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253 - Das Terror-Gen

253 - Das Terror-Gen

Titel: 253 - Das Terror-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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keiner ein Wort. Dann plötzlich wollte Sarah Kucholsky wissen, was geschehen würde, wenn die Gefangenen sich nicht an die neuen Regeln hielten. »Wirst du uns dann alle beißen und zu deinen Marionetten machen?«
    Breedy lachte nur. »Das wird kaum möglich sein. Die Gehirne von euch Technos sprechen weit weniger auf meine Gabe an als die normaler Barbaren. Sir Leonard hat erst nach mehreren Bissen darauf reagiert und lange dagegen angekämpft. Und der, den ihr Jefferson Winter nanntet, ist sogar nach meinem ersten Biss gestorben. Ich kann also nicht mit Sicherheit sagen, ob er zu dem geworden wäre, was du ›Marionette‹ nennst.«
    »Du hast ihn getötet, du verfluchter Blutsauger!« Außer sich über Breedys Kaltblütigkeit, stürzte sich Cinderella Loomer wutentbrannt auf die Halb-Nosfera. Es benötigte drei der Blutsauger, um sie wieder auf ihren Stuhl zu zwingen. Während sie die Pilotin fesselten, begann nun die ehemalige Queen an die Ehre der Blutsauger zu appellieren. Während sie von den einstigen guten Sitten und Gepflogenheiten der Nosfera sprach, hörte Sarah Kucholsky nur mit halbem Ohr zu.
    Sie zermarterte sich das Hirn, wie es sein konnte, dass sich die Menschen im Umland so leicht von Breedy beeinflussen ließen, die Mitglieder der Community aber nicht.
    Und dann kam sie darauf: die Synapsenblockade der Daa'muren! Über Jahrhunderte hatten die Außerirdischen die Gehirne der Menschen degenerieren lassen, um sie empfänglich für einen Neuaufbau zu machen. Einzig die Bunkerleute waren dieser Manipulation entgangen, tief unter der Erde und geschützt durch dicke Stahlbetonwände.
    Und Gabriel…? Er war einer der Wenigen gewesen, die ausgedehnte Expeditionen auf der Oberfläche unternommen hatte und sich damit der CF-Strahlung ausgesetzt hatte. Einmal war er sogar für Jahre in Euree unterwegs gewesen und mit einer Barbarin zurückgekehrt, mit der er einen Sohn gezeugt hatte: Rulfan. Kein Wunder also, dass Breedy zu ihm durchgedrungen war.
    Doch dass die restlichen Technos weniger anfällig waren, konnte sie nicht wirklich beruhigen. Es ging nicht mehr um ein kontrolliertes, aber friedliches Miteinander. Leonard Gabriel hatte die Macht an sich gerissen. Nun würden sich die Nosfera mit Gewalt holen können, was sie begehrten.
    Und er selbst? Wie weit ging Gabriels Machtdurst? Würde er sich mit Gundar dem Großen anlegen und sie alle ins Unglück stürzen?
    ***
    November 2523
    Die nächsten Wochen erlebten die unter Arrest stehenden Technos wie einen nicht enden wollenden Albtraum. Täglich gingen die Frauen ihrer Arbeit im Lazaretthaus nach und Ibrahim Fahka dem Bau neuer Unterkünfte. Leonard sorgte dafür, dass sie nie unter sich waren. Sie mussten in getrennten Hütten schlafen und es gab keinen Augenblick, in dem sie nicht unter Bewachung standen. Selbst wenn sie sich in den Latrinen hinter den Häusern erleichtern wollten, war stets ein Nosfera bei ihnen.
    Eine Flucht war unmöglich und die Besucher aus Sainpeert oder den umliegenden Dörfern ignorierten, wie immer, die Blutsauger. Mit der Hilfe von Wolter Wallis konnten die Gefangenen auch nicht rechnen: Gabriel hatte ihm eine Botschaft zukommen lassen, dass die Bunkerleute in der Zeit bis nach dem Winter den Umbau des Wachturmes zum Hospital in Angriff nehmen wollten und erst im Frühjahr wieder ihren Tätigkeiten in der Inselhauptstadt nachkommen würden.
    Loomer litt besonders unter dem Eingesperrtsein. Innerlich kochte sie vor Wut und hätte Breedy und Leonard am liebsten die Kehlen durchgeschnitten. Doch man hatte sie alle entwaffnet. Selbst die Skalpelle waren aus dem Lazaretthaus entfernt worden. Nur bei Bedarf und unter Gabriels Aufsicht durften sie benutzt werden.
    Wie lange soll das noch so weiter gehen? , fragte sich Cinderella, während sie kleine Arzneibehälter mit winzigen Kügelchen auffüllte. Neben ihr machte sich Sarah Kucholsky Notizen über die Untersuchungen des letzten Patienten, und in ihren Rücken wachte Breedy über jeden Handgriff, den die beiden Frauen taten.
    Plötzlich hörte die Pilotin von draußen eine vertraute Stimme. »Cinderella! Liebste! Ich bin wieder da!«
    Loomer konnte ihr Glück nicht fassen. Ohne Zweifel war es Sam, der da nach ihr rief. Jetzt oder nie , dachte sie und reagierte blitzschnell. »Ich komme gleich, Sam!«, brüllte sie.
    »Du wirst nirgends hingehen«, zischte Breedy hinter ihr.
    Doch Cinderella war schon an der Tür. »Wenn ich nicht gehe, wird er misstrauisch werden«, erwiderte sie

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