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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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gute geräucherte Renken.«
    Mrs. Wiseman nickte leicht, sie schien ihn nun zu erkennen. Sie war eine kleine Frau, unscheinbar. »Ich habe Sie schon mal gesehen, ja«, sagte sie. Sie schaute zur Seite, wo die Notärzte ihren Mann auf eine Trage verfrachteten.
    »Sie wollen wahrscheinlich mit Ihrem Mann ins Krankenhaus fahren. Wir können später mit Ihnen sprechen.« Resnick reichte ihr eine Visitenkarte.
    »Wie soll das denn gehen?«, fragte sie. »Ich kann doch den Laden nicht so lassen.«
    »Dann sorge ich dafür, dass jemand vom Krankenhaus Sie anruft.« Resnick atmete tief durch. »Mrs. Wiseman, wir sind nicht in Russland. Bei uns stehen Menschen wie Viktor Petrenko nicht unter Schutz. Wenn Sie mir sagen, dass er das war, werde ich ihn verhaften, und ich verspreche Ihnen, er wird ins Gefängnis wandern.«
    Mrs. Wiseman schien innerlich zu schrumpfen, während sie zusah, wie die Notärzte ihren Ehemann hinaus zum Krankenwagen trugen. Sie klappte den Mund zu, ihr Blick wanderte hilflos über den ihnen zugefügten Schaden. Dann sah sie Resnick an und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie schwach, »mein Mann ist gestürzt.«
    Resnick nickte und legte ihr eine Hand auf die Schulter, bevor er zum Tresen ging. Er suchte die Gelben Seiten heraus, rief eine Glaserei an und bat sie, das Schaufenster innerhalb der nächsten Stunde auszutauschen. Dann atmete er noch einmal tief durch, trat in einen der Gänge, richtete die Regale so gut es ging wieder her und legte die Lebensmittel darauf zurück.
    »Was soll das denn?«, fragte Maguire.
    »Geh mal fragen, ob die Kollegen etwas rausbekommen haben«, sagte Resnick. »Gib mir eine halbe Stunde, okay?«
    »Das ist doch albern. Soll die Alte doch einen Reinigungsdienst anrufen. Und wer ist Viktor Petrenko?«
    Resnick ignorierte ihn und sortierte die Lebensmittel weiter ein. Maguire sah einen Augenblick zu, dann fluchte er leise und gesellte sich zu seinem Partner.
    »Das kann echt nicht wahr sein, dass du uns hast aufräumen lassen«, beklagte sich Maguire.
    Resnick starrte seinen Partner finster an. »Du hättest die alte Frau so in dem Laden zurückgelassen?«
    »Das ist nicht unser Job.« Maguire hielt dem Blick seines Partners kurz stand, sah dann aber weg. »Außerdem werde ich nicht gern angelogen. Sie erzählt mir einfach, dass ihr Mann gestürzt ist, wo wir doch alle wissen, dass jemand seinen Schädel gegen den Tresen gedonnert hat?«
    »Sie hatte keine Wahl.«
    »Quatsch. Und wer zum Teufel ist Viktor Petrenko?«
    Resnick sah seinen Partner traurig an, bevor er sich einem der Streifenpolizisten zuwandte, die nach Zeugen gesucht hatten. »Irgendetwas?«, fragte er. Der Kollege schüttelte den Kopf.
    »Niemand hat etwas gesehen. Zumindest behaupten sie das.«
    »Ich möchte, dass Sie ins Lynn Memorial fahren und die Aussage des Mannes aufnehmen, wenn er zu sich kommt. Okay?«
    »Klar, aber das ist Zeitverschwendung. Er wird uns gar nichts sagen.«
    »Ja, ich weiß, aber wir brauchen seine Aussage trotzdem. Warum warten Sie nicht hier, bis die Glaser mit der Scheibe fertig sind, dann können Sie die Frau mitnehmen.«
    »Selbstverständlich.«
    Resnick klopfte ihm auf die Schulter, bevor er zu seinem Buick ging. Er schloss den Wagen auf. Maguire setzte sich auf die Beifahrerseite.
    »Erzählst du mir jetzt, was los ist?«, fragte Maguire.
    Resnick wartete, bis sein Partner angeschnallt war. Dann sagte er: »Petrenko erpresst, unter anderem, Schutzgelder in North Shore; seine Opfer sind allesamt russische Immigranten. Er steckt dahinter.«
    »Warum haben wir die Frau dann nicht ausführlicher befragt? Sie sah aus, als wäre sie durchaus bereit, zu reden.«
    Resnick zuckte mit den Achseln.
    »Ich meine, mein Gott«, fuhr Maguire fort, »was ist denn mit diesen Leuten los? Wenn sie mit uns redet, können wir diese Sau festnehmen.«
    »Aber dann würde er sie umlegen lassen. Und nicht nur sie, sondern auch ihren Mann und alle Kinder, die sie vielleicht haben.«
    »So ein Quatsch. Wir können sie schützen.«
    Ein Schatten legte sich über Resnicks Gesicht. »Nein, können wir nicht«, sagte er. Als Resnick die Essex Street erreichte, bog er nach rechts ab, weg von der Wache.
    »Wo fahren wir hin?«
    »Ich schätze, uns bleibt nichts anderes übrig, als dich Petrenko vorzustellen. Mal sehen, ob’s was bringt.« Resnick fuhr schweigend und mit düsterem Blick weiter. Maguire sah ihn eine Minute an, dann schaute er geradeaus, er wollte sich nicht von der Stimmung seines

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