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2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit einem Trick entkommen wollte. Viele Menschen eilten an uns vorbei, ohne dass ich ein bekanntes Gesicht darunter fand.
    »Jerry!«
    Mein Kopf ruckte herum und ich entdeckte die signalrote Jacke, deren Träger sich im Laufen die Kapuze aufsetzte. »Zielperson hat die Station wieder verlassen. Wir folgen ihr«, meldete ich.
    Wir konnten von Glück sagen, dass der Verdächtige sich nicht von der auffälligen Jacke trennte. Das leuchtende Rot sorgte immer wieder dafür, dass wir ihn schnell aus einer Gruppe von Menschen herauspicken konnten. Mitten im Laufen kam mir der entscheidende Gedanke, sodass ich anhielt und eine Warnung über Funk absetzte.
    »Möglicherweise hat der Flüchtige sich von der Jacke getrennt. Bleibt bei der Station, Zeery«, sagte ich.
    Als ich zu Phil schaute, schloss er gerade zügig zu der Person mit der auffälligen Kapuzenjacke auf. Normalerweise sollte ich ihm zu Hilfe kommen, doch mein Instinkt riet mir etwas anderes. Ich trat vor das Schaufenster einer Buchhandlung und beobachtete die Umgebung.
    »In der Station befindet sich keine verdächtige Person«, meldete Zeerookah.
    Das wunderte mich wenig. Ich hatte eine Frau ausgemacht, die mir keine Fremde war, und daher behielt ich sie im Blick.
    »Irene Parker ist hier«, gab ich weiter.
    Ich nannte meinen Standort und wartete vorerst ab. Für mich gab es keine Zweifel mehr. Sie war auf der Baustelle gewesen und hatte den Lexus gesteuert.
    »Ich habe den Träger der roten Kapuzenjacke festgesetzt«, sagte Phil.
    Der Teenager hatte angeblich zwanzig Dollar und die Jacke von einer Frau erhalten.
    »Ihre einzige Bedingung war, dass er sich möglichst schnell von der Station entfernt«, teilte Phil mit.
    Das passte zu Parkers Verhalten und unterstützte meine Theorie, welche Rolle sie bei unseren Ermittlungen einnahm.
    »Wir können Parker jetzt ebenfalls sehen«, sagte June.
    Sie war mit Zeery zusammen eingetroffen. Nachdem genügend Einsatzkräfte vor Ort waren, konnten wir den Zugriff wagen.
    »FBI! Treten Sie vom Wagen zurück«, rief ich.
    Irene Parker trennten noch fünf Yards von einem Van. Die Fahrerin des Wagens verstaute Einkaufstüten im Fond. Als ich die Warnung ausstieß und zeitgleich mit den Kollegen einen Kreis um Parker aufbaute, bemerkte die Fahrerin das drohende Unheil. Sie reagierte vorbildlich, indem sie mit einem Satz in dem Van verschwand und die Seitentür ins Schloss zog.
    »Es ist vorbei, Parker. Geben Sie auf«, sagte ich.
    Sie schaute zuerst in die angespannten Gesichter der Cops und dann zu mir. Mit einem leichten Schulterzucken spreizte Parker die Arme so ab, dass die Handflächen nach vorne zeigten. Wenn sie bewaffnet war, trug sie die Pistole verdeckt. Ich nickte June zu, die zusammen mit Zeery die Festnahme vornahm.
    »Wo ist Ihr Partner hin?«, fragte ich.
    Das Lächeln von Irene Parker war abwertend und eine Antwort blieb sie mir schuldig. Vorerst genügte es mir, dass wir diese gefährliche Frau aus dem Verkehr gezogen hatten.
    ***
    Am Tag danach war die Atmosphäre in der Einsatzzentrale der Sonderermittlungsgruppe schwer zu definieren. Wir hatten zwar das Mädchen retten können, doch ihre Mutter war ermordet worden. Mit der Verhaftung von Irene Parker war uns wenigstens ein Teilerfolg gelungen, doch es blieb ein schaler Nachgeschmack.
    »Blair hat es geschafft«, sagte June.
    Sie war vor dem Dienstbeginn nochmals ins Krankenhaus gefahren, um nach ihrem Partner zu sehen. Jetzt stand sie mit leuchtenden Augen an meinem Schreibtisch.
    »Dann konntest du mit ihm reden?«, fragte ich.
    Steve und Phil traten zu uns.
    »Nein, er ist noch nicht wieder ansprechbar. Aber der Arzt hat mir versichert, dass es dieses Mal keine neuen inneren Blutungen gegeben hat. Wenn es keine unerwarteten Komplikationen mehr gibt, ist Blair über den Berg«, antwortete June.
    Während sie von ihrem Besuch erzählte, ging ein Teil meiner Gedanken auf Wanderschaft. Ich erinnerte mich an unsere Nachfrage, wo sich der Deputy Marshal zum Zeitpunkt der Verfolgungsjagd aufgehalten hatte. Er sollte angeblich im Mercy Hospital bei seiner Tochter gewesen sein.
    »Woher wusstest du eigentlich, dass Jackson gestern am Nachmittag im Krankenhaus bei Lisa war?«, fragte ich Steve.
    Er schaute mich genauso verwundert wie June und Phil an.
    »Ich habe dort angerufen und mit der Stationsschwester gesprochen«, erwiderte er.
    Bevor June an meinen Schreibtisch gekommen war, hatte ich mir noch einmal das gesamte Material zu Brendan Jackson und seiner

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