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2885 - Flammen tilgen alle Spuren

2885 - Flammen tilgen alle Spuren

Titel: 2885 - Flammen tilgen alle Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
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wird, und mein Gefühl hat mich noch selten getrogen. Manchmal macht man sich auch dadurch an einem Verbrechen mitschuldig, indem man schweigt und es nicht verhindert. Sollte es dazu kommen, werden Sie das mit Ihrem Gewissen abzumachen haben. Ich halte Sie für eine intelligente Frau, Laurel-Ann, und deshalb hoffe ich, dass zwischen uns noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Sollten Sie zu der Einsicht kommen, dass es doch klüger wäre, den Mund aufzumachen – Anruf genügt. Meine Telefonnummer haben Sie. Ich hoffe, dass Sie sich schon bald melden.«
    Ich ließ sie stehen, drehte mich zu Phil um und sagte: »Gehen wir.«
    Auf dem Weg zur Tür hörte ich, wie Tab Pepperdyne Laurel-Ann Pitt energisch aufforderte, nun, nach dieser »elendslangen« Unterbrechung, ordentlich Gas zu geben.
    Draußen auf der Straße klingelte mein Handy. Als ich mich meldete, fragte ein Mann: »Spreche ich mit Agent Cotton persönlich?«
    »Das tun Sie«, bestätigte ich. »Und mit wem spreche ich?«
    »Mein Name ist Angus Sharp.«
    »Was kann ich für Sie tun, Mister Sharp?«, wollte ich wissen.
    »Sie sind hinter diesen Feuerteufeln her, richtig?«
    »Richtig.«
    »Nun, Agent Cotton, ich fürchte, mein Sohn ist einer von ihnen.«
    ***
    Der Mörder fuhr herum. In der offenen Tür stand eine junge Krankenschwester. Sie war total perplex, hatte begriffen, was soeben geschehen war, und der Schock lähmte sie so sehr, dass sie sich weder von der Stelle rühren noch jemanden alarmieren konnte. Der Täter sprang auf sie zu, packte sie, riss sie ins Zimmer und stieß die Tür mit dem Fuß zu. Jetzt fand sie ihre Stimme wieder.
    Und sie konnte sich auch wieder bewegen. Sie fing an zu schreien und schlug wie von Sinnen auf den Unbekannten ein. Er machte kurzen Prozess mit ihr, schaltete auch sie mit einem kräftigen Faustschlag aus, fing sie auf, ehe sie auf den Boden fiel, trug sie zu Spongebob, auf dessen Gesicht noch immer das Kissen lag, und ließ sie auf ihn fallen. Dann kehrte er zur Tür zurück, öffnete sie und linste hinaus. Am Schwesternzimmer stand ein Arzt und flirtete mit einer hübschen Krankenschwester.
    Sie fand alles, was er sagte, irrsinnig komisch, lachte immer wieder übertrieben laut, und ihre Körpersprache ließ unschwer erkennen, dass sie nichts dagegen gehabt hätte, mit ihm zuerst ins Kino, dann essen und hinterher ins Bett zu gehen. Wobei Kino und Restaurant nicht unbedingt hätten sein müssen.
    Die beiden waren so sehr miteinander beschäftigt und aufeinander fixiert, dass Spongebobs Mörder kein Risiko einging, wenn er das Krankenzimmer verließ, die gegenüberliegende Tür zur Feuertreppe öffnete und über diese verschwand.
    Niemand bemerkte ihn. Den Arztkittel, den er aus der Wäschekammer entwendet hatte, zog er mit einer fließenden Bewegung aus und warf ihn achtlos hinter sich auf die Stufen.
    Er war nicht mehr im Haus, als Leesa Hudson, die Krankenschwester, die er ausgeknockt hatte, langsam zu sich kam. Sie schlug benommen die Augen auf und wusste zunächst einmal gar nichts. Nicht, was passiert war. Nicht, wo sie sich befand. Nicht, wer sie war und wie sie hieß.
    Doch allmählich rückten sich die Dinge in ihrem Kopf wieder ganz von selbst zurecht, und ihr fiel ein, was sie gesehen und erlebt hatte. Sie richtete sich auf und griff mit beiden Händen nach dem weißen Kopfkissen. Ihr Herz klopfte wild.
    Sie ahnte, nein, sie wusste , was sie sehen würde, sobald sie das Kissen hochhob. Dennoch tat sie es – und erlebte an diesem furchtbaren Tag ihren zweiten Schock. Der Patient lag mit weit aufgerissenen Augen und noch weiter aufgerissenem Mund vor ihr.
    Er musste verzweifelt darum gekämpft haben, Luft zu bekommen. Panik und Todesangst hatten sein junges Gesicht verzerrt und entstellt. Schwester Leesa bemühte sich um Fassung. Ihr Herz hämmerte heftig gegen die Rippen. Sie atmete mehrmals tief durch und entfernte sich von dem Toten. Als sie gegen die Tür stieß, griff sie mit kalten Fingern nach hinten. Augenblicke später trat sie auf den Flur hinaus. Dr. Fitzgerald schäkerte mit Noomi, ihrer Kollegin, die sich alle Mühe gab, ihm zu gefallen. Leesa Hudson ging auf die beiden zu.
    Sie war kreidebleich. Als Roy Fitzgerald dies bemerkte, fragte er sogleich besorgt: »Ist dir nicht gut, Leesa?«
    Schwester Noomi funkelte Leesa Hudson an. Sie war wegen der unpassenden Störung sichtlich wütend.
    »Der Patient von Zimmer 113 ist tot.«
    »Was?«
    »Er wurde ermordet, Roy.«
    ***
    Ich läutete an der

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