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2897 - Tödlich rauschen die Wälder

2897 - Tödlich rauschen die Wälder

Titel: 2897 - Tödlich rauschen die Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
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schleppen wir bei einer Wanderung durch die Berge auch gewöhnlich nicht mit«, fügte Phil hinzu. »Es bleibt Ihnen wohl nichts anderes übrig, als uns zu glauben.«
    »Ja, sieht so aus«, sagte Dr. Windpike und schaute nachdenklich drein. »Und was machen wir jetzt? Ich nehme an, dass Sie die Wache vor der Tür ausgeschaltet haben. Aber was ist mit den anderen?«
    »Sechs von ihnen sind nicht in der Siedlung – sie suchen woanders nach uns«, sagte ich. »Bleiben noch mindestens drei übrig, die hier sind. Sie haben ein Satellitentelefon. Unser Plan sah vor, sie zu überwältigen und Hilfe zu rufen.«
    »Das geht nicht!«, wandte Windpike ein. »Meine Familie! Ich will nicht riskieren, dass ihnen etwas passiert. Ich muss hier bleiben und weiter arbeiten, an eine Flucht ist für mich nicht zu denken.«
    »Wen genau von Ihrer Familie haben die Kerle entführt?«, fragte ich.
    Windpike schaute mich mit traurigen Augen an. »Meine Frau und meine Tochter. Ich habe zwei Wochen Urlaub genommen, wir wollten nach Kalifornien. Die Kerle haben uns unterwegs abgefangen und mitgenommen. Ich wurde von den beiden getrennt und hierhergebracht.«
    »Zwei Wochen Urlaub«, wiederholte ich. »Dann wird man Sie wahrscheinlich so schnell nicht vermissen und entsprechend nicht nach Ihnen suchen. Ein guter Plan – vom Gesichtspunkt der Entführer. Sie haben uns aber noch nicht gesagt, warum man Sie entführt hat. Was haben Sie, dass Sie für diese Leute so wertvoll sind?«
    Ich schaute Windpike an und er musterte Phil und mich genau. Es sah aus, als überlegte er, wie weit er uns trauen konnte.
    Zu guter Letzt gab er sich aber einen Ruck. »Ich kann Ihnen keine Details verraten, die sind vertraulich. Aber so viel, wie die Entführer wissen, kann ich Ihnen ja auch erzählen. Ich arbeite in der Nähe von Langley für die CIA, an einem geheimen Forschungsprojekt. Es geht um die Weiterentwicklung einer bestimmten Waffengattung.«
    »CIA?«, wiederholte Phil. »Langley in Virginia?«
    Unser Gesprächspartner nickte.
    »Und um was für eine Waffengattung geht es?«, fragte ich weiter nach.
    »Ich bin Atomphysiker«, antwortete Dr. Windpike leise.
    »Oh«, meinte Phil. »Dann macht es Sinn, dass sich die Kerle für Sie beziehungsweise Ihre Arbeit interessieren. Und die verlangen, dass Sie alles, was Sie wissen, niederschreiben?«
    »Ja, das ist richtig«, antwortete er.
    Ich warf einen Blick auf den Computer und schaute dann zu Dr. Windpike. »Sie haben ja schon einiges aufgeschrieben. Haben die Entführer das schon?«
    Er nickte. »Ja, die erstellen regelmäßig Kopien dessen, was ich aufschreibe.«
    »Und können sie mit dem, was sie bereits haben, etwas anfangen? Es zum Bau einer Massenvernichtungswaffe nutzen? Oder es an jemanden verkaufen, der damit eine solche Waffe bauen kann?«, fragte ich weiter.
    Windpike richtete seinen Blick auf den Boden. »Wäre möglich. Ich bin noch nicht fertig, aber das, was sie schon haben, könnte man als Ausgangsbasis nutzen, um weiterzuforschen und schließlich die entsprechende Waffe zu entwickeln.«
    Meine Gesichtszüge verhärteten sich. »Sie dürfen auf keinen Fall weiterschreiben. Wir müssen unter allen Umständen verhindern, dass diese Leute noch mehr Informationen erhalten. Und wenn möglich müssen wir verhindern, dass das, was sie bereits haben, weitergeleitet wird. Ist das klar?«
    Windpike nickte und verzog dann das Gesicht. »Aber meine Familie? Was ist mit meiner Familie?«
    »Wenn Sie alles niedergeschrieben haben, ist Ihre Familie tot, genau wie Sie«, antwortete ich ernst. »Diese Männer sind Terroristen. Sie wollen in den Besitz einer Massenvernichtungswaffe gelangen oder die entsprechenden Informationen an Dritte verkaufen. Die werden nicht zögern, alle Spuren, die zu ihnen führen könnten, zu verwischen. Sie haben doch einige der Entführer gesehen, nicht wahr?«
    Windpike nickte.
    »Und Ihre Frau und Ihre Tochter ebenfalls?«, fragte ich weiter.
    Er nickte wieder. »Ja, als sie uns überwältigt haben.«
    »Dann kann ich Ihnen sagen, dass keiner von Ihnen weiterleben wird, wenn diese Terroristen haben, was sie wollen«, sagte ich nachdrücklich. »Ihre einzige Chance, das Leben Ihrer Familie und Ihr eigenes zu retten, besteht darin, uns zu vertrauen und mit uns zusammenzuarbeiten.«
    Einen Moment lang herrschte Stille in der Hütte. Eisige Stille. Windpikes Gesicht sah versteinert aus. Er musste das, was ich gesagt hatte, erst verdauen.
    »Sie meinen wirklich …«, fing er

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