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2725 - Preis der Gerechtigkeit

2725 - Preis der Gerechtigkeit

Titel: 2725 - Preis der Gerechtigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn ignorierten und wie er die Gebäude und das Treiben um sich ignorierte. Ihm kam es auf etwas völlig anderes an. Er kannte Apsuma aus alten Zeiten, ehe Vetris wie ein Komet aus dem Nichts aufgestiegen war, ehe die Milizionäre sich wie eine Seuche überall verbreitet hatten.
    Er ging gezielt durch die Straßen, steuerte das Haus eines alten Bekannten an. Choffryd-Sirkeret, der Identitätsstifter, würde gewiss noch genau dort zu finden sein, wo er immer zu finden gewesen war – nur der Tod könnte ihn von dort vertreiben, und Choffryd blieben noch ein paar Jahrzehnte bis zu diesem Tag.
    Zumindest falls er diesen Tag überlebte, wovon Schechter ausging. Sein alter Freund würde keine Dummheiten machen.
    Gewiss nicht.
    So schob Schechter bald den Perlenvorhang beiseite, der den Eingang zu Choffryd-Sirkerets Laden schützte. Ein geschmackloses Ding, noch genauso hässlich wie früher. Auch der leise Summton, der das Eintreten eines Kunden signalisierte, war noch derselbe.
    Nur die Tefroderin, die ihn gleich darauf begrüßte, kannte er nicht. Sie war nackt, was keinen Zweifel über die Natur dieses Etablissements ließ. »Du wünschst das Besondere?«
    Schechter hatte keinen Blick für ihre Reize. »Ich wünsche, Choffryd-Sirkeret zu sprechen.«
    »Oh«, sagte sie. Ein kleiner, überraschter Laut. Sie fing sich rasch wieder. »Er ist nicht zu sprechen.«
    »Doch, das ist er. Sag ihm, ich will ihn sprechen.«
    »Oh«, machte sie wieder, diesmal ohne Überraschung, nur mit einem Hauch von Verärgerung. »Er ist ...«
    »Sag ihm ...«
    »Nicht nötig«, unterbrach ihn eine Stimme. Choffryd-Sirkeret trat aus einem der zahlreichen Separees. »Ich bin ja hier. Raan, du kannst dich zurückziehen. Der nächste Kunde ist für dich.«
    Die nackte Tefroderin verließ wortlos den Raum.
    Choffryd sah aus wie damals, nur sein Haar war etwas blasser geworden. »Was kann ich für dich tun, Fremder, der du zu einem Freund werden könntest?«, fragte er, geschniegelt wie immer, mit einer Stimme, die klang wie Honigbalsam.
    Ehe Schechter etwas erwidern konnte, ging ein Ruck durch die Gestalt des anderen. »Oh«, sagte er, erstaunlicherweise derselbe Laut, den seine Angestellte schon zweimal hatte hören lassen. Wahrscheinlich hatte sie diese Angewohnheit von ihm übernommen. »Lass mich die letzten Worte zurücknehmen. Ich sehe, du bist bereits ein Freund.«
    »Du erkennst mich?«, fragte Schechter.
    »Aber, aber. Das ist mein Job. Ich schaue hinter die Kulissen. Und sorg dich nicht, die Arbeit deines Chirurgen war gut.« Choffryd winkte, ihm zu folgen.
    Gemeinsam gingen sie in eines der Separees. Ein einfacher Tisch stand darin und zwei Stühle. Eine ganz andere Einrichtung als in allen übrigen Räumen, davon war Schechter überzeugt.
    »Hier sind wir sicher«, sagte der Tefroder. »Niemand kann uns abhören. Schechter! Wer hätte gedacht, dass ich dich jemals wiedersehe?«
    »Ich hoffe, du bist erfreut.«
    »Selbstverständlich. Du warst immer ein guter Kunde. Wie viele Identitäten habe ich dir verschafft, damals?«
    »Als ob du das vergessen hättest.«
    »In der Tat, in der Tat«, sagte Choffryd-Sirkeret geschäftig. »Was kann ich für dich tun?«
    »Gib mir sichere Identitätsmedaillen, mit denen ich mich ausweisen kann, auch innerhalb des Militärs.«
    »Kein Problem.«
    »Was hältst du von diesen Kreditchips?« Schechter legte seine finanziellen Mittel auf den Tisch.
    Choffryd-Sirkeret warf einen Blick darauf, stutzte, nahm einen der Chips in der Hand, hielt ihn gegen das Licht. Er beförderte aus einer Schublade ein metallenes Kästchen, legte den Chip hinein, wartete. Datenkolonnen liefen auf einem Bildschirm an der Oberseite des Geräts ab.
    »Erstaunlich gut«, sagte Choffryd, »aber nicht gut genug, wenn du etwas wirklich Gefährliches planst. Und wie ich dich kenne, ist das, was immer du vorhast, etwas ...« Er stockte.
    »Was hast du?«
    »Du willst ... also, du willst doch nicht etwa ...«
    »Ich werde dich nicht bezahlen, damit du darüber nachdenkst, wen ich ermorden werde, sondern damit du mir einige Identitäten verschaffst. Und einen deiner speziellen Tropfen übergibst.«
    Der Tefroder ließ mit einer langsamen Bewegung sein Messgerät wieder verschwinden und schnippte Schechter den untersuchten Kreditchip zu. Er überschlug sich in der Luft, Schechter griff danach, doch er glitt ihm durch die Finger.
    »Ich kann deine Wünsche erfüllen«, versicherte Choffryd. »Und ich kann deine Gesichtsmaske verbessern.

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