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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
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Franzosen unsicher und dachte: Er führt gegen irgendjemanden, der an der Party teilnehmen wird, was im Schilde. Was? Das liegt eigentlich auf der Hand. Er ist schließlich Alain Hosse, und Alain Hosse ist ein Killer. Und mich hat er heute zu seinem Komplizen gemacht. Verflucht, wie komme ich aus dieser Nummer unversehrt heraus?
    Er sah Hosse an. »Okay«, sagte er mit belegter Stimme. »Okay. Ich mach’s.«
    Der Franzose lächelte zufrieden. Die Dinge liefen ganz so, wie er sich das wünschte. Willard Banks hatte von ihm bereits eine Kontonummer bekommen, damit er die versprochene Million überweisen konnte, sobald Chester den Löffel abgegeben hatte. Und das würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.
    Cylk Mosley witterte mit einem Mal ein Geschäft. »Wie viel ist dir meine Hilfe wert?«, erkundigte er sich vorsichtig.
    Hosse grinste. »Ich dachte, du tust das aus alter Freundschaft.«
    »Ich könnte den einen oder anderen Riesen gut gebrauchen«, sagte Mosley.
    »Na schön, du habgieriger Bastard«, sagte Hosse. »Ein Tausender ist für dich drin.«
    »Nicht mehr?«
    Der Mann aus Marrakesch kniff die Augen zusammen und knurrte: »Werd bloß nicht unverschämt, Cy.«
    Mosley verzog das Gesicht. »Ich hab ein teures Hobby.«
    »So? Welches denn?«
    »Weiber.«
    »Musst du etwa dafür löhnen?«
    »Wenn man was Besonderes will, muss man schon ein bisschen was investieren«, erklärte Cylk Mosley. »Der Müll aus der Gosse interessiert mich nicht.«
    Hosse schmunzelte. »Ah, ein Feinschmecker.«
    Mosley nickte. »Immer schon gewesen.«
    ***
    Alain Hosse in New York! Begreiflicherweise wollten wir ihn haben. Hatte er seine Tätigkeit, die er vor zehn Jahren so jäh beendet hatte, wieder aufgenommen? Gingen die Morde an Lester Hoblit, Reni Fisher und Alden Wilcox auf sein Konto? Arbeitete er seit seiner Rückkehr für Willard Banks?
    Es sah ganz danach aus.
    Wir fuhren zu Huckleberry Franckell. Er wohnte in Queens. In einem kleinen Backsteinhaus mit schiefergrauem Dach. Ein alter Baum, dessen riesige Krone das Haus überragte, stand davor.
    Seitlich war eine Garage angebaut. Weiße Türen. Weiße Fensterläden.
    Ich parkte meinen roten Jaguar vor dem weißen Garagentor. Wir stiegen aus. Ich läutete an Huck Franckells Haustür. Es tat sich nichts. Also läutete ich noch einmal. Wieder passierte nichts.
    »Er scheint unterwegs zu sein«, nahm Phil an.
    Ich klopfte. »Franckell!«
    Nichts tat sich. Ich warf durch das Fenster rechts neben der Tür einen Blick ins Haus, schirmte mit beiden Händen meine Augen ab, damit das Glas nicht spiegelte.
    Küche. Ein Berg Geschirr in der Spüle. Auf der Arbeitsfläche eine halbe Salamistange, ein Stück Weißbrot und zwei ziemlich leere Schnapsflaschen. Dass Franckell ein Alkoholproblem hatte, war bekannt.
    »Der wird sich irgendwann tot saufen«, hatte mal jemand gesagt.
    Ich ging zum nächsten Fenster – und da sah ich ihn. Er lag auf dem Boden, inmitten von Erbrochenem, wie tot. War ihm endlich gelungen, was man ihm schon seit Jahren prophezeit hatte?
    Wir traten die Tür ein.
    »Soll ich einen Krankenwagen rufen?«, fragte mein Partner.
    »Warte noch kurz«, gab ich zurück.
    Huckleberry Franckell grunzte wie ein Trüffelschwein. Ich holte aus der Küche einen Krug Wasser und schüttete ihn dem fast Ohnmächtigen ins Gesicht. Ich schlug auf seine Wangen. »Huck! Huck! Mach die Augen auf!«
    »Zur Hölle mit dir«, sagte er sehr undeutlich.
    »Hey, Huck! Du hast Besuch!«, sagte ich.
    »Leck mich am Arsch«, gab er zurück.
    Ich nahm an, dass er das sagte. Richtig zu verstehen war es nicht. Ich schüttete ihm wieder Wasser ins Gesicht. Es war ihm wieder nicht recht. Er krächzte, ich solle mich zum Teufel scheren.
    »Mach ich später«, sagte ich und versuchte ihn wachzurütteln.
    »Warum lässt du mich nicht in Ruhe?«, lallte Franckell. »Hau ab, Mann. Lass mich schlafen. Ich will schlafen, verdammt.«
    Wir kochten Kaffee. Den flößten wir ihm dann ein. Er hustete und spuckte, beschimpfte uns zwischendurch auf das Übelste und schrie, wir würden ihn vergiften.
    Wir zerrten ihn hoch, stellten ihn auf die Beine, klemmten ihn zwischen uns und wollten mit ihm auf und ab gehen, doch er weigerte sich, ließ sich von uns tragen, rutschte mit den Schuhspitzen über den Boden.
    Dann fing Huckleberry Franckell an zu laufen. Eins, zwei, eins, zwei. Ab und zu stolperte er, aber er ließ sich nicht mehr hin und her schleifen. Allmählich kehrten seine Lebensgeister zurück. Er

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