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273 - Die Wandlung

273 - Die Wandlung

Titel: 273 - Die Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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feesa(»Wudan sei mit dir.«)«, sagte Aruula zur Begrüßung, mit einem beeindruckten Blick auf Tooras gewölbten Bizeps.
    »Wudan sa feesa. Königin Lusaana kündigte dein Kommen bereits an. Dann zeig mal das gute Stück.«
    Aruula zog zögernd das Schwert aus der Rückenkralle und erwartete den Spott der Schmiedin, aber Toora betrachtete die Klinge wortlos. Sie drehte das Schwert in den Händen, balancierte es auf einem Finger und nickte anerkennend. »Du magst kopflastige Waffen?«
    Aruula nickte.
    Toora legte das Schwert zur Seite. »Soll ich diese Waffe nur an den Steinen schärfen, oder möchtest Du das Angebot von Königin Lusaana annehmen und dir ein neues Schwert fertigen lassen?«
    »Wenn ich eine solche Möglichkeit bekomme, würde ich sie gerne nutzen. Könntet ihr denn das Schwert innerhalb von drei Tagen schmieden? Mein Gefährte möchte rasch weiter.«
    Toora runzelte die Stirn. »Du gehörst zu jenen, die immer auf der Flucht sind und nie verweilen. Ein unruhiger Geist. Du benötigst ein besonderes Schwert.«
    »Dann geht es also?«
    Die Schmiedin wirkte abwesend. Ihre braunschwarzen Augen starrten in die Ferne. »Gewiss. Hast du einen Elnak?«
    Aruula zögerte. »Sicher habe ich einen Elnak«, sagte sie leise. Der schützende Geist hatte ihr oft geholfen in den vergangenen Jahren.
    »Wir sollten deinem Schwert etwas Besonderes verleihen. Trägst du einen Talisman deines Elnaks bei dir?«
    Aruula schüttelte den Kopf. Bislang stand sie mit ihrem Elnak hauptsächlich im Traum in Verbindung. Einen Talisman besaß sie nicht. Aus einer plötzlichen Eingebung heraus berührte sie ihren Hals. Sie hatte am vergangenen Nachmittag die Kette mit Aikos Speicherkristall wieder geschlossen und sich selbst umgelegt, weil Maddrax unterwegs gewesen war.
    »Könntest du diesen Kristall in das Schwert einschmieden, ohne ihn zu beschädigen?« Sie löste die Kette und hielt sie Toora hin.
    Die Schmiedin griff nach dem Kristall. »Das müsste gehen.« Sie wandte sich ab. »Kaalir!«
    Der Schmied erschien mit verkniffenem Gesicht und rot unterlaufenen Augen. Offenbar hatte er am vergangenen Abend zu viel vom Brand getrunken. Toora reichte ihm Aruulas altes Schwert. »Schärfe bitte diese Klinge. Es muss erledigt sein, wenn Aruula in die Berge aufbricht.«
    Kaalir nahm das schartige Schwert brummend entgegen - seine Pranken waren sogar noch breiter als die seiner Gefährtin. Aruula erschien er wie ein menschlicher Izeekepir. In einem Kampf war er sicher ein fürchterlicher Gegner. Er wandte sich brummig ab, ohne sie eines Blickes zu würdigen, und verschwand in der Schmiedehütte. Kurz darauf erklang das schleifende Geräusch von Stein auf Metall.
    »Du kannst das Schwert gegen Mittag abholen. Für das Schmieden einer neuen Klinge werden wir zwei bis drei Tage brauchen. Ich mache mich sofort an die Arbeit. Ich nehme an, das Schwert soll dem alten ähnlich sehen?«
    Aruula nickte.
    »Also gut. Ich werde sehen, was ich tun kann.« Toora umschloss Aikos Speicherkristall fest mit der Rechten. »Viel Glück auf deiner Reise. Möge Maarwan seine göttliche Hand über dich halten. Und grüße Brabuura von mir. Sie ist eine meiner Großtanten.«
    »Das werde ich.« Aruula verabschiedete sich herzlich und machte sich auf den Weg zurück durch die Siedlung. Maddrax und sie hatten eine Hütte am Rand der Siedlung erhalten, die seit wenigen Wochen leer stand. Wenn sie an die Laute am Morgen dachte, war Aruula froh, dass sie keine Hütte im Zentrum zugeteilt bekommen hatten. Sie grinste. Ihr zärtliches Liebesspiel war rasch zu wilder Leidenschaft ausgeartet. Ob wohl Zeit bis zum Mittag war, es zu wiederholen?
    Der Klang von Holz, das aufeinander prallte, lenkte sie ab. Sie hörte Dykestraas Stimme in der Ferne brüllen. »Bahafaa, verdammt! Kämpf auf deinen Beinen und nicht auf deinem Arsch!«
    Es folgte erheitertes Gelächter. Aruula erkannte darunter auch Bahafaas Stimme. Sie trat an einer niedrigen Brabeelenhecke vorbei auf einen schmalen Pfad und stand kurz darauf auf einem freien Platz der Siedlung, der von immergrünen Bäumen umschlossen wurde. Ein paar Kolks hockten in den Ästen. Die Sonne schickte ihre Strahlen über die Baumkronen und beleuchtete die Kriegerinnen und Krieger, die auf dem Platz trainierten.
    Aruulas Herz schmerzte sehnsüchtig. Auf den langen Reisen war wenig Zeit für regelmäßige gemeinsame Übungen. Meistens musste Aruula allein trainieren und sich in echten Kämpfen bewähren.
    Dykestraa drehte sich

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