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2890 - In den Maschen des World Wide Web

2890 - In den Maschen des World Wide Web

Titel: 2890 - In den Maschen des World Wide Web Kostenlos Bücher Online Lesen
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das, wenn man zehn Tage zu spät auf einen Fall angesetzt wird.«
    Ich nickte. »Ja, gut möglich, dass jemand in der Zwischenzeit hier war und herumgestöbert hat. Fragt sich nur, was er gesucht und ob er es gefunden hat.«
    »Möglicherweise Computer«, meinte Phil und deutete auf einen Schreibtisch.
    Dort waren Tastatur und Maus zu sehen, doch die Kabel führten ins Leere. Anhand eines Abdrucks auf dem weichen Teppich konnte man erahnen, dass dort ein Computer gestanden hatte.
    »Sieht so aus«, sagte ich. »Geddon wusste also möglicherweise etwas, von dem jemand nicht wollte, dass es bekannt wird.«
    »Und natürlich sind Geheimnisse bei Journalisten nicht gut aufgehoben«, fügte Phil hinzu.
    Im Badezimmer fanden wir einen Kamm mit Haaren daran.
    »Das sollte für einen DNA-Vergleich ausreichen«, sagte ich. »Die Crime Scene Unit soll die Wohnung unter die Lupe nehmen. Vielleicht haben die Täter etwas übersehen oder Spuren hinterlassen. Dann wären wir einen Schritt weiter.«
    Phil informierte die Kollegen, die wenig später eintrafen. Die Wohnung befand sich nicht allzu weit von der Scientific Research Division entfernt.
    »Ihr vermutet also, dass das die Wohnung des Mannes ist, der bei dem Feuer ums Leben kam?«, fragte uns Dr. Drakenhart, nachdem sie ihren Mitarbeitern Anweisungen gegeben hatte.
    »Wäre gut möglich«, antwortete Phil. »Er ist seit mehr als zehn Tagen verschwunden, Alter, Geschlecht und Größe kommen hin. Und die Story, an der er dran war, passt zu der Geschichte mit der Serverfarm.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass die Täter keine Profis waren, denn dann finden wir bestimmt ein paar Hinweise«, sagte sie. »Ich gebe euch dann Bescheid. Das Büro von Geddon nehmen wir uns anschließend vor.«
    »Geht klar«, sagte ich und verschwand mit Phil aus der Wohnung.
    Wir befragten noch die anwesenden Nachbarn, aber keiner hatte etwas von einem Einbruch mitbekommen oder Leute gesehen, die nicht ins Haus gehörten. Die meisten kannten Geddon nicht besonders gut, außer einer Nachbarin, die gerade nach Hause kam, als wir uns auf den Weg machen wollten.
    »Ist was passiert?«, fragte sie, während sie ihren Wohnungsschlüssel in der Hand hielt und vor ihrer Wohnungstür stehen blieb.
    Sie wohnte auf der gleichen Etage wie Geddon.
    »Sie wohnen hier?«, fragte Phil.
    »Ja, gleich hier, wieso?«, erwiderte sie und zeigte auf das Klingelschild mit der Aufschrift Wilbur .
    »Wir sind vom FBI New York und auf der Suche nach Quentin Geddon«, erklärte Phil. »Sie kennen ihn?«
    Sie nickte und ihre Gesichtszüge wurden etwas beunruhigt. »Ja, ich kenne ihn. Ihm ist doch nichts passiert, oder?«
    »Wollen wir in Ihre Wohnung gehen und das besprechen?«, fragte Phil.
    »Ja, können wir«, antwortete sie, öffnete die Tür und trat ein.
    Die Wohnung war ähnlich geschnitten wie die von Geddon und hatte auch in etwa die gleiche Größe. Aber sie war aufgeräumt.
    »Nehmen Sie doch Platz«, sagte sie und deutete auf eine Couch im Wohnzimmer. Sie ging in die Küche und kam mit zwei Gläsern Wasser zurück.
    »Alkohol dürfen Sie ja nicht trinken, wenn Sie im Dienst sind, nicht wahr?«
    »Das ist richtig«, antwortete Phil.
    Sie stellte die Gläser vor uns auf den Tisch und holte sich selbst auch ein Glas. Dann nahm sie Platz.
    »Miss Wilbur, in welcher Beziehung stehen Sie zu Mister Geddon?«, fragte ich.
    Sie blieb recht locker. »Na, wir sind Nachbarn, schon seit einiger Zeit, etwa zwei Jahre, würde ich sagen. Und da kennt man sich natürlich. Wenn man sich mal ein Paket Mehl leiht oder so. Also eigentlich kannte ich Quentin ganz gut. Wir hatten nämlich mal was laufen. Ist schon ein Dreivierteljahr her. War aber nichts von Dauer. Sie kennen das sicher, wenn man das ausprobiert, es ganz nett ist, aber für eine Beziehung einfach nicht reicht. Seitdem sind wir gute Freunde.«
    »Erzählt er Ihnen manchmal von seinem Job? Für welche Artikel er recherchiert und so?«, fragte Phil.
    »Eher weniger«, antwortete sie. »Er ist kein sehr redseliger Typ, wenn Sie verstehen, was ich meine. Eher der ruhige, stille Mann. Mit Worten kann er gut umgehen, aber nur, wenn er sie schreibt. Verbal ist er nicht unbedingt der Bringer. Aber ich kam damit gut klar. Die Typen, die einen immer nur zulabern, gehen mir eh auf den Keks. Da ist mir so einer wie Quentin um einiges lieber. Aber was seinen Job angeht – da hat er nur selten drüber geredet. Manchmal gab es ein paar Kommentare, wenn ihn etwas beschäftigt hat. Aber

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