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2496 - Chaotender gegen SOL

2496 - Chaotender gegen SOL

Titel: 2496 - Chaotender gegen SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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befreites Lachen. Wenigstens für ein paar Sekunden.
    Zehn Minuten später näherte sich das Beiboot den Zielkoordinaten. Das Zentralplasma der Posbis lagerte in subplanetaren Tankanlagen. Darüber wölbten sich achtzig Kuppelbauten. Das Areal durchmaß gut zehn Kilometer.
    Bertram landete nicht in unmittelbarer Nähe, sondern auf einem kleinen Raumhafen in größerer Entfernung. Auf dem naturbelassenen Planeten gab es außer der gigantischen Hotelstadt Suntown und ihren Vororten nur einige größere Gebäudekomplexe.
    »Mit Sicherheit wurde unser Anflug registriert«, stellte Bertram fest. »Trotzdem kein Versuch des Zentralplasmas, Kontakt aufzunehmen.«
    Immer wieder hatte Roi Danton sich gefragt, ob die Hyperinpotronik der Hundertsonnenwelt wirklich in der Lage gewesen war, ihre Unabhängigkeit gegen die Besatzer der Terminalen
    Kolonne zu bewahren. Der ultrakurze Richtfunkimpuls von BOX-9912 sprach dafür. Ebenso das anhaltende Schweigen des Zentralplasmas.
    »Zwei Einsatzgruppen, wie geplant.« Er zog den Yrendir-Kopf mit der Linken auf seine Schulter. Dass er unbewusst vermied, die Maske anzuschauen, wurde ihm erst bewusst, als er Kirl Harras Blick bemerkte.
    »Der Transmitter ...?«
    »Geht soeben auf Sendebereitschaft.«
    Für den schlimmsten Fall stand damit ein schneller Rückweg zur DARK GHOUL offen. Die Frage war dennoch, ob der Traitank eine Chance haben würde, den Kolonnen-Einheiten zu entkommen.
    »Wir waren einmal in der Höhle des Löwen und haben überlebt«, sagte Harra. »Was kann uns da noch zustoßen?«
    Danton fragte sich, ob die TLD-Agentin Gedanken lesen konnte.
    *
     
    Der Planet kannte keine Nacht. Zweihundert Atomsonnen umgaben ihn als leuchtender Ring. Sie waren die Garanten eines niemals endenden Tages.
    Eine angenehme Temperatur herrschte. Die Schwerkraft, ein Zehntel höher als terranische Norm, wirkte noch nicht störend.
    Als Danton mit seinem gekaperten Traitank zum ersten Mal den Komplex Astrovent angeflogen hatte, war Kirmizz mit MINATERG eingetroffen. Zu jenem Zeitpunkt hatte sich der Blauhäutige in den Kontaktturm zurückgezogen. Danton vermutete, dass der Pilot mittlerweile in das Herz des Chaotenders    übergewechselt   war.
    Schließlich war MINATERG im Zentrum der Baustelle integriert.
    Er sehnte sich gewiss nicht danach, Kirmizz noch einmal zu begegnen. Jedenfalls nicht unter Umständen wie beim ersten Mal. Trotzdem wies er Bertram an, Kurs auf die Kuppeln des Zentralplasmas zu nehmen, als sie mit dem offenen Fluggleiter das Beiboot verließen.
    Üppige Gartenanlagen erstreckten sich unter ihnen. Bizarre Robotgestalten waren mit Verschönerungsarbeiten befasst. Sie reagierten nicht auf den Gleiter, der über sie hinwegzog.

Die Gärten mutierten zu Skulpturenparks. Kantige Raupen schienen mit einer Vielzahl zurechtgestutzter Gliedmaßen über den Boden zu kriechen. Bäume ragten pyramidenförmig auf, spalteten sich in der Mitte und reckten dicke Antennenbüschel in den Himmel.
    Harra verzog das Echsengesicht zur Grimasse, schwieg aber. Danton war ihr dankbar dafür.
    Eine Wolke flatternder Leiber stob aus nahen Bäumen auf und hüllte gleich darauf den Gleiter ein. Vergeblich versuchte Bertram, den Tieren auszuweichen. Sie reagierten ebenso schnell, als wüssten sie im Vorhinein, in welche Richtung die schwere Maschine abschwenken würde.
    »Was wollen diese Biester von uns?«, murmelte der Captain. »Sind das Miniaturdrachen oder Vögel?«
    »Posbis«, antwortete Danton. Ihm war nicht entgangen, wie synchron sich die vermeintlichen Tiere verhielten. »Sieht aus, als wollten sie etwas von uns ... «
    Lautlos stob der Schwarm auseinander. Das war exakt in der Sekunde, als der Gleiter nicht mehr auf Steuerungsimpulse reagierte.
    Ein Traktorstrahl zwang die Maschine zu Boden. Mittlerweile waren sie nicht mehr weiter als einen Kilometer von den Kuppeln entfernt.
    Niemand redete. Danton bemerkte, dass sich die beiden TLD-Agenten suchend umsahen. Für einen Sekundenbruchteil hatte er selbst den Eindruck, einen vagen Schemen zu sehen. Fast so als huschte ein Hauch von Wolkenschatten über den Boden. Dann bemerkte er es wieder. Für eine Sekunde schien der Boden Wellen zu schlagen, sich auflösen zu wollen, aber schon war alles wieder wie zuvor.
    Mit ihren Kombiladern im Anschlag sicherten die Mikro-Bestien nach allen Seiten. Trainz gab ein knappes Handzeichen. Jemand näherte sich ihnen im Schutz von Dunkelfeldern. Offensichtlich hatten die Posbi-Drachenvögel davor

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