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2932 - Landleben mit Todesfolgen

2932 - Landleben mit Todesfolgen

Titel: 2932 - Landleben mit Todesfolgen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sah er ziemlich mitgenommen aus.
    »Ganz schön hart«, sagte ich. »Ist der ein Dauergast?«
    »Ja, aber es ist selten, dass er so ausflippt«, antwortete er. »Jetzt kann er in einer Zelle erst mal seinen Rausch ausschlafen. Er hat’s diesmal echt nötig.«
    »Hat er denn recht? Ich meine, mit dem, was er über den Bürgermeister gesagt hat?«, fragte ich.
    Der Barkeeper, der gerade etwas redseliger geworden war, blockte sofort ab. »Mister, wäre besser, wenn Sie Ihr Bier trinken und sich um Ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    »Ja, ja, ist ja gut, war nur eine Frage«, sagte ich.
    Offenbar war der Barkeeper nicht in der Stimmung, mit mir zu reden.
    Ich blieb noch eine Viertelstunde, während der ich die anderen Leute in der Bar beobachtete und noch einmal erfolglos versuchte, mit dem Barkeeper ein paar Worte zu wechseln. Dann stand ich auf und verließ die Bar.
    Ich fuhr mit dem Jaguar zurück ins Hotel, schaute, ob ich dort ein paar Kontakte knüpfen konnte, was aber nicht zu relevanten Informationen führte. Anschließend ging ich in mein Hotelzimmer und rief Agent Nawrath beim FBI New York an.
    »Hallo, Jerry, ich habe gehört, du hast dir freigenommen? Wo bist du gerade? Auf Hawaii?«, fragte er gut gelaunt.
    »Nein, ich halte mich in Medway, einem kleinen Städtchen in der Nähe von Boston, auf«, antwortete ich. »Hier ist die Tante eines Freundes unter merkwürdigen Umständen zu Tode gekommen und ich bin hier, um der Sache auf den Grund zu gehen. Diesbezüglich habe ich eine Bitte: Könntest du mir die Daten ihrer Telefon- und Internetverbindungen besorgen? Ist kein offizieller Fall.«
    »Ich schau, was ich tun kann«, sagte Agent Nawrath. »Wie heißt die Dame?«
    »Barbara Chambers, muss so um die siebzig gewesen sein«, antwortete ich. »Wir haben in ihrem Haus keinen Computer gefunden, vermuten aber, dass sie einen hatte.«
    »Und du vermutest ein Verbrechen?«, fragte Agent Nawrath.
    »Ja, so ist es«, erwiderte ich.
    »Und was ist mit den offiziellen Kanälen? Der örtlichen Polizei?«, wollte er wissen.
    »Die sind nicht sehr kooperativ gewesen und könnten vielleicht sogar in die Sache verstrickt sein, daher fallen sie als Unterstützung aus«, antwortete ich.
    »Na, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als dir unter die Arme zu greifen«, sagte der Agent. »Ich bin gerade ziemlich beschäftigt, wenn ich die Daten habe, melde ich mich.«
    »Vielen Dank«, sagte ich und beendete das Gespräch.
    Dann rief ich meinen Freund Tim an, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Anschließend machte ich mich wieder auf den Weg, um mich in der Stadt umzuhören. Damit beschäftigte ich mich bis in die Abendstunden weiter – was offenbar nicht jedem gefiel, wie ich schließlich feststellen musste.
    ***
    Es war bereits dunkel und die Straßen der kleinen Stadt Medway waren fast menschenleer. Nachdem ich mit meinen Nachforschungen nicht viel weiter gekommen war, machte ich mich auf den Weg zu meinem Hotel.
    Als ich noch gut eine Viertelmeile vom Hotel entfernt war, hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich schaute mich um und sah drei Gestalten, die auf mich zukamen. Bei dem schwachen Licht der Straßenlaternen konnte ich sie erst nicht erkennen, doch als sie näher kamen, sah ich drei junge Burschen, die keinen freundlichen Eindruck machten. Ich konnte mir schon denken, was das zu bedeuten hatte, ging aber einfach langsam weiter und ignorierte sie.
    Kurz darauf hatten sie mich erreicht und versperrten mir den Weg. Jetzt konnte ich sie genau erkennen. Sie waren allesamt um die zwanzig. Einer von ihnen war etwa so groß wie ich und kräftig gebaut. Dann gab es einen kleinen Drahtigen, der wirklich finster dreinblickte, und einen stämmigen Burschen, der gut einen halben Kopf kleiner war als ich.
    »Hey, Mann, so spät noch allein unterwegs?«, fragte der Größte der drei, bei dem es sich meiner Einschätzung nach um den Anführer handelte.
    Die anderen beiden begleiteten seine Worte mit hämischem Grinsen.
    »Ja, ist doch ein schöner Abend«, erwiderte ich unbeeindruckt.
    »Aber Sie wissen doch, dass es gefährlich ist, in der Dunkelheit allein durch die Stadt zu gehen«, sagte der Anführer. »Da kann so einiges passieren.«
    »So?«, fragte ich. »Was denn?«
    »Na, Sie könnten überfallen und ausgeraubt oder zusammengeschlagen werden«, sagte mein Gesprächspartner unfreundlich.
    »Oh, ich dachte, das wäre eine ordentliche und saubere Stadt, in der so etwas nicht vorkommt«, konterte

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