß ein dumpfes Grollen aus. „Er scheint auch Probleme zu haben", sagte er vorsichtig. „Aber es war klar, dass wir auf uns allein gestellt sind."
    „Kommen wir vielleicht an den Schiffsrechner heran?"
    „Der wird direkte Befehle nur von Personen entgegennehmen, die er für weisungsberechtigt hält. Und dazu zählen wir wohl kaum."
    „Das darf doch nicht wahr sein!", knurrte Trainz.
    „Wir haben nicht die Mittel, um den Bordrechner zu beeinflussen. Allenfalls Dantyren könnte so etwas versuchen."
    „Aber wir können doch nicht die Hände in den Schoß legen und warten!"
    „Ich hätte da vielleicht eine Idee", sagte Rellinje.
    Trainz starrte den Kampfgefährten an. Er wusste genau, dass seine Leute manchmal Vorschläge zurückhielten, weil sie befürchteten, er könne sich von ihnen herausgefordert fühlen, wenn sie auf etwas kamen, was ihm nicht eingefallen war.
    „Na los, red schon!", drängte er.
    „Wenn wir dem Schott zu den tieferen Decks aus den bekannten Gründen nicht beikommen, könnten wir es doch einfach von oben versuchen!"
    „Von oben?" Im ersten Moment wusste Trainz nicht, was Rellinje meinte.
    „Wir befinden uns eine Etage über dem Korridor, in den die anderen gestürzt sind. Wenn wir nun einfach durch den Boden brechen, müssten wir doch dort herauskommen, wo unsere Kameraden gelandet sind. Nicht durch die besonders gesicherten Falltüren, sondern durch ..."
    „Durch den Boden", murmelte Trainz und aktivierte im nächsten Moment sein Armband-Funkgerät, um neue Anweisungen zu geben. Es schien wieder zu funktionieren, zumindest auf die geringe Reichweite von einigen Metern. Wenn nicht, hätte er seine Befehle einfach laut gebrüllt.
    Warum bin ich nicht auf diesen simplen Einfall gekommen?, dachte er mit neuem Enthusiasmus. Doch obwohl es seinem Charakter widersprach, konnte er sich gleichzeitig düsterer Ahnungen nicht erwehren. Was war seinen Leuten dort unten mittlerweile zugestoßen?
     
    *
     
    Sie stürmten durch die Wartungsschächte, mit einer Geschwindigkeit, die kein Terraner jemals erreicht, geschweige denn durchgehalten hätte, doch ganz gleich, wie weit sie auch liefen, sie landeten immer wieder vor diesem Schott.
    Ein von Holos hervorgerufener Trick?
    Eine parapsychische Beeinflussung?
    Beim dritten Mal verlor Senego Trainz die Geduld.
    „Aufbrennen!", befahl er trotz aller Bedenken, die er zuvor noch gehabt hatte, und die Kämpfer, die noch einsatzfähig waren, gehorchten umgehend.
    Rellinje und die anderen setzten die schweren Kombistrahler ein. Sie funktionierten noch immer nicht einwandfrei, doch immerhin noch so ordentlich, dass die Strahlen ein Viereck in das Schott schnitten. Als sich die Schweißkanten etwas abgekühlt hatten, verdichtete Trainz seine Molekularstruktur, nahm Anlauf und rammte den bulligen Körper mit voller Wucht gegen das gelockerte Quadrat. Knirschend gab das Metall nach, und die Platte polterte auf der anderen Seite zu Boden.
    „Na also!" Trainz rieb sich die schmerzende Schulter. „Nichts wie raus hier!
    Und haltet die Augen offen."
    Nacheinander folgten ihm seine Kämpfer durch die Öffnung in der Wand.
    Sie fanden sich in einem breiten Korridor wieder, an dessen einem Ende ein weiteres Schott zu sehen war, aber es war

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