2720 – Im Stern von Apsuma
schnell und so viele wie möglich. Die militärischen Hauptpositroniken werden sie nach einem ausgeklügelten System im Helitas-System positionieren. Sie sollen die bereits vorhandenen Paratronwerfer der diversen Abwehrstellungen auf Planeten und Monden ergänzen.«
Shozdor nickte zögernd. Tefor hatte zwei Monde, den 4000 Kilometer durchmessenden Pector und den kleinen, weiter innen liegenden Photor. Beide Trabanten waren dünn besiedelt. Hauptsächlich befanden sich dort automatische Werften, Produktionsanlagen, Flottenstützpunkte und Forts.
»Bist du der Ansicht, dass das genügt? Und wirst du die Paratronwerfer schnell genug in solcher Anzahl produzieren lassen können, dass man sie raumdeckend im gesamten Sonnensystem positionieren kann?«
Vetris vermied eine klare Antwort. »Die Paratronwerfer werden durch eine Hypertron-Sonnenzapfung versorgt. Sie müssten in der Lage sein, Luna stark zu beschädigen oder per Abstrahlung durch den geschaffenen Aufriss in den Hyperraum sogar zu vernichten.«
»Lass Simulationen durchführen!«, riet Shozdor ihm. »Immer wieder, bis jeder Zweifel ausgeschlossen ist.«
»Ein letzter Rest von Zweifel wird bleiben. Diese extrem großkalibrigen Paratronwerfer erreichen eine Kernschussweite von etwa fünfundzwanzig Millionen Kilometern. Die Nullzeit-Projektion erzeugt einen kugelförmigen Kernbereichsaufriss mit einem Durchmesser von zehn Kilometern, die maximale Größe des Sekundäraufrisses beträgt 2000 Kilometer. Sämtliche Masse und Energie werden in den Hyperraum abgeleitet und verwehen dort. Das müsste eigentlich genügen.«
»Gut gelernt. Aber du plapperst lediglich nach, was deine Wissenschaftler dir ins Ohr geflüstert haben. Das reicht nicht. Oder willst du dein Vertrauen schon wieder auf die Falschen setzen?«
»Natürlich sollen sich die Paratronwerfer, sobald sie erst einmal platziert sind, um Tefor konzentrieren, aber auch andere Regionen des Helitas-Systems sichern. Ich habe erste Simulationen durchführen und die großen Positroniken berechnen lassen, bei welchen Koordinaten sich eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftauchen Lunas ergibt.« Der Hohe Tamrat seufzte schwer. »Bei den gewaltigen Räumen, die dabei besetzt werden müssen, ist das natürlich eine fast nicht zu bewältigende Aufgabe.«
»Du hoffst, dass Terras Trabant nicht allmählich ins Helitas-System einfliegen und sich einen Weg bahnen wird, sondern ganz plötzlich materialisiert«, analysierte der Geheimdienstchef messerscharf.
»Dann könnte man darauf spekulieren, dass sich vielleicht ein Paratronwerfer im inneren Bereich des Repulsor-Walls befindet und in der Lage ist, den Wall von innen zu zerstören. Oder besser, den Mond direkt zu attackieren. Leider wissen wir nicht, ob der Werfer durch den Wall überhaupt die Sonne anzapfen kann!
Ähnlich unbestimmbar sind unsere Chancen, wenn der Erdmond in Reichweite von einer oder vielleicht sogar zwei Stationen rematerialisiert. Bei sofortiger Aktivierung der Paratronwerfer könnten die Aufrisse den geheimnisvollen Schirm möglicherweise überwinden. Aber was, wenn es ganz anders kommt? Wenn Luna von außen ins System einfliegt? Willst du wirklich alles auf deine Joker-Karte setzen?«
Vetris schwieg mit zusammengekniffenen Lippen.
»Und wieso gehst du überhaupt davon aus, den Repulsor-Wall mit Paratronwerfern durchdringen zu können? Ist das technisch überhaupt denkbar? Ich habe dir doch genug Berichte mit Details über den Erdmond verschafft. Lass sie genau analysieren! Dann kannst du dir in dieser Hinsicht vielleicht vorab Klarheit verschaffen, auch wenn dabei einige Illusionen zerstört werden sollten.«
Vetris machte eine unwillige Handbewegung. »Außerdem setze ich auf Abschreckung. Die Onryonen werden zweifellos von unseren Vorbereitungen erfahren. Vielleicht verunsichern diese Schritte sie generell, sodass Luna erst gar nicht kommen wird.«
Shozdor lachte leise auf. »Du hoffst auf Abschreckung. Aber Hoffnung allein genügt nicht. Das Volumen des Helitas-Systems ist zu groß, um es komplett schützen zu können. Einen systemumspannenden Schutz wie einen Kristallschirm gibt es nicht.«
»Hoffnung ist alles, was wir haben«, entgegnete Vetris. »Und etwas zu tun ist besser, als tatenlos abzuwarten.«
»Da hast du durchaus recht«, lenkte Shozdor ein. »Es ist ein guter, vielleicht sogar alternativloser Plan, aber trotzdem ein sehr optimistischer.«
»Solch ein Lob aus deinem Munde?«
»Der Schwachpunkt deines Plans ist
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