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2544 - Gefangene des Handelssterns

2544 - Gefangene des Handelssterns

Titel: 2544 - Gefangene des Handelssterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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unzulänglich als Shuttle getarnte Vehikel verlassen haben, wurden inzwischen eingebunkert und desaktiviert. Insgesamt hundert, eine typische Anzahl für Fünffingrige wie dich und mich.«
    »Ihr werdet sie desintegrieren oder in Masse-Konvertern wiederverwerten?«
    »Später womöglich. Selbstverständlich studieren wir zuerst eure Technologie, auch wenn sie unserer eigenen in vielen Punkten unterlegen ist. Meine Helfer zerlegen die Roboter gerade und überprüfen die Einzelteile auf Tauglichkeit. Den Meldungen zufolge wurden schon etliche brauchbare Module geborgen.«
    »Na, siehst du! Wir müssen uns nicht bekämpfen, sondern können vielmehr voneinander profitieren.«
    »Ganz ehrlich: Dein unterwürfiges Gebettel widert mich an. Was versprichst du dir davon?«
    »Ein Übereinkommen, das beiden Seiten jeweils ungehinderten Zugriff auf ihre Hälfte des Polyport-Netzes garantiert?«
    »Die Hälfte? Du glaubst ernstlich, die Frequenz-Monarchie würde mit irgendjemandem fünfzig zu fünfzig teilen?«
    »Ich betrachte das als plausible Verhandlungsbasis.«
    Sie gluckste. »Netter Versuch. Du hast meinen Tag erhellt. Aber allmählich werde ich deiner Schaumschlägereien überdrüssig. – Schafft ihn zurück in seine Zelle!«
    Willig ließ sich Rhodan von den Darturka abführen. Er hatte einen Teilsieg errungen, erfolgreich von der wahren Bedeutung des Aktivatorchips abgelenkt; bislang.
    »Eines noch«, sagte die Tefroderin nach einem Blick auf ihre Konsole.
    »Falls du auf deine verschwundenen Teleporter-Kumpane hoffen solltest... Die kannst du abschreiben. Ihre mentale Präsenz im Hyperreusenfeld ist soeben erloschen.«
    *
    Ausgeschaltete, energetisch tote Roboter hatten etwas Trostloses, fand Irdelph. Umso mehr, wenn es sich um solch minderwertige Modelle handelte wie diese.
    Ihn ekelte regelrecht davor. Aber Befehl war Befehl.
    Es gebührte ihm und seinen Kybernetiker-Kollegen nicht, die Anweisungen des Frequenzfolgers Vastrear oder seiner Ordonnanzen zu hinterfragen. Also opferten sie ihre wertvolle Forscherzeit wohl oder übel den Kampfmaschinen, die das Spionschiffchen an Bord gehabt hatte.
    Die abstoßend klobigen Dinger ruhten hintereinander aufgefädelt in der Halle; genauso, wie sie hereingestapft waren, bevor man ihnen die Hüllen abgezogen und die Speicherbatterien entleert hatte. Von beiden Enden der Kette her wurde ein Roboter nach dem anderen ins angrenzende Labor verfrachtet, auseinandergenommen und analysiert.
    Was das bringen sollte ...
    Irdelph verstand durchaus das Interesse seiner Vorgesetzten für die Technik der Feinde. Aber um sich zu vergewissern, dass deren Niveau mit dem eigenen höchstens ansatzweise mithalten konnte, hätte es genügt, eine Maschine unter die Lupe zu nehmen.
    Stattdessen wünschte Satwa, die Klon-Tefroderin, die aus den Landstrichen des genetischen Versuchstiergartens in die höchste Führungsebene aufgestiegen war, dass sie alle hundert Roboter eingehend untersuchten.
    Als entstammten diese nicht offensichtlich ein und derselben Baureihe! Welche signifikanten Abweichungen waren wohl zu erwarten?
    Egal. Die Soziologische Empirie hatte Irdelph gelehrt, dass man sich besser nicht mit Emporkömmlingen anlegte, schon gar nicht mit solchen, die sich Vastrears Protektion erfreuten.
    Wenn FATICOS Kommandeur an der tefrodischen Göre einen Narren gefressen hatte, war das seine persönliche Angelegenheit. Irdelph und die beiden anderen Ingenieure kniffen alle insgesamt neun Augen zu und taten, was man von ihnen verlangte.
    Der siebzehnte stillgelegte Roboter wurde von Traktorfeldern hereingewuchtet und auf dem flachen Stütz-Podest abgesetzt. Hurra, Überraschung: Er glich den sechzehn vorigen, bereits ausgeschlachteten auf die Nut!
    Aus einem zylindrischen Rumpf, fast doppelt so hoch und breit wie ein Okrivar, entsprangen vier dicke, hydraulische Extremitäten und ein halsloser, halbkugeliger Schädel, der als Hauptgeschützkuppel fungierte. Die Formgebung war logisch, schließlich sollte die dröge Maschine mitsamt ihrer Maskierung einen Darturka nachahmen.
    »Nun denn, auf ein Neues! Oberteil abheben, Arme und Beine aus den Scharnieren lösen«, ordnete Irdelph an, mittlerweile ebenso routiniert wie gelangweilt. »Dann den Korpus entlang der Symmetrieachse aufklappen.«
    Seine Assistenten erledigten ihren Job ähnlich euphorisch wie er selbst. Was sollten sie unter dem duktilen Verbundmetall schon groß vorfinden?
    Ein paar der fremden Anwendungen, das stimmte schon, waren einer

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