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2544 - Gefangene des Handelssterns

2544 - Gefangene des Handelssterns

Titel: 2544 - Gefangene des Handelssterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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würde er loslassen müssen. Zwei Personen konnte er nicht mehr lange stabilisieren.
    Oder ... Moment. War die Sache vielleicht in Wirklichkeit andersherum gelagert? Wurde umgekehrt er durch den Schattenmaahk festgehalten?
    Möglicherweise erwies sich just dessen Fähigkeit, sein Bewusstsein vom Körper abzuspalten, als fataler Hemmschuh. Was, wenn die energetische Barriere ähnlich funktionierte wie das Krathvira, die »sanfte Todesniederung«, der grausame Seelenfänger, den die Maahk-Fundamentalisten entwickelt hatten?
    Wie heißt es so schön: mitgefangen, mitgehangen.
    Gern hätte Gucky dies mit Pral diskutiert. Aber aus seinem Mund kamen keine Schallwellen, nur blubbernde Wölkchen, regenbogenfarben schimmernd wie Seifenblasen. Auch die telepathische Kontaktaufnahme misslang, sosehr er sich darum bemühte.
    Er stand – nun ja: schwebte, schwerelos dahindriftend – vor einem Dilemma. Stimmte seine Mutmaßung, musste er, um sich zu retten, den Grek 1 der Schattenmaahks abschütteln und seinem Schicksal überlassen.
    Lag er falsch, beging er einen sinnlosen Mord oder zumindest fahrlässige Tötung. Noch nie hatte er während einer Teleportation einen Schützling verloren ...
    Was tun? Gucky überlegte fieberhaft.
    Die Hitze, die in ihm aufwallte, drohte ihn zu versengen. Immer bleierner und diffuser wurden seine Gedankengänge, immer schwerer und unbeweglicher die Phantomglieder.
    Er zauderte zu lange.
    Bevor er sich zu einer Entscheidung durchringen konnte, entglitt ihm sein Bewusstsein.
    *
    Selbstverständlich hatte Perry Rhodan damit gerechnet, dass man ihm den Darturka-Kokon abnehmen würde und die unter den Kunsthaut-Flecken oberflächlich verborgenen Ausrüstungsgegenstände dazu.
    Sie dienten zur Ablenkung, zur Relativierung der Wichtigkeit jenes von ES implantierten Geräts, dessen Existenz er nicht zu leugnen vermochte.
    Er war auf den Zellaktivatorchip angewiesen. Wurde dieser entfernt, setzte ein rasanter Alterungsprozess ein, der binnen 62 Stunden zum Tod führte.
    Definitiv nicht eingeplant hatte Rhodan, dass er sich anstelle eines Vatrox mit einer jungen, bildhübschen Tefroderin konfrontiert sah. Offenkundig bekleidete sie einen hohen Rang. Ihre Darturka-Soldaten und der diese befehligende Okrivar benahmen sich lakaienhaft servil.
    Wer war sie? Woher kam sie? Was wusste sie über die Geschichte Andromedas und damit über ihn?
    Rhodan dankte im Geiste den Maskenbildnern der JULES VERNE, die ihm das Hautfärbemittel und die kosmetisch-chirurgischen Veränderungen seines Äußeren verpasst hatten. Schöner war er dadurch nicht geworden. Die schlaffen Tränensäcke, die schorfige Knollennase, die darüber zusammengewachsenen schlohweißen Augenbrauen ...
    Seine Rolle spielend knickte er ein. »Ich will verhandeln.«
    »Auf welcher Basis? Bist du überhaupt befugt?« Es kam wie aus dem Strahler geschossen. Die Frau, die einer kaum erwachsenen Terranerin glich, wischte sich eine widerspenstige dunkle Haarlocke aus der Stirn. »Und was solltest du uns zu offerieren haben?«
    Rhodan wählte seine Worte mit Bedacht. »Den Anführer unserer Vermittlungsmission kann ich derzeit aus naheliegenden Gründen nicht erreichen. Gleichwohl, wir streben eine möglichst friedliche Koexistenz an.«
    »Wer wäre ›wir‹?«
    »Die verbündeten, freien Machtgruppen zweier Galaxien. Meine und deine Leute sind einander in die Quere gekommen. Die Frequenz-Monarchie agiert, nebenbei bemerkt, nicht gerade umwerfend diplomatisch. Aber egal. Ihr verfolgt eure Ziele, und wir wollen eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Die Milchstraße ist groß, Andromeda noch größer. Warum teilen wir uns die Myriaden Sterne nicht einfach auf?«
    Sie verlagerte ihr Gewicht mehrmals von einem Bein auf das andere. Rhodan hatte sie, wie es seine Absicht gewesen war, auf dem falschen Fuß erwischt.
    Nach einer kurzen Pause sagte sie: »Klingt vernünftig. Dennoch, du hast dich als einer der Unsrigen ausgegeben und versucht, dich hinterrücks einzuschleichen.«
    »Weil dein Oberkommando unsere Vermittlungsangebote ignoriert.«
    Er beobachtete sie genau, doch die Frau hatte sich gut in der Gewalt. Sie verplapperte sich nicht und gab mit keiner Miene zu erkennen, wie weit sie in die Planungen der Frequenzfolger eingebunden war.
    »Du stehst auf verlorenem Posten. Wir haben euer Schiff«, wechselte sie das Thema. »Unsere Experten durch suchen es akribisch. Sämtliche Roboter, auch die einundsiebzig, die nicht mit dir und deinen Spießgesellen das

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