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253 - Das Terror-Gen

253 - Das Terror-Gen

Titel: 253 - Das Terror-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Diese Frau verband mehr mit Maddrax, als ihn je mit ihr selbst verbinden würde. Denn Jenny kam aus der Welt, aus der auch Maddrax stammte. Diese Welt der Alten, von der Aruula nichts verstand. In ihrer Gegenwart fühlte Aruula sich fehl am Platze, während ihr Geliebter regelrecht auflebte.
    Und sie würde - wie auch er - nicht altern! Durch die Reise im Zeitstrahl würden die Jahre spurlos an ihr vorüber gehen, während Aruula verfiel. Noch war sie jung, aber wie würde es in zehn, fünfzehn Wintern sein? Würde sich Maddrax dann nicht von ihr abwenden - und der immer noch jungen Mutter seiner Tochter zu?
    All diese Überlegungen belasteten sie. Trotzdem hätte sie Maddrax nicht in dem Glauben gehen lassen dürfen, dass sie ihm nichts über den Verbleib seiner Tochter sagen wollte. Das war nicht richtig gewesen, und gerne hätte sie ihm das jetzt auch gesagt.
    Seufzend deckte sie Victoria wieder zu. Als sie sich an ihr Lager setzte, schlug die Kranke die Augen auf. Wie aus weiter Ferne sah die geistig verwirrte Queen die Barbarin an. »Es war Breedys Blut, das Leonard zum Verhängnis wurde«, sagte sie mit schleppender Stimme. »Die Gene darin… veränderten ihn.«
    Ihre Gedanken scheinen wieder klarer zu sein , dachte Aruula aufgeregt, auch wenn sie nicht verstand, was Victoria meinte. Gespannt wartete sie, was die Lady noch sagen würde. Doch was folgte, war nur ein undeutliches Wispern.
    Nachdenklich blickte die Barbarin in das bleiche Gesicht der Kranken. Sollte sie das Risiko eingehen, noch einmal in Victorias Geist zu dringen? Entgegen allen Warnungen von Maddrax legte sie ihre Hand auf die Stirn der ehemaligen Queen. »Ich werde vorsichtig sein«, flüsterte sie - und glitt in die zerrüttete Gedankenwelt der Verrückten.
    ***
    Oktober 2523
    Am Mittag nach dem Vorfall zwischen Breedy und Victoria auf dem Wachturm fand im Lazaretthaus eine geheime Zusammenkunft statt. Ohne Leonard und Eve, die mit der Halb-Nosfera unterwegs waren. Sarah Kucholsky hatte Breedys Blutspritzer auf Victorias Haut und die Gewebereste unter ihren Fingernägeln gesichert und untersucht. Nun teilte sie den Anwesenden die Testergebnisse mit.
    »Die Probe ist identisch mit jener, die Leonard mir im November letzten Jahres zur Analyse gab. Damit ist klar: Die angebliche Echse, von der das Blut stammen sollte, war niemand anderes als Breedy!«
    Während Ibrahim Fahka nur fassungslos den Kopf schüttelte, pfiff Cinderella Loomer durch die Zähne. »So lange also treibt er schon sein falsches Spiel.«
    Die blasse Lady Victoria Windsor sagte nichts dazu, sondern bat Sarah, fort zu fahren.
    So erfuhren die staunenden Technos, dass die Wissenschaftlerin die Blutproben mit ihrem Equipment weitaus genauer untersuchen konnte, als sie Sir Leonard gegenüber nach dessen Wutausbruch behauptet hatte. »In Breedys Blut befindet sich ein mutierter Bakterienstamm. Seine genetischen Informationen werden mittels Konjugation von allen Körperflüssigkeiten übertragen und befallen das Gehirn des Opfers. Wenn das Halbblut also mit Gabriel ins Bett gestiegen ist oder ihn gebissen hat, könnte das Gabriels zunehmende Aggressivität erklären.« Erregt von dem, was sie herausgefunden hatte, blickte Sarah Kucholsky mit geröteten Wangen in die Runde.
    »Du musst entschuldigen - ich bin Pilotin und keine Wissenschaftlerin«, sagte Cinderella Loomer. »Was genau ist eine Konjunktion?«
    »Konjugation«, verbesserte Sarah Kucholsky sie. »Das ist ein verflucht schlauer und verflucht gefährlicher Trick der Evolution. Es bezeichnet bei Bakterien die Ausbildung von Plasmabrücken zwischen zwei Zellen und die darauf folgende Übertragung von DNA als Träger von Erbinformation. Doch ich will euch nicht mit Fachbegriffen langweilen. Nur so viel noch: Ich habe mein Blut mit dem der Probe gemischt. Nach kurzer Zeit wiesen sämtliche Blutkörperchen dieselbe DNA auf.«
    »Großer Gott«, flüsterte Ibrahim Fahka.
    Lady Victoria Windsor war aufgestanden und lief unruhig im Raum auf und ab.
    Cinderella Loomer hatte die Sache mit der Konjugation zwar noch immer nicht begriffen, doch immerhin verstanden, dass Breedys Körperflüssigkeiten Sir Leonard infiziert hatten und die Bakterien nun langsam sein Gehirn zersetzten - was ihn mehr und mehr zum Despoten werden ließ. »Eine Art… Terror-Gen also«, stöhnte sie. »Warum aber hat Breedy nur Leonard gebissen? Warum nicht uns alle?«
    Vielleicht, so mutmaßte Sir Ibrahim, wollten die Nosfera nicht gleich alle ihre Opfer zu

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