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256 - Der König von Schottland

256 - Der König von Schottland

Titel: 256 - Der König von Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn und Christian Schwarz
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eingerichtet haben, bevor es zu dem Unfall mit dem Gedankenmanipulator kam.«
    »Und… hält er sich jetzt immer noch für Luther?«, fragte der vierschrötige Mann.
    »Vermutlich nicht«, antwortete Nimuee. »Die Anfälle dauern selten länger als ein, zwei Stunden.«
    »Wir müssen also davon ausgehen, dass auch Luther sein Geheimnis nun kennt«, sagte Matt. »Er wird sein Wissen nutzen, um Jed vor den Stämmen als geisteskrank hinzustellen.«
    »Nachdem er die Burg eingenommen hat«, fügte Rulfan an. »Ich schätze, spätestens im Morgengrauen wird er mit Jed als Geisel hier auftauchen. Er wird nicht abwarten, bis wir uns Unterstützung geholt haben.«
    Nimuee nickte bedrückt. Das alles schlug ihr gewaltig aufs Gemüt. »Die Clans zu alarmieren würde mindestens zwei Tage dauern.«
    »Ich könnte versuchen, mit einigen meiner Männer den König zu befreien«, meldete sich Huul zu Wort.
    Rulfan schüttelte den Kopf. »Es sind mindestens hundert Krieger. Wie viele stehen unter deinem Kommando?«
    »Knapp fünfzig Mann«, musste Huul zugeben. »Aber wir sind besser bewaffnet!«
    »Das nutzt euch gar nichts, wenn Luther Jed sein Schwert an die Kehle hält«, gab Rulfan zu bedenken.
    »Was tun wir dann?« Matt schaute in die Runde. Er sah, dass Nimuee zögerte, dass ihr anscheinend etwas auf der Zunge lag, das noch nicht heraus wollte. Aufmunternd blickte er sie an.
    Nimuee gab sich einen Ruck. »Ich… würde dich gerne ins Gewölbe führen, Maddrax«, sagte sie. »Dort muss ich dir etwas zeigen.«
    »Nimuee!«, fuhr Pancis auf und starrte sie an.
    Sie starrte zurück, plötzlich fest entschlossen. »Ich habe es entschieden, Patric. Hier wissen ohnehin alle, wie es um Jed steht.«
    Der Lieutenant sank in sich zusammen. »Du hast recht«, murmelte er. »Gehen wir.«
    Matt und Aruula sahen sich an. Die Kriegerin vom Volk der Dreizehn Inseln zuckte die Schultern.
    Nimuee führte die kleine Gruppe durch die Gewölbe. Sie ging an Pancis' Bastelraum vorbei und einen Gang entlang, in dem schwaches elektrisches Licht brannte. Sie traten in ein mächtiges Gewölbe, das größte, das Matt bisher hier unten gesehen hatte. Ein großes zweiflügeliges Tor am anderen Ende ließ vermuten, dass es von hier aus eine Verbindung nach draußen gab.
    Nachdem Lichtröhren an der Decke aufgeflammt waren, sahen sie in der Mitte des gut vierzig Meter langen Raumes einen riesigen, lang gezogenen Gegenstand von etwa drei Metern Höhe, der mit einer Plane abgedeckt war. Matt kniff die Augen zusammen. Die Plane schien an Stahlseilen zu hängen.
    »Darunter steckt der EWAT, richtig?«, fragte er.
    Pancis nickte. »Richtig, Commander.« Er ging zu einem Schalter nahe der Tür und legte ihn um. Ein kleiner Motor begann leise zu surren. Über Rollen zog er die Plane nach oben und legte nach und nach den EWAT frei.
    »Ich hatte mich schon gefragt, wo er nach dem Absturz damals abgeblieben ist«, sagte Matt und trat näher.
    »Leider er ist irreparabel beschädigt«, fuhr Pancis fort. »Wie Sie sehen, ist das hintere Segment vollkommen abgetrennt. Wir hatten den Tank seinerzeit mit Wakuda-Gespannen von Falkirk hierher transportiert, aber meine Prognose war zu optimistisch. Mehr, als das gute Stück auszuschlachten, war nicht drin.«
    Matt fragte sich, was Nimuee ihm eigentlich hatte zeigen wollen. Dieser EWAT konnte ihnen gegen Luther jedenfalls nicht mehr nutzen.
    Jeds Gefährtin trat an eine Tür in der Seitenwand des Gewölbes. Matt sah sofort, dass sie durch ein elektronisches Schloss mit Codeabfrage gesichert war. Nimuee tippte eine schnelle Zahlenfolge ein. Das rote Licht wurde grün, Nimuee drückte vorsichtig die Tür auf.
    »Nur Maddrax darf mit hinein«, sagte sie bestimmt. »Die anderen warten hier draußen.« Matt protestierte, aber Nimuee blieb hart: »Was sich im nächsten Raum verbirgt, berührt Jed Stuarts intimste Belange«, erklärte sie. »Je weniger Menschen davon wissen, desto besser ist es.«
    Matt blickte zu Aruula und Rulfan. Beide nickten. Also folgte er Nimuee und Pancis durch die Tür. Er betrat einen kleinen Gewölberaum und sah sich einigermaßen ratlos um. Die Wandseite zu seiner Linken war vollkommen mit mehreren Lagen eines weißen Gespinsts verhängt, das an dichte Spinnweben erinnerte, aber handwerklich hergestellt war. Fast wie hauchfeiner Gazestoff. Es bewegte sich leicht durch den Luftzug der Tür. Dem Gespinst gegenüber stand auf einem kleinen Tischchen eine…
    Matt musste zweimal hinschauen, um sich sicher zu

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