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28 Minuten

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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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behauptet, er hätte sie vergewaltigen wollen. Dieser kleine Zwischenfall hat Eric seine Frau, seine Familie und seinen Job gekostet, ganz abgesehen von der Zeit im Knast. Er ist seit drei Jahren draußen und hat immer noch nichts auf der Reihe. Er braucht so was.«
    »Tut mir leid, Joel, aber wir brauchen keine fünf Leute für diesen Überfall.«
    »Sagt wer?«
    »Ich habe schon alle Details ...«
    »Aha, plötzlich bist du ein Fachmann für Banküberfälle? Du hast Gordon und deinen Inder dabei, oder? Scheiß drauf. Wenn ich mitmache, dann mit jemandem zusammen, dem ich trauen kann. Jemandem, bei dem ich sicher bin, dass er auf meiner Seite steht.«
    »Dein Freund Eric ist schon mal verhaftet worden. Sie haben seine Fingerabdrücke gespeichert.«
    »Na und? Wir tragen doch Handschuhe, oder? Und laut deinem eigenen Plan sind wir auch alle verkleidet, nicht wahr?«
    Dan begann seine Stirn zu massieren, um die Taubheit zu vertreiben. »Mir gefällt das nicht«, murmelte er.
    »Tja, weißt du was, mir gefällt es nicht, dass der verrückte Gordon mitmacht, aber ich bin bereit, dir zu glauben, dass du ihn zehn Minuten lang unter Kontrolle halten kannst. Außerdem kann man meine Waffen zurückverfolgen, Erics nicht. Wir brauchen ihn. Das ist nicht verhandelbar. Also, wie sieht’s aus? Machen wir’s, oder schießen wir die Sache in den Wind?«
    Dan hörte sich fragen, warum es wichtig sei, Waffen zu haben, die nicht zurückverfolgt werden konnten, obwohl er die Antwort kannte: Falls eine Waffe am Tatort zurückbliebe, was geschehen konnte, wenn einer von ihnen erschossen wurde. Oder aus irgendeinem anderen Grund. Joel starrte ihn bloß an, als wäre er ein Vollidiot.
    »Was glaubst du wohl?«, sagte Joel schließlich.
    Dan nickte. Er machte sich nicht die Mühe, zu fragen, warum sie nicht einfach die Seriennummern von Joels Waffen abfeilen konnten, denn die Antwort war ebenfalls zu offensichtlich: falls Joel mal die Waffen vorzeigen müsste, die er registriert hatte. »Na gut, in Ordnung«, sagte er. »Dein Freund Eric kann mitmachen. Hast du schon mit ihm geredet?«
    »Noch nicht, aber er wird mitmachen wollen.«
    »Warte mal, bis ich mit Gordon gesprochen habe.«
    »Wann wird das sein?«
    »Heute Nachmittag.«
    »Okay, aber ruf nicht bei mir zu Hause an. Und auch nicht auf meinem Handy. Ich melde mich aus einer Telefonzelle bei dir. Die gesamte Kommunikation – du, ich, alle anderen, die mitmachen – muss über anonyme E-Mail-Konten laufen. Ich will nicht, dass es in der kommenden Woche irgendwelche Gesprächsdaten gibt, die uns miteinander in Verbindung bringen.«
    »Jetzt übertreibst du ein bisschen, findest du nicht?«
    »Nein, absolut nicht. Auch das ist nicht verhandelbar.«
    Dan zuckte mit den Achseln. »In Ordnung. Klingt ja auch vernünftig. Man kann ruhig so vorsichtig sein wie möglich. Ich werde mir nachher eine neue Adresse einrichten. Ruf mich heute Abend aus einer Telefonzelle an, dann gebe ich sie dir durch.«
    »Na also.« Joel grinste und boxte Dan gegen die Schulter. »Wir ziehen das durch, oder?«
    »Mal sehen, was Gordon sagt.«
    Joel schnitt eine Grimasse. »Es passt mir immer noch nicht, diesen, diesen Clown da reinzuziehen. Elf Jahre bei Vixox mit ihm zu arbeiten war mehr als genug für mich.« Joel holte tief Luft und zuckte dann mit den Achseln. »Aber ich muss zugeben, du hast einen wirklich genialen Plan geschmiedet. Ich habe die ganze Nacht versucht, einen Fehler zu finden, hab’s aber nicht geschafft.«
    »Danke.« Dan warf einen Blick auf die Uhr im Armaturenbrett und wurde unruhig. Ihm blieben noch zwei Stunden, bis er Gordon treffen würde, und vorher wollte er noch nach Hause, um zu duschen und sich umzuziehen. »Sind wir durch?«
    »Ja, fürs Erste. Wenn die Sache morgen immer noch steht, möchte ich, dass wir uns alle bei mir treffen, um die Feinheiten zu besprechen. Gegen Mittag.«
    Dan nickte, dann schüttelten sie einander die Hände.
    Joel stieg aus dem Wagen, schaute zurück und lächelte nachdenklich. »Dir ist klar, wenn wir das durchziehen, dann ist es aus mit uns. Hinterher gibt’s kein Backgammon mehr, keine Bierchen. Wir sind füreinander gestorben.«
    Dan begann zu lachen. »Kein Problem, Joel. Ob wir nun eine Bank ausrauben oder nicht, ich hatte sowieso nicht vor, dich noch sonderlich oft zu besuchen.«
    Joel erstarrte einen Augenblick. Dann begann er langsam schief zu grinsen. »Geht mir genauso, Alter«, sagte er.
    Detective Alex Resnick nahm die Meldung

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