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250 - Rückkehr nach Euree

250 - Rückkehr nach Euree

Titel: 250 - Rückkehr nach Euree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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einem Zustand befindet, der ihr die Wahrnehmung ihrer Pflichten unmöglich macht, muss ich das Kommando übernehmen, denn der Prime von Salisbury ist der Queen von London gleichgestellt.« Mit strengem Blick taxierte er die verblüfften Männer und Frauen.
    Unsicher sahen die abgerissenen Gestalten zu Josephine Warrington. Endlich nickte die. »Tut, was er sagt.«
    »Genug Zeit mit Reden verschwendet«, blaffte Sir Leonard. »Wir müssen handeln, sofort. Hier sind meine Befehle…«
    ***
    Chelsea, London, August 2525
    Die ganze Nacht über hatten sie mit den Lords auf dem Dorfplatz um das Feuer gesessen. Niemand außer Chira hatte dabei ein Auge zugemacht. Während die Sonne aufging, tranken sie ein Gebräu, das »zwei Nächte Schlaf« ersetzte, wie Druud Alizan versicherte. Und tatsächlich fühlten Matt und Aruula sich nicht mehr müde, nachdem sie die bitter schmeckende Brühe getrunken hatten.
    Fast dreißig Lords begleiteten sie auf einem Floß und in fünf Kanus, als sie am frühen Morgen nach London aufbrachen. Sie brauchten weit weniger Zeit als am Tag zuvor, denn nun bewegten sie sich mit der Strömung. Grandlord Paacival hatte Biglord Djeyms das Kommando über den Begleitschutz für Matt und Aruula übergeben. Er selbst und Druud Alizan waren in Tschelsi geblieben.
    Matthew Drax saß mit Aruula in einem der Kanus. Als die Kuppel über der Parlamentsruine in Sicht kam, setzte er seinen Feldstecher an die Augen. Bald geriet die Westminster Bridge in sein Blickfeld. »Ein EWAT!«, rief er. »Ein EWAT rollt auf die Brücke!« Der Bodenluftpanzer schien es nicht eilig zu haben. Vom Themseufer, das dem ehemaligen Regierungsbezirk gegenüber lag, rollte er langsam der Kuppel entgegen.
    »Wenn wia doch auch so'n Wag'n hätt'n«, sagte Biglord Djeyms.
    »Der würde euch nichts nützen.« Matt Drax fragte sich, warum der EWAT über die Brücke fuhr, statt die Themse im Flugmodus zu überqueren. »Um so ein schweres Gerät zu steuern, braucht man eine lange Ausbildung.«
    Etwas piepste in einer seiner Beintaschen. Der Mann aus der Vergangenheit stutzte, setzte das Binokular ab und klopfte die Taschen seiner Hose ab.
    Es war Sir Leonards Palmtop, der die akustischen Signale von sich gab. Matt fischte das Gerät aus der Beintasche und klappte es auf. Biglord Djeyms und einige seiner Lords beobachteten ihn neugierig.
    Der Palmtop hatte ein Funksignal aufgefangen und sich daraufhin selbst aktiviert. Kaum verständliche Stimmen tönten aus dem kleinen Rechner.
    »Rulfan«, flüsterte Aruula. »Ich erkenne Rulfans Stimme!«
    Matt Drax fuhr die Lautstärke hoch, und tatsächlich: Es war eindeutig die vertraute Stimme Rulfans, die er hörte. »Er lebt!« Er senkte den Kopf und ballte die Fäuste. »Rulfan lebt!« Biglord Djeyms und seine Männer jubelten. Matt hob die Rechte und bedeutete ihnen, Ruhe zu geben.
    »… ich fordere Sie auf, mich mit Ihrer Prime zu verbinden«, sagte Rulfans Stimme aus dem Funk.
    »Erreichen wir im Moment nicht«, antwortete eine andere Männerstimme. »Und selbst wenn, würde dir das nichts nützen. Du bist erledigt, verdammter Tyrannenbastard!«
    »Hören Sie zu, Hawkins!« Jetzt sprach wieder Rulfans Stimme. »Es gibt da wohl ein paar Missverständnisse aufzuklären. Ich fordere Sie auf, diesen EWAT anzuhalten! Lassen Sie uns reden!«
    »Fahr zur Hölle, Bastard!«
    Matt Drax spähte zur Westminster Bridge. Rulfan sprach mit jemandem, der ihn in eine gefährliche Lage gebracht hatte; so viel war klar. Hielt er sich etwa in dem EWAT auf, der kaum noch zweihundert Meter entfernt über die Brücke rollte? Zu fast einem Drittel hatte das schwere Gerät sie bereits überquert. Es hörte sich so an, als würde er ihn nicht steuern können, als wäre er darin eingesperrt.
    Der Mann aus der Vergangenheit schaltete sich in den Funkverkehr ein. »Hier spricht Matthew Drax! Hörst du mich, Rulfan?«
    »Verdammt, Bruder…!«, kam es zurück. »Ich empfange dich gut! Wo seid ihr?«
    »Wir können von unserer Position aus die Westminster Bridge sehen. Steckst du etwa in dem EWAT, der da gerade über die Brücke rollt?«
    »Sie haben mich gefangen genommen, bevor sie den Gleiter in Brand schossen«, sagte Rulfan. »Aber ich konnte fliehen und habe diesen Panzer geentert. Ein Fehler, wie es aussieht: Er lässt sich nicht steuern und sie haben mich darin eingesperrt!«
    »Wer ist ›sie‹, Rulfan?«
    »Technos! Sie nennen sich ›Demokraten‹.«
    »Wir holen dich raus, Rulfan.«
    »Dann müsst ihr euch aber

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