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2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
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uns. Über Funk erfuhren wir, dass der Kollege im Treppenhaus noch niemandem begegnet war.
    »Wenn er noch auf dem Dach ist, wird er sofort schießen«, mahnte ich.
    Der Killer verfügte über ein Gewehr und konnte damit hervorragend umgehen. Sobald einer von uns den Kopf zur Tür hinausstreckte, die auf das Dach führte, riskierte er sein Leben.
    »Die Cops haben einen Hubschrauber angefordert, doch der benötigt noch etwa sechs bis acht Minuten, bevor er über dem Haus schweben kann«, teilte Drake mit.
    Sollten wir abwarten oder es riskieren? Diese Entscheidung lag eindeutig bei mir.
    »Wir könnten es schaffen, wenn der Schütze auf ein Ablenkungsmanöver hereinfällt«, sagte Phil.
    Ich schaute ihn fragend an, genauso wie Drake.
    »Einer von uns öffnet die Tür und ich werfe den Feuerlöscher aufs Dach«, erklärte er.
    Mein Partner deutete auf die Stahlflasche, die im Fahrstuhl hing. Es war ein riskanter Plan, aber besser als einfach nur abzuwarten.
    »In Ordnung, Phil. Probieren wir es«, stimmte ich zu.
    Als er sich den Feuerlöscher schnappen wollte, kam ihm Drake zuvor.
    »Ich bin besser geschützt, Phil. Überlassen Sie es mir«, sagte er.
    »Einverstanden, Paul. Dann öffne ich die Tür und Sie werfen die Flasche«, erwiderte mein Partner.
    Mir blieb nur die undankbare Aufgabe, den Beobachter zu spielen und dafür zu sorgen, dass uns kein unbedarfter Zivilist ins Gehege kam. Drake ging bis zur Tür und baute sich an der Wand auf. Phil drückte langsam die Klinke nach unten und stimmte sich mit Blicken ab. Ich verfolgte gespannt, wie mein Partner urplötzlich die Tür aufstieß und sich nach hinten fallen ließ. Gleichzeitig schleuderte Drake den Feuerlöscher in einer weiten Bewegung hinaus auf das Dach.
    »Entweder fällt er nicht darauf herein oder er ist längst verschwunden«, sagte ich.
    Die Sekunden verstrichen ohne die geringste Reaktion. Schließlich wagten wir es, aufs Dach hinauszugehen, und mussten bald erkennen, dass der Attentäter nicht mehr dort war. Drake hakte bei seinem Kollegen nach.
    »Nein, im Treppenhaus ist keiner an mir vorbeigekommen«, meldete der.
    Da auch die Cops auf der Straße keinen Mann hatten aus dem Haus kommen sehen, standen wir vorerst vor einem Rätsel.
    »Er kann sich schwerlich in Luft aufgelöst haben«, schimpfte Phil.
    Der Hubschrauber des NYPD traf nur vier Minuten später ein und kreiste über die Häuser. Falls der Schütze sich irgendwo auf einem der Dächer versteckt halten sollte, würde die Besatzung ihn ausfindig machen.
    »Auch auf den Nebendächern ist niemand«, sagte ich.
    Die Meldung aus dem Hubschrauber war eindeutig. Der Pilot und sein Kollege hatten freie Sicht auf die Nebenhäuser. Es war wie verhext.
    »Jerry? Sieh dir das einmal an«, rief Phil.
    Mein Partner war an der Dachkante in die Hocke gegangen und fixierte eine Stelle. Ich ging zu ihm hinüber und schaute auf die Kante der Dachumrandung.
    »Und?«, fragte ich.
    Phil fuhr mit der Fingerkuppe über einige kaum auszumachende Riefen in der Umrandung.
    »Die sind frisch, Jerry. Überall liegt eine Schmutzschicht auf der Umrandung, doch diese Stellen sind sauber«, erklärte er.
    Er hatte recht. Dennoch verstand ich immer noch nicht, worauf er eigentlich hinauswollte.
    »Ich denke, dass der Schütze sich von hier aus abgeseilt hat. Diese Spuren könnten von der Spitze eines Wurfhakens stammen«, sagte Phil.
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus und beugte mich vorsichtig über die Umrandung. Diese Stelle des Daches lag außerhalb des Sichtfeldes der Häuser auf der anderen Straßenseite, und auch von der Tür her war sie nur schwer einsehbar.
    »Wenn sich jemand abseilen will, dann hier«, stimmte ich zu.
    Das unmittelbar anschließende Nachbarhaus war ein Stockwerk tiefer und mit ein wenig Geschick konnte man hinunterklettern.
    »Dann müssen die Techniker dieses Dach und das des Nebengebäudes nach passenden Spuren untersuchen«, sagte ich.
    Phils Entdeckung löste vorerst das Rätsel um das Verschwinden des Schützen.
    »Das war kein gut vorbereiteter Anschlag. Sich mit Hilfe eines Wurfhakens abzuseilen, scheint mir mehr für eine improvisierte Vorgehensweise zu sprechen«, sagte Paul Drake.
    Darin stimmten wir überein. Steve organisierte vom Field Office aus die Überprüfung von Überwachungskameras in der Umgebung der beiden Häuser. Mit ein wenig Glück wurden unsere Kollegen fündig und wir erhielten Aufnahmen des Attentäters.
    »Lisa Jackson wird ins Mercy Hospital gebracht. Steve

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