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262 - Route 66

262 - Route 66

Titel: 262 - Route 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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unseren Gedanken herumspionieren kann, ist unerträglich.«
    Clarice Braxtons Dossier, das sie auf Wunsch des Kommandanten angefertigt hatte, ließen keine Zweifel offen: Die Frau war eine Telepathin, mit weitaus stärkeren Fähigkeiten als die Waldleute, die empathisch mit der Natur verbunden waren. Niemand war vor ihrem Lauschen , wie sie es wohl nannte, sicher.
    »Ich werde mich diesbezüglich mit der Regierung und der Präsidentin absprechen«, meinte Tendon Angelis. »Vielleicht können wir bereits im Vorfeld etwas dagegen unternehmen.«
    »Ich wünschte, wir hätten diese Halbaffen zurück auf ihre barbarische blaue Kugel geschafft, anstatt unsere kostbaren Ressourcen an sie zu verschwenden.«
    »Dein Gejammer hilft nichts, Fillice. Sie sind jetzt hier.«
    »Ja«, sagte Fillice Braxton düster. »Sie sind jetzt hier.«
    ***
    Route 66
    Sie hatten sich am Morgen von Rocky Robson und T.O. Bucker getrennt und waren munter Richtung Westen gezogen. Liz hatte in einem Reiseführer eine Abkürzung entdeckt, die zudem landschaftlich besonders eindrucksvoll sein sollte.
    Zuerst wollte Matt sich nicht auf diese Abkürzung einlassen - es ging ja schließlich darum, die historische Route 66 abzufahren - doch Liz hatte ihn wie mit Engelszungen bearbeitet. Mit dem Argument, dass die Rockertypen aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Highway bleiben würden, hatte sie ihn schließlich überredet.
    Es war auch alles gut gegangen. Bis zu diesem Punkt der Strecke. Matt bremste den Wagen fluchend ab. Sie waren in weiten Serpentinen über eine staubige Ebene gefahren. Links und rechts erstreckte sich Wüste, nur unterbrochen von einigen verdorrten Büschen, die der Sonne trotzten, und den für Arizona typischen Kakteen, die in immer neuen Formationen ihren Weg begleiteten.
    Genau vor ihnen befand sich eine alte Brücke aus Holz, die in der Mitte eingestürzt war. Sie führte über einen drei Meter tiefer liegenden Bach, der kaum mehr Wasser führte. Er war nahezu vollständig eingetrocknet.
    »Durch das Rinnsal kann man waten«, schimpfte Matt. »Für was haben die hier eine Brücke?«
    »Lass uns umdrehen.« Liz schüttelte den Kopf. »Da kommen wir nie drüber.«
    Der Graben fiel steil ab. Matt betrachtete das hölzerne Teilstück der Brücke vor ihnen genauer. Es stand in einem leichten Winkel nach oben. Es waren höchstens zwei Meter, die es zu überwinden galt. Da die Brücke leicht bogenförmig war, fiel sie auf der anderen Seite ab.
    Liz sah ihn von der Seite an. »Matthew Drax, ich kenne diesen Blick! Was auch immer du ausbrütest: Vergiss es! Du bist weder MacGyver, noch James Bond!«
    »Sieh dir doch den Winkel an!« Matt holte tief Luft. »Wenn wir auf fünfzig Meilen beschleunigen, können wir spielend da rüber springen.«
    » Springen! « Liz hob ihre gespreizten Finger, als wolle sie Unheil abwehren. »Hier wird nicht gesprungen ! Das ist mein Jeep! Der muss noch mindestens zwei Jahre durchhalten!«
    »Liz, komm schon«, bettelte Matt. »Es ist wirklich nur ein Hopser, und der Jeep ist robust! Der wurde für solche Sachen gebaut. Vermutlich reichen schon vierzig Meilen, aber mit fünfzig sind wir auf der sicheren Seite. Einigen wir uns auf sechzig.«
    »Wir sind hier nicht auf einem ägyptischen Basar!«
    »Andernfalls müssen wir fünf Stunden lang zurückfahren!« Matts Gesicht verdüsterte sich. »Und wer ist auf die tolle Idee mit der Abkürzung gekommen?«
    »Es stand im Reiseführer und auf der Karte!« Liz zog einen zusammengefalteten Plan aus dem Handschuhfach und wedelte damit vor Matts Nase herum. »Hier drin! Als Geheimtipp!«
    »Toller Geheimtipp! Ich habe jedenfalls keine Lust, meilenweit zurückzufahren!«
    »Es ist aber vernünftiger!«
    »Komm schon, Liz. Sei kein Spielverderber.«
    Liz sah zögernd hinaus auf die Brücke. »So weit sieht es wirklich nicht aus…«
    »Na also! Vertrau mir. Mit Physik kenne ich mich aus. War eines meiner Lieblingsfächer an der Highschool.«
    Liz seufzte. »Und du bist sicher, dass das gut geht?«
    »Klar. Ist ein ganz einfacher Stunt. Hab ich mit Kumpels schon auf dem alten Parkplatz in der Hilton Street in Riverside ausprobiert. Keine große Sache.«
    Liz schloss die Augen. »Also gut. Mach es.«
    »Großartig! Du wirst es nicht bereuen.«
    Matt setzte den Wagen zurück. Er fuhr so lange, bis er ausreichend beschleunigen konnte.
    »Los geht's!« Er gab Gas. Liz kreischte neben ihm, je näher sie der Brücke kamen. Der Wagen beschleunigte. Sie schnellten auf das nach

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