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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
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sündhaften wie drogenlastigen Fest ein, und davon wollte er auch in diesem Jahr nicht absehen. Bankiers, Senatoren, Rechtsanwälte, Kongressabgeordnete, Lobbyisten – alles, was Rang und Namen hatte und Chester Banks irgendwann irgendwie von Nutzen sein konnte, gab sich auf der Aurora , so hieß die Jacht, alljährlich ein Stelldichein.
    Selbstverständlich war Diskretion oberstes Gebot. Was sich auf der Aurora zutrug, blieb auf der Aurora . Darauf konnte man sich verlassen.
    Es wird auf der Aurora passieren, sagte sich der Mann aus Marrakesch. Chester wird ein allerletztes Mal ordentlich auf den Putz hauen und anschließend die große Reise, den Trip ohne Wiederkehr, antreten.
    ***
    »Der Mann ist aalglatt«, sagte Phil, während er sich auf den Beifahrersitz fallen ließ. Er schlug die Tür zu und schüttelte den Kopf.
    Ich fuhr los. »Es war trotzdem gut, dass wir ihn aufgesucht haben.«
    Phil nickte. »Damit er weiß, dass wir nicht schlafen.«
    Ich nahm Kurs auf das Field Office. »Ihm ist klar, dass wir ihn verdächtigen, hinter den Morden an Lester Hoblit, Reni Fisher und Alden Wilcox zu stehen.«
    Phil sah mich an. »Rechnest du damit, dass er nervös wird?«
    Ich lächelte. »Sagen wir, ich hoffe es, damit er einen entscheidenden Fehler macht.«
    Mein Kollege lachte. »Er hat uns die Pest an den Hals gewünscht.«
    »Aber er hat es nicht gesagt.«
    »Nein«, pflichtete Phil mir bei, »aus seinem Mund kamen nur nette, freundliche Worte. Er wäre ein guter Diplomat.«
    Zwanzig Minuten später trafen wir im FBI-Hauptquartier ein. Ich hatte meinen Schreibtischsessel noch nicht einmal angewärmt, da läutete das Telefon, und Helen, die Sekretärin unseres Chefs, bat uns in dessen Büro.
    »Woher weiß er, dass wir zurück sind?«, fragte mein Partner erstaunt.
    Ich schmunzelte. »Er kann hellsehen.«
    Wir machten uns auf den Weg zu Mr High. Er forderte uns auf, Platz zu nehmen, und nachdem wir ihm erzählt hatten, wie unser neuerlicher Besuch in Willard Banks’ Haus verlaufen war, spielte er uns zwei interessante Telefonmitschnitte vor. Nummer eins war ein Gespräch zwischen Colin Hurt und Chester Banks, in dem immer wieder von Dr. Doolittle die Rede war. Es war nicht schwierig für uns, zu erraten, wer oder was Dr. Doolittle war. Colin Hurt saß auf dem Trockenen, weil wir den Stoff, der für ihn bestimmt gewesen war, aus dem Verkehr gezogen hatten. Er brauchte dringend Nachschub. Chester Banks beruhigte ihn und versprach, baldmöglichst Ersatz zu beschaffen.
    John D. High stoppte die Wiedergabe kurz und sagte: »Wir werden alles daransetzen, dass Hurt auch die Ersatzlieferung nicht bekommt.«
    Er spielte uns das nächste Gespräch vor. Willard Banks machte Colin Hurt ein verlockendes Angebot, doch wir hörten zwischen den Silben heraus, dass Hurt nicht den Mut hatte, es anzunehmen.
    »Er würde sich Chester Banks’ Groll zuziehen, wenn er Willard Banks erlaubte, den Ausfall zu kompensieren«, bemerkte Phil.
    Ich sagte: »Wenn es uns gelänge, auch Chester Banks’ zweite Lieferung abzufangen … Wenn die wieder nicht bei Colin Hurt ankommt, wird sich dieser in seiner Not höchstwahrscheinlich doch von Willard Banks beliefern lassen.«
    Mein Partner zog die Augenbrauen hoch. »Und das eröffnet uns eventuell eine Möglichkeit, Willard Banks bei der Abwicklung des Deals zu erwischen.«
    Hoffentlich, dachte ich.
    ***
    Da Chester Banks innerhalb kurzer Zeit drei wichtige Leute verloren hat, wird er schon bald zurückschlagen, überlegte Alain Hosse. Ihm war zu Ohren gekommen, dass Chester Banks sich zurzeit nach einem Killer umsah, der dafür geeignet war.
    Auf der Aurora arbeitete ein Mann, den Alain Hosse von früher kannte. Sein Name war Cylk Mosley. An ihn machte sich der Franzose in einer Bar nahe dem Times Square heran.
    »Alain.« Cylk Mosley machte große Augen, als er Hosse erblickte.
    Er hat noch immer die gleiche schlechte Gesichtshaut, dachte Hosse. Daran hat sich in all den Jahren nichts geändert. »Hallo, Cy«, sagte er.
    Cylk Mosley hatte ein Budweiser vor sich stehen, hob die Flasche und fragte: »Möchtest du auch eins?«
    Hosse nahm das Angebot an, und Mosley gab dem Barkeeper ein entsprechendes Zeichen.
    Die Männer stießen mit den Flaschen an und tranken. Der Barkeeper zog sich zurück und sah sich im Fernsehen einen Boxkampf an.
    »Seit wann bist du zurück?«, wollte Mosley wissen.
    »Seit kurzem.«
    »Bleibst du?«
    »Nein.«
    Alain trank einen Schluck. »Du arbeitest doch auf der

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