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2935 - Leichen lügen nicht

2935 - Leichen lügen nicht

Titel: 2935 - Leichen lügen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eindruck hinterlassen.
    »Na also, wer sagt’s denn«, verkündete er schließlich triumphierend. »Joe Cumbers letztes Zeugnis. Ausgestellt vor zwei Jahren und drei Monaten. Eine ausgezeichnete Beurteilung. Hat mich sofort überzeugt.«
    »Und wo hat er gearbeitet?«
    »In einer Spedition. Spezialisiert auf High Tech und Konsumgüter.«
    »Hier in New York?«
    Hank Vollmann schüttelte den Kopf und tippte auf Joe Cumbers Zeugnis.
    »Memphis, Tennessee.«
    ***
    Wir hatten beide noch nicht gefrühstückt, darum versorgten wir uns auf der Fahrt zur Federal Plaza mit Bagels, Donuts und Muffins sowie zwei Jumbobechern Kaffee und holten das Frühstück in unserem Büro ausgiebig nach.
    »Joe Cumber war in New York, als Nancy West ermordet wurde. Und er war in Memphis, als … Moment …«
    Phil ging mit der einen Hand seine Unterlagen durch, während er in der anderen Hand einen Vollkorn-Bagel mit Schinken balancierte.
    »… Karen Chase getötet wurde …«
    »Der Mord an Karen Chase liegt fünf Jahre zurück. Wir wissen nicht, ob er damals schon im Memphis war«, warf ich ein.
    »Das lässt sich rauskriegen. Ich rufe gleich mal bei der Spedition an.«
    »Und was ist mit dem dritten Mordopfer? Phoebe Franklin? Vor drei Jahren in Jacksonville?«
    Phil verdrehte die Augen.
    »Ich habe nicht behauptet, dass ich den Fall gelöst habe. Aber Joe Cumber ist eine verdammt heiße Spur.«
    Ich nippte an meinem Kaffee. Für ein Getränk aus einem Coffeeshop war er wirklich gut.
    »Nancy West war seine Freundin. Warum sollte er sie umbringen?«
    »Eifersucht. Ganz klar. Du hast Sam Sullivan doch gesehen. Der Bursche sieht verdammt heiß aus. Ein echter Frauentyp. Vielleicht hat sie mal eine zweideutige Bemerkung gemacht. Cumber hat sie in den falschen Hals bekommen. Manchmal reicht so was schon.«
    »Ich weiß nicht. Die beiden waren immerhin seit zwei Jahren zusammen.«
    »Der Typ ist jähzornig. Vergiss das nicht. Hast du seinen Auftritt vor Gericht vergessen?«
    Hatte ich nicht. Joe Cumber war ausgerastet, als sein Bruder Jason zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden war. Er hatte randaliert und wüste Beschimpfungen ausgestoßen. Schließlich mussten ihn drei Leute vom Sicherheitspersonal aus dem Saal tragen.
    Aber reichte das, ihn des Mordes an seiner Freundin zu verdächtigen?
    »Im Ernst, Phil. Worauf sollte er eifersüchtig sein? Seine Freundin war nicht mehr als eine kleine Statistin. Für Leute wie Sullivan existieren solche Leute überhaupt nicht. Ob Mädels wie Nancy West oder eine Horde Affen in seinen Videoclips herumturnen, ist ihm doch völlig egal. Hauptsache, sie sind billig zu haben.«
    Phil kaute nachdenklich an seinem Muffin herum.
    »Ich bleibe dabei«, sagte er langsam. »Wenn dieser Sam Sullivan seiner Flamme nachgestiegen ist, halte ich Joe Cumber für zu allem fähig.«
    »Wäre es dann nicht logischer, wenn er seinem Nebenbuhler einen Denkzettel verpasst, als gleich seine Freundin umzubringen?«
    »Welcher Mörder denkt schon logisch«, konterte mein Partner. Aber er wusste selbst, dass das ein ziemlich dünnes Argument war.
    »Und was Sullivan angeht – er schien Nancy West ja nicht mal zu kennen.«
    Phil winkte ab. »Das kann eine Finte gewesen sein, um nicht in irgendwelche Mordermittlungen hineingezogen zu werden.«
    »Stattgegeben. Aber glaubst du wirklich, er kennt jede seiner Komparsinnen, die in einem seiner Werbeclips einen 7-Sekunden-Auftritt hat?«
    Darüber musste Phil einen Moment nachdenken. »Und wenn sie zufällig genau sein Typ war? So was soll vorkommen.«
    In dem Fall hätte er uns tatsächlich angelogen. »Du meinst, die beiden hatten eine heimliche Affäre?«
    »Warum nicht? Man nennt so was Besetzungscouch. Nancy West wäre nicht das erste hübsche Mädchen, das seine Unschuld für die Aussicht auf Geld und Ruhm im Filmgeschäft geopfert hätte.«
    Womit er sicher recht hatte.
    »Wenn Joe Cumber dahintergekommen wäre, hätte er tatsächlich ein starkes Mordmotiv gehabt«, gab ich zu.
    »Es sei denn …« Phil sah mich angespannt an. »Es sei denn, Nancy West hätte ein doppeltes Spiel gespielt und beide Männer eifersüchtig gemacht. Dann käme auch Sam Sullivan als Mörder in Frage.«
    Wir kamen einfach nicht weiter. Und es gab noch eine andere Frage, die mich beschäftigte.
    »Gesetzt den Fall, Nancy West wäre wirklich nur eine unbedeutende Statistin gewesen, die hin und wieder ein paar Dollar für einen halben Drehtag bekommen hat: Wovon hat sie dann eigentlich

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