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2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

Titel: 2938 - Versteck dich, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Haltung von Deckung zu Deckung zu arbeiten, lief ich in die entgegengesetzte Richtung, nach links. Die vom Herbst bereits weitgehend entlaubten Büsche und vereinzelt dazwischen stehenden Bäume stellten dabei keinen nennenswerten Schutz dar.
    Der Schütze hingegen konnte sich nur im Wäldchen gut verbergen. Wenn ich schnell genug war und genügend Deckung hatte, würde es mir hoffentlich gelingen, dort drüben zu sein, bevor er mich als Ziel ausmachte. Weil ich mich dadurch am Rand des Parks bewegen musste, kam mir der Weg viel zu weit vor.
    Wenigstens hatte der Kerl inzwischen aufgehört zu schießen. Verräterisch knackten ein paar Äste unter meinen Schuhen, als ich endlich auf der Seite des Parks ankam, wo sich der Scharfschütze verstecken musste.
    Vorsichtig pirschte ich mich an der der Rasenfläche zugewandten Seite durch das Unterholz, bis ich etwas sah. Dunkelblauer Stoff schimmerte durch das Gebüsch. Langsam schob ich mich weiter vorwärts, extrem bemüht, keine Geräusche zu machen. Trotzdem raschelte das Laub zu meinen Füßen, ein Vogel flog direkt vor mir mit einem empörten Laut auf.
    Die Konzentration ließ mich flach atmen. Die SIG lag schwer in meiner Hand. Der blaue Stoff bewegte sich leicht. Gottseidank gab der Kerl vor mir keinen weiteren Schuss mehr ab. Mit Schaudern dachte ich daran, Phil und Sonia Perkins könnten es noch immer nicht geschafft haben, aus seinem Blickfeld zu kommen, er könne sie bereits wieder im Visier haben, bevor ich ihn erreichte.
    Noch ungefähr zehn Schritte trennten mich von dem Unbekannten. Da hob eines der Kinder am Teich den Kopf und zeigte genau in unsere Richtung. Ein zweites Kind wurde ebenfalls aufmerksam und beide rannten plötzlich kichernd los, direkt zu uns herüber.
    Hatten sie den Scharfschützen gesehen? Hielten sie das für eine Art Spiel? Verzweifelt sah ich zu den Müttern, die sich miteinander unterhielten oder auf ihre Smartphones starrten, während zwei ihrer Sprösslinge in Lebensgefahr schwebten.
    Ich hatte keine Wahl. Auf die Gefahr hin, dass der Schütze floh oder, was noch schlimmer wäre, etwas völlig Unsinniges tat und auf die Kinder anlegte, sobald er mich bemerkte, musste ich ihn schnappen. Mit schnellen Schritten brachte ich nun die noch fehlenden Meter hinter mich, rannte hinter den Bäumen und Büschen entlang. Zweige peitschten mir ins Gesicht, Holz brach laut unter meinen Füßen, dann war ich angekommen, der Kerl mit dem blauen Hemd hockte direkt vor mir im Gebüsch und ich warf mich auf ihn.
    ***
    »Was machst du da?« Der Knirps, der mit neugierigem Gesicht auf mich herabsah, hielt ein Plastikschwert in der Hand. Verwirrt sprang ich auf und sah auf das, was ich für den Scharfschützen gehalten hatte. Jemand – ich ging stark davon aus, dass es der Mann war, den ich suchte – hatte ein Herrenhemd über einen kleinen Busch gespannt, die Ärmel ausgebreitet und so verknotet, dass sich der Wind im Rückenteil fing und Bewegung vortäuschte. Genau das hatten die Kinder gesehen, darauf waren sie zugerannt. Und ich war auf den Trick hereingefallen.
    »Verdammt!«, stieß ich hervor und sah mich blitzschnell um. Wer immer hier noch vor wenigen Minuten gehockt hatte, ein Gewehr in der Hand, war verschwunden. Er wollte uns über seinen Standort täuschen oder hatte mich gesehen, daher die Scharade mit dem Hemd.
    Während ich mir Erdklumpen, Laub und Gras vom Anzug klopfte, kam eine der Mütter misstrauisch über den Rasen gelaufen.
    »Alles okay. Ich bin vom FBI.« Ich klappte meine Marke auf. Die beiden Jungs starrten ehrfürchtig zu mir herauf, während die Frau sie heftig zu sich zog.
    »Haben Sie eben jemanden hier weglaufen sehen?«, wollte ich wissen. Die Frau schüttelte stumm den Kopf, doch einer der Jungen nickte heftig und zeigte in die entgegengesetzte Richtung zu der, aus der ich gekommen war, konnte den Mann aber nicht beschreiben.
    Ich ließ die immer noch sprachlose Frau und die beiden Kinder zurück und beeilte mich, Phil und seinen Schützling zu finden. Eine SMS meines Partners informierte mich darüber, sie seien zu Sonia Perkins’ Wohnung unterwegs. Sie hatte wohl eingesehen, dass sie dort jetzt sicherer war als im Park.
    ***
    »Der Täter muss glauben, Sie hätten Informationen, die ihm gefährlich werden könnten. Hat Paul Ihnen etwas zur Aufbewahrung gegeben, wissen Sie von Kontakten zur Konkurrenz, gab es Streit mit seiner Ex-Frau, gibt es einen eifersüchtigen Ex-Partner?«
    Auf alle unsere Fragen schüttelte

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