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2889 - Schüsse aus dem Nichts

2889 - Schüsse aus dem Nichts

Titel: 2889 - Schüsse aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihrem Gebiet begangen worden.
    Phil und ich verabschiedeten uns von Rose Kerman und Mike Fitzgerald. Wir vereinbarten, weiterhin gegenseitig unsere Fahndungsergebnisse auszutauschen.
    Der Boxer wurde auf freien Fuß gesetzt. Schließlich konnten wir ihm noch nicht einmal den Versuch eines Drogenkaufs nachweisen.
    »Dieser Fall wird immer verworrener«, meinte Phil gähnend, als ich ihn später an der üblichen Ecke in Manhattan absetzte. »Was denkst du, Jerry? Liegt der Schlüssel zur Wahrheit in der Vergangenheit der beiden Frauen?«
    »Das ist die einzige Erklärung, die momentan einen Sinn ergibt. – Gute Nacht, Phil.«
    ***
    Der nächste Arbeitstag begann für mich mit einem unerwarteten Anruf. Kaum hatten Phil und ich unser gemeinsames Office im 23. Stockwerk des Field Office an der Federal Plaza betreten, als auch schon mein Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab.
    »Agent Cotton hier.«
    »Guten Morgen, Agent. Mein Name ist Jane Lincoln. Erinnern Sie sich an mich? Ich bin bei der Sozialbehörde von Wisconsin für die Heimunterbringung von Mädchen zuständig. Sie hatten mich doch um Rückruf gebeten, falls mir noch etwas einfällt.«
    »Ja, Miss Lincoln. Was gibt es Neues?«
    »Ich hatte doch Ihnen gegenüber schon von diesen Deadly Sisters gesprochen, die damals die anderen Jugendlichen in den Erziehungseinrichtungen terrorisiert hatten. Aber wir haben bisher nur über Kea Swanson und Tabea Conroy gesprochen. Doch ich glaube mich zu erinnern, dass es noch ein drittes Mädchen gab.«
    »Sind Sie sicher, Miss Lincoln?«
    »Wie gesagt, die letzten Heimaufenthalte dieses sauberen Trios liegen zwölf Jahre zurück. Deshalb habe ich mir noch einmal die alten Akten vorgenommen. – Ja, Agent Cotton. Es gab definitiv eine dritte tödliche Schwester. Ihr Name lautet Joyce Hollow.«
    Das sagte mir leider nichts.
    »Wissen Sie, was aus ihr geworden ist?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Agent Cotton. Joyce Hollow musste beim Erreichen der Volljährigkeit aus der Heimobhut entlassen werden. Danach verliert sich ihre Spur. Sie war ziemlich schwierig und neigte zur Gewalttätigkeit. Ich fürchte, dass ihr weiterer Lebensweg keine gute Wendung genommen hat. Joyce Hollow war schon als sechzehnjähriges Mädchen sehr gewalttätig. Sie stand damals im Verdacht, eine Mitschülerin aus der Highschool getötet zu haben. Allerdings konnte man ihr die Tat niemals nachweisen, und deshalb musste das Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt werden.«
    Mein Interesse war geweckt. Ich ließ mir von der Sozialarbeiterin noch einige Details geben, dann bedankte ich mich für den wichtigen Hinweis. Dank des Verbunds der Informationssysteme hatte ich elektronischen Zugriff auf die Dateien der Sozialbehörde in Wisconsin. Ich holte mir die Akte von Joyce Hollow auf den Monitor.
    Phil kam zu mir herüber und schaute mir gespannt über die Schulter.
    »Joyce Hollow sieht auf dem Foto dort aus wie ein kleiner blonder Engel, Jerry. Sie muss sechzehn oder siebzehn Jahre alt gewesen sein, als die Aufnahme gemacht wurde. Einen Mord oder Totschlag würde ich ihr jedenfalls nicht zutrauen.«
    »Ich auch nicht, Phil. Aber du weißt selbst, wie sehr das Aussehen eines Straftäters täuschen kann. Das Foto hilft uns nicht viel weiter, da es zwölf Jahre alt ist. Okay, bei Tabea Conroy hatten wir Glück. Sie wurde von der Sozialarbeiterin trotz des alten Fotos wiedererkannt. Wir können uns aber nicht darauf verlassen, dass das noch einmal geschieht. Aber ich habe eine Idee.«
    »Lass mich raten. Du willst die Aufnahme von Alec Hanray elektronisch älter machen lassen?«
    »Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, Phil.«
    Ich zog das Foto der Verdächtigen auf einen USB-Stick. Dann gingen Phil und ich zu Alec Hanray hinüber. Der Computerspezialist steckte wie immer bis über beide Ohren in der Arbeit. Trotzdem begrüßte er uns mit einem breiten Grinsen.
    »Hallo, Kollegen! Habt ihr mal wieder einen brandeiligen Auftrag für mich?«
    Ich nickte und erklärte kurz, worum es ging. Alec nahm den Datenträger von mir entgegen und schob ihn in das Laufwerk seines Hochleistungsrechners.
    »Das ist eine meiner leichtesten Übungen.«
    Mit diesen Worten startete Alec Hanray das Morphing-Programm. Die teilweise noch kindlich weichen und unreifen Gesichtszüge des Porträtfotos änderten sich im Handumdrehen. Und das Ergebnis war verblüffend. Phil schüttelte nur ungläubig den Kopf.
    »Siehst du auch, was ich sehe, Jerry? Bilde ich mir das nur

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