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277 - Xij

277 - Xij

Titel: 277 - Xij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Moyks Grab, nach unten, wo angeblich der Tunnel verlief, dem er folgte. »Er sprach von unglaublichen Dingen, die er in einem Labyrinth gesehen hat, das sich unter dieser Lichtung befindet.«
    »Was sind das für Dinge?«, fragte Matt.
    Xij deutete auf Matts Beintasche. »Ein Nadler, zum Beispiel. Ich denke, es wird Zeit, dass du ihn mir zurückgibst.«
    »Oh.« An die Waffe in seiner Tasche hatte Matt schon gar nicht mehr gedacht. Er griff hinein und förderte das Ding zutage. Es sah aus wie ein mit einem Kolben und einem Abzug versehenes Rohr.
    »Der Nadler«, erläuterte Xij und nahm seine Waffe in Empfang, »verschießt, wie der Name schon sagt, Nadeln verschiedenster Art. Manche lähmen. Manche töten. Andere machen schlimmere Dinge.«
    Matt schaute auf. Aruula wickelte sich aus der Decke, stand auf und schaute sich den Nadler neugierig an. Matt wusste, dass sie weitreichende Waffen wie auch den Driller oder Lasergewehre für unmoralisch, weil unfair hielt. Ihm dagegen war angesichts der Gefahren, die in dieser schönen neuen Welt an allen Ecken lauerten, jede Knarre recht, die einen Gegner auf Distanz hielt.
    »Und solche Dinge liegen in dem unterirdischen Labyrinth?«, fragte er. »Dann war hier also ein Rüstungsbetrieb?«
    Xij zögerte. Dann zuckte er die Achseln. »Wohl eher ein Versuchslabor.«
    »Für das Militär Ihrer Majestät?«
    Xij grinste. »Nehme ich an. Die Schotten hatten ja keine eigene mehr.«
    »Und ich dachte immer, es gibt keine dummen Fragen.« Matt spürte, dass er errötete. »Was haben die hier sonst noch gebaut?«
    »Fahrzeuge«, sagte Xij. »Wenigstens eines.«
    Matt schaute auf. »Ganz sicher?«
    »Ich hab Zeichnungen davon gesehen.« Xij runzelte die Stirn. »Roobur war zwar kein begnadeter Künstler oder Ingenieur, aber man konnte es erkennen. Das Ding sah aus wie ein Radpanzer.«
    »Ein Panzer?« Aruula schaute Matt an und schnalzte mit der Zunge. »Wo?« Panzer waren ihr nicht fremd. Vor einigen Jahren hatten sie einen nicht unbeträchtlichen Teil der Welt in einem Panzer durchquert. Im Vergleich mit dem Sattel einer Androne oder eines Frekkeuschers waren die Schalensitze von Panzern der größte vorstellbare Luxus dieser Welt.
    Matt deutete nach unten.
    »Angenommen, wir finden diesen Panzer und er funktioniert noch«, raunte Xij, »könnte ich ihn vielleicht steuern, aber vermutlich nicht ans Laufen bringen.« Er schaute Matthew an. »Deswegen meine Frage nach den Schaltkreisen.«
    »Wieso kannst du einen Panzer steuern?«, fragte Matt.
    Ein Räuspern. »Ich hab's irgendwo aufge…«
    Matt winkte ab. Es hatte keinen Sinn, einem Menschen, der nichts über sich verraten wollte, ständig irgendwelche Dinge zu fragen. »Wie kommen wir in dieses Labyrinth rein?«
    »Es gibt in der Tschörtsch einen Zugang zu dem Lab-«
    KA-WUMM! Ein urgewaltiger Donner krachte. Die Kirche erbebte in ihren Grundfesten.
    »Wir müssten uns ungesehen hinabschleichen«, sagte Xij. »Außer Axya würde uns vermutlich niemand vermissen - besonders nicht bei diesem Unwetter.«
    »Warum sagen wir Duncayn nichts davon?«, fragte Matt. »Vielleicht lässt er uns ein bisschen in seinem Keller herumschnüffeln.«
    »Duncayn ist vielleicht nicht sehr helle«, erwiderte Xij, »aber du hast selbst gesehen, wie begehrlich er den Driller angegafft hat. Er weiß vielleicht nicht viel über die alte Welt, aber Waffen, mit denen er was reißen und seinen Machtbereich ausdehnen kann, erkennt er auf den ersten Blick. Ich wette, er würde dich mit dem Panzer nur dann eine Runde drehen lassen, wenn Dopees Dolch gleichzeitig auf Aruulas Hals zielt.«
    Aruula betastete unwillkürlich ihren Hals.
    Matt nickte. »Yeah. Er würde in dem Fahrzeug sicher eine mächtige Waffe der Alten sehen und sie dazu nutzen, seine Konkurrenten auszuschalten.«
    »Wir müssen die Gelegenheit nutzen, die das Unwetter uns bietet«, drängte Xij, nun ganz Feuer und Flamme. »Momentan herrscht hier ein ziemliches Durcheinander. Wenn erst die Sonne wieder scheint, haben wir keine Gelegenheit mehr.«
    »Du weißt, wo der Einstieg ist?«, fragte Matt.
    Xij nickte. »Ja, Axya hat ihn mir gezeigt.« Seine Miene verfinsterte sich. »Leider müssen wir dazu auf die andere Seite des Gebäudes - in die so genannte Sakristei. Und dahin kommen wir nur durchs Kirchenschiff.«
    »Was für ein Schiff?«, fragte Aruula.
    »Der Hauptsaal«, erläuterte Matt. Und an Xij gewandt: »Dahin kommen wir ungesehen nie. Gleich neben der Tür haben Duncayns Leute einen

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